Champions-League-Finale und G-8-Treffen, Ticketfälscher, Hooligans und Globalisierungsgegner - Rom erlebt zurzeit seinen sicherheitspolitischen Albtraum und bereitet sich vor dem Endspiel in der Königsklasse zwischen dem FC Barcelona und Manchester United auf einen äußerst brisanten Mittwoch vor.

Rom - "Das Thema Sicherheit wird für dieses Spiel besonders groß geschrieben. Es soll ein friedliches Fußballfest werden", sagte der italienische Polizeichef Antonio Manganelli. "Rom ist auf große Events vorbereitet. Davon haben im vergangenen Jahr hier 2145 stattgefunden, darunter 92 Sportveranstaltungen."

Doch was heute über die Ewige Stadt hereinbricht, geht über das normale Maß weit hinaus. 50 000 englische und spanische Fans werden erwartet, davon bis zu 10 000 Anhänger ohne Eintrittskarte. Die sind das bevorzugte Ziel zahlreicher Ticketfälscher. Hunderte gefälschter Exemplare seien bereits im Umlauf, teilte die Polizei mit, die bereits einige Druckereien entdeckte, in denen gefälschte Tickets produziert wurden. Hunderte von falschen Karten wurden bereits konfisziert. "Alle Karten sind ausverkauft, wenn jemand welche anbietet, sind sie garantiert gefälscht", sagte Roms Polizeichef Giuseppe Pecoraro. Die Kontrollen um das Olympiastadion wurden verschärft.

Die Polizei befürchtet, dass sich unter die Fans auch Globalisierungsgegner mischen könnten. Diese wollen mit Gewaltaktionen gegen das morgen beginnende G-8-Treffen protestieren. Eine weitere Gefahr geht von den Hooligans des AS Rom aus, die schon in der Vergangenheit bei Gastspielen englischer Mannschaft in der Champions League erheblichen Ärger machten. Eine der wichtigsten Präventivmaßnahmen ist ein striktes Alkoholverbot rund um das Stadion und an allen Bahnhöfen, das seit gestern 17 Uhr und bis morgen 6 Uhr gilt.