Fernando Alonso ist nach seinem Unfall in Barcelona mit einer Gehirnerschütterung weiter im Krankenhaus. McLaren liefert eine Erklärung.
Barcelona. Der Wind war schuld: Knapp 30 Stunden nach dem schweren Trainingsunfall von Ex-Weltmeister Fernando Alonso bei den Formel-1-Testfahrten auf dem Circuit de Catalunya bei Barcelona hat sein Rennstall McLaren in einem offiziellen Statement Gerüchten über eine mögliche Ohnmacht des Spaniers vor dem Crash oder einem Stromschlag widersprochen. Zudem befinde sich Alonso nach seinen Untersuchungen im Krankenhaus bereits wieder auf dem Wege der Besserung und habe bereits mit Familie und Freunden gesprochen.
Nach der Auswertung der Telemetrie-Daten erklärte McLaren den Unfallhergang wie folgt: Eine Windböe hatte Alonsos Auto erfasst und dieses aus der Kurve getragen. Nach dem Verlust von Traktion wurde der McLaren an die Begrenzungsmauer geschleudert, wo er zuerst mit dem rechten Vorderrad einschlug.
Alonso habe sowohl heruntergeschaltet als auch gebremst, was gegen eine Ohnmacht vor dem Unfall spricht. McLaren schließt zudem kategorisch einen möglichen Stromschlag aus. Mit knapp 150 statt der üblichen 230 km/h war Alonso in der schnellen Kurve 3 unterwegs gewesen.
Bei Alonso wären im Krankenhaus die üblichen Untersuchungen wie eine Computertomografie vorgenommen worden. Sein Manager twitterte am Nachmittag ein Bild des lächelnden Alonso, der sich für die Unterstützung bedankte und sich aufs Essen freute.
Um sich von den Untersuchungen und der entsprechenden Medikation zu erholen, verbleibt Alonso vorerst in der Klinik. Ob der Spanier bei den nächsten Testfahrten am Donnerstag, erneut auf dem Circuit de Catalunya, am Start sein wird, ließ McLaren zunächst offen.
Drei Wochen vor dem Saisonauftakt in Melbourne/Australien (15. März) steckt das Team in Schwierigkeiten. Sollte Alonso wirklich nur eine Gehirnerschütterung erlitten haben, dürfte er rechtzeitig wieder fit werden. Der Crash kostete den Rennstall aber einen halben Testtag, Ex-Weltmeister Jenson Button konnte am Nachmittag nicht wie geplant ins Cockpit steigen. Das Auto war zwar nicht schwerer beschädigt, aber eben doch schwer genug.
Wegen Problemen mit einer Dichtung am Energierückgewinnungssystem hat McLaren in den vier Tagen von Barcelona ganze 124 Testrunden zustande gebracht. „Es war eine harte Woche für das gesamte Team“, sagte McLaren-Renndirektor Eric Boullier. Einen hat es dabei besonders schwer erwischt.