Der Schalker Sportchef ledert nach dem unberechtigten Elfmeter und Platzverweis für Joel Matip gegen Schiedsrichter, Uefa und Fifa.

Enschede. Der deutsche Fußball hat ein neues Rumpelstilzchen: Horst Heldt. Nach der 0:1-Niederlage im Hinspiel des Achtelfinales der Europa League bei Twente Enschede redete sich der Schalker Sportvorstand ordentlich in Rage. Zielscheibe seines verbalen Rundumschlages war der schottische Schiedsrichter Craig Thomson, der den Bundesligaklub aus Gelsenkirchen durch einen offensichtlich unberechtigten Foulelfmeter und eine daraus resultierende rote Karte gegen Joel Matip entscheidend benachteiligte. Enschedes de Jong verwandelte den Strafstoß in der 61. Minute zum Endstand und verschaffte den Niederländern damit eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in der Schalke-Arena.

Die TV-Bilder entlarvten den Elfmeterpfiff als krasse Fehlentscheidung. De Jong hatte sich außerhalb des 16-Meter-Raums in die Hacke getreten und war dann ohne Berührung durch Matip zu Fall gekommen. Über die Fehlentscheidung des schottischen Schiedsrichtergespannes ärgerte sich Heldt im Anschluss maßlos.

Heldt redete sich den Frust von der Seele und attackierte Schiedsrichter, Uefa-Offizielle und Fifa-Regelhüter in einem verbalen Rundumschlag. Hier eine Dokumentation der wichtigsten Aussagen des Schalker Managers:

Heldt zum Elfmeterpfiff: "Das ärgert mich, das ist eine bodenlose Enttäuschung. Das ist eine so gravierende Fehlentscheidung. Ich verstehe das Ganze auch nicht mehr, was diese Pappnasen da entscheiden. Und dann sagen sie, tut uns leid, Tatsachenentscheidung. Da krieg ich das Kotzen, da krieg ich die Krätze. Mit so einer Arroganz, wie die dann auftreten. Die haben einen Fehler gemacht, dann sollen sie auch zu dem Fehler stehen.“

Zu den Folgen: "Es geht ja weiter: Der wird ja jetzt gesperrt, der wird mindestens für ein Spiel gesperrt. Was kann ich mir denn dann für diesen, dieses Tatsachengeschisse kaufen? Gar nichts.“

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Über die Offiziellen und die Regelhüter der Fußball-Verbände Uefa und Fifa: "Die machen sich immer permanent Gedanken, wie kann man was reformieren. Da sitzen dann irgendwelche Leute in ihren dicken Sesseln, auf was weiß ich für einem Board, wie sich das nennt, Regelboardwerk oder wie die Heinis da oben heißen. Und entscheiden, so jetzt entscheiden wir mal: Jetzt nehmen wir mal einen vierten, fünften und sechsten Schiedsrichter dazu. Ja was macht er denn an der Torauslinie? Was ist denn dem seine Aufgabe? Der soll zu Hause bleiben. Die sollen zu Hause bleiben mit so einem Scheiß, den sie da installieren.“

Über das Verhalten von Uefa-Offiziellen und Delegierten: "Der Oberwitz beginnt ja damit, dass wir 1:15 Stunden vor dem Anpfiff im Stadion sein müssen. Das wird ganz genau genommen. Da steht dann einer mit einer geeichten Funkuhr und passt auf. Da laufen sie wie HB-Männchen durch die Gegend. Und wenn du nur eine Sekunde zu spät kommst, dann schreiben sie das in den Bericht und du bekommst eine saftige Geldstrafe. Das regt mich so auf.“

Statistik

Enschede: Mihaylov - Rosales, Douglas, Wisgerhof, Cornelisse - Fer, Brama, Janssen (85. Bajrami) - John, de Jong, Chadli. - Trainer: McClaren

Schalke: Hildebrand - Uchida, Papadopoulos, Matip, Fuchs - Jones - Höger, Holtby (90.+3 Moritz) - Raul (90. Escudero) - Obasi (82. Draxler), Marica. - Trainer: Stevens

Schiedsrichter: Craig Thomson (Schottland)

Tor: 1:0 de Jong (61., Foulelfmeter)

Zuschauer: 30.000

Beste Spieler: Wisgerhof, de Jong - Hildebrand, Jones

Rote Karte: Matip nach einer Notbremse (60.)

Gelbe Karten: Janssen (2) - Hildebrand, Escudero

Mit Material von dpa und dapd