Wolfsburg. Hamburgs Eishockeyteam verliert nach erschreckender Leistung mit 0:4 bei den Grizzlys Wolfsburg. Chancen hatte es zuhauf.

Die Hamburg Freezers und ihre Fans müssen sich langsam damit abfinden, dass der Sommerurlaub für sie in diesem Jahr schon am 7. März, einen Tag nach dem Ende der Hauptrunde in der Deutschen Eis­hockey-Liga (DEL), beginnt. Nach der ernüchternden 0:4 (0:1, 0:2, 0:1)-Niederlage am Freitagabend bei den Grizzlys Wolfsburg dürfte vor allem die Moral in der Mannschaft von Cheftrainer Serge Aubin stark leiden.

Denn was die rund 500 mitgereisten Hamburger Fans von ihren Lieblingen geboten bekamen, war wieder einmal ein Spiegelbild der gesamten Saison. In der Offensive erarbeiteten sich die „Eisschränke“ eine Vielzahl von Torchancen, allerdings weiteten sie ihre Kreativität leider auch wieder auf das Auslassen derselben aus. Höhepunkt war in der 33. Minute die Szene, in der Julian Jakobsen das Anschlusstor zum 1:2 durch Nico Krämmer dadurch verhinderte, dass er den Schuss des deutschen Nationalstürmers auf der Torlinie der Wolfsburger stehend stoppte. Aber auch Michael Davies, der eine Minute später das leere Tor nicht traf, trug zur Unterhaltung der Fußballprofis des VfL Wolfsburg bei, die die Partie geschlossen besuchten.

Fast noch erschreckender als die fehlende Kaltschnäuzigkeit im Abschluss waren die mangelhafte Disziplin im Vermeiden von Strafen und das Defensivverhalten. Ohne den am Knie verletzten Kapitän Christoph Schubert fehlte der Abwehr das zupackende Element, so dass Sébastien Caron im Tor der Hamburger ein ums andere Mal allein gelassen wurde. Der am Dienstag gekommene Neuzugang Dan Spang, der der Defensive Stabilität verleihen sollte, spielte immerhin solide. Anschauungsunterricht für die Gäste-Angreifer lieferte Wolfsburgs Sebastian Furchner, der mit seinen drei Toren den Weg zum Heimsieg fast allein ebnete.

Als dann Tyler Haskins in Unterzahl kurz nach Beginn des Schlussdrittels mit dem 4:0 den erschreckenden Auftritt der Freezers abrundete, war deren Widerstand endgültig gebrochen. Dass sie ihre Spiele gewinnen müssen, erzählen die Hamburger seit Wochen. Das gilt also auch für das Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG an diesem Sonntag (14.30 Uhr, Barclaycard-Arena). Und gut wäre, sie würden den Worten endlich auch Taten folgen lassen, wenn der Sommerurlaub doch noch etwas warten soll.

Tore: 1:0 (17:09) Furchner (Haskins, Widing), 2:0 (28:45) Furchner (Hambly, Mulock) 5-4, 3:0 (32:56) Furchner (Widing, Haskins), 4:0 (43:36) Haskins (Höhenleitner) 4-5. Strafminuten: 8/14 + 10 Mitchell (Beschimpfung von Offiziellen). SR: Aicher/Haupt (Rosenheim/Kempten). Zuschauer: 3270.