Vettel könnte 2012 als erst dritter Fahrer nach dem Argentinier Juan Manuel Fangio und Schumacher im dritten Jahr in Folge den WM-Titel gewinnen.

KÖLN. Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher ist stolz auf die Erfolge seines «Nachfolgers» Sebastian Vettel. «Es macht Spaß, Sebastian fahren zu sehen. Er ist stark und motiviert und hat ein tolles Team um sich herum, insofern läuft es beeindruckend rund. Es ist schon etwas Besonderes auch für mich, denn ich kenne ihn schon so lange», sagte Schumacher in einem Interview im Sonderheft der Sport Bild: «Ich kann mich an den kleinen Kerl noch erinnern, der da in Kerpen auf der Bahn fuhr. Insofern freut es mich sehr für ihn, und ein kleines bisschen bin ich auch stolz auf ihn.»

Vettel könnte 2012 als erst dritter Fahrer nach dem legendären Argentinier Juan Manuel Fangio und Schumacher im dritten Jahr in Folge den WM-Titel gewinnen. Der siebenmalige Champion Schumacher selbst kämpft im dritten Jahr seines Comebacks bei Mercedes noch um die Rückkehr auf das Siegerpodest. Der Grund für die Anlaufschwierigkeiten des Silberpfeil-Teams liegt nach Meinung des Routiniers schon ein bisschen zurück.

Das ist der neue Silberpfeil von Rosberg und Schumacher

«Der Umbruch im Team vor und während der Saison 2009 war einfach zu groß. Der WM-Titel hat, auch wenn sich das im ersten Moment paradox anhört, nicht gerade geholfen. Denn der Kampf um die WM führte dazu, dass am Auto für 2010 kaum gearbeitet werden konnte», sagte Schumacher mit Blick auf die Übernahme des damaligen Weltmeisterteams Brawn durch Mercedes Ende 2009: «Seither arbeitet jeder im Team mit Vollgas daran, neue Erfolge zu ermöglichen. Ich bin da absolut optimistisch.»

Dass er im teaminternen Duell gegen Nico Rosberg bislang den kürzeren gezogen hat, akzeptiert Schumacher ohne Probleme. «Nico macht einen sehr guten Job, da sind sich im Team alle einig. Ich kann nur neidlos anerkennen, dass er im Qualifying sehr stark ist und hier häufig schneller war. Meine Stärken lagen 2011 eher im Rennen», sagte er. Wenn er gefragt wird, warum er nicht mehr gewinnt, antwortet der 91-malige GP-Sieger: «Dass man Erfolg nicht garantieren kann - und dass gerade das das Schöne am Sport und am Wettbewerb ist. Ich mag die Herausforderung, für den Erfolg arbeiten zu müssen und nichts geschenkt zu kriegen.» (sid)