Noch zweimal acht Stunden darf Sebastian Vettel seinen neuen Rennwagen testen. Dann ist Schluss mit Proben. Jetzt geht es ums Feintuning.

Barcelona/Berlin. Das Beste kommt zum Schluss. Am letzten Tag der finalen Testfahrten für die kommende Formel-1-Saison treten gleich fünf der sechs Weltmeister an. So spät wie möglich werden die Teams zudem ihre Technik-Trickkiste für die neuen Autos öffnen. „Diesmal liegt das Geheimnis in der Detailarbeit. Da willst du der Konkurrenz nicht zu früh auf die Sprünge helfen“, betonte Red-Bull-Teamchef Christian Horner schon zu Beginn der Testphase.

Nun neigen sich die Probefahrten schon wieder dem Ende. Zweimal acht Stunden im neuen RB8 bleiben Titelverteidiger Sebastian Vettel noch. Beim Auftakt in Jerez war Vettel nach Problemen mit der Hydraulik und dem Motor auf 146 Runden gekommen, beim anschließenden Test in Barcelona gelangen ihm 183 Umläufe. Insgesamt spulte der Doppelweltmeister aus Heppenheim bislang rund 1500 Kilometer mit dem Wagen ab, der ihn zum dritten Titel in Serie führen soll.

Prognosen wagt Vettel weiterhin nicht. „Der Vergleich mit den anderen Teams fällt mir immer noch sehr schwer, weil die anderen einfach noch nicht so leicht einzuschätzen sind“, betonte der 24-Jährige. Womöglich versuchen seine Herausforderer zwei Wochen vor dem Saisonauftakt aber ein wenig die Muskeln spielen zu lassen.

Die Gelegenheit wäre da. Nachdem Red Bull und Ferrari untersagt wurde, von Freitag bis Montag zu fahren, werden am Finaltag auf dem Circuit de Catalunya neben Vettel auch Rekordweltmeister Michael Schumacher im Silberpfeil, der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso im Ferrari, 2008er-Weltmeister Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes sowie 2007er Weltmeister und Rückkehrer Kimi Räikkönen im Lotus auf der Strecke sein. Aus dem historischen Weltmeister-Sextett – noch nie standen in einer Saison so viele Titelträger am Start – darf nur Jenson Button nicht ran, da auch McLaren wie jedes andere Team nur mit einem Auto testen darf.

Sebastian Vettel bekommt Silbernes Lorbeerblatt überreicht

Michael Schumacher ist auf Vettels Erfolge stolz

Timo Glocks Marussia-Team würde gern mit einem Wagen testen. Der 29 Jahre alte Wersauer kann aber nicht, nachdem der neue MR01 den Crashtest nicht bestanden hat. Im Gegensatz zum leidgeplagten Glock läuft bei Rennrückkehrer Nico Hülkenberg alles nach Plan. Der wie Glock ehemalige GP2-Champion musste sich mit seinen ersten Runden nach einem Crash von Force-India-Testfahrer Jules Bianchi zwar gedulden, startete dann aber durch – inklusive Tagesbestzeit in Barcelona.

„Ich habe einen guten Eindruck“, sagte er in einem Interview auf der offiziellen Formel-1-Homepage (Mittwoch). „Wir hatten keinerlei technische Probleme, konnten fahren und alle Programme wie geplant absolvieren. Ich weiß, dass das ein großer Luxus mit einem neuen Auto ist“, betonte Hülkenberg, der nach einem Jahr Rennpause dem Großen Preis von Australien am 18. März ganz besonders entgegenfiebert. (dpa/abendblatt.de)