Hamburg. Der Sportchef der weltweit wichtigsten Springreitserie mahnt die Renovierung der in die Jahre gekommenen Anlage an.
Für einen, der über einen Preisgeld-Gesamtetat in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe verfügen kann, mag es Klagen auf hohem Niveau sein. Dennoch, sagt Marco Danese, ist die Pandemie auch an der Global Champions Tour (GCT) nicht spurlos vorübergegangen. „Im vergangenen Jahr mussten wir bis auf Doha alle außereuropäischen Stationen absagen und erstmals an drei Standorten je zwei Wettbewerbe durchziehen, um die Saison zu einem anständigen Ende zu bringen“, sagt der Sportdirektor der weltweit wichtigsten Springreitserie. Zum Glück seien die Sponsoren mit über alle Hindernisse gegangen, und in diesem Jahr scheint außer Shanghai alles zu laufen.
Hamburg ist seit 2008 Fixpunkt der Serie, was aus sportlichen Gesichtspunkten extrem wichtig ist. Auch wenn das Derby dank seiner Einzigartigkeit das Publikum lockt – die sportlich hochwertigste und mit 300.000 Euro Preisgeld bestdotierte Prüfung der Klein Flottbeker Derbywoche ist an diesem Sonnabend (15.15 Uhr/NDR) die Einzelwertung der sechsten GCT-Etappe. Für diese qualifizieren sich die besten 35 Einzelreiter der um 12 Uhr anstehenden Wertungsprüfung, in der auch der Sieger der 16 Zweierteams umfassenden Mannschaftswertung Global Champions League ermittelt wird.
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Deutsches Springderby: Danese schätzt in Klein Flottbek die Atmosphäre
Der Vertrag mit Hamburg, das Ende August 2021 auch ohne Derby GCT-Gastgeber war, wird Jahr für Jahr neu verhandelt. Derbychef Volker Wulff hält große Stücke auf die Kooperation. Nicht nur, weil dadurch Weltklassereiter wie der britische Olympiasieger Ben Maher (39) oder der in der Weltrangliste als bester Deutscher auf Rang zehn geführte Daniel Deußer (40/Wiesbaden), die für einen Derbystart keine passenden Pferde haben, in Klein Flottbek aufsatteln. Sondern auch, weil dank des eigenen Bezahlsenders Global Champions TV eine weltweite Ausstrahlung des Hamburger Pferdefestivals gewiss ist.
Marco Danese schätzt an Hamburg vor allem die Atmosphäre. „Die Fans hier sind so fachkundig wie sonst nur in Schweden oder England, das honorieren die Reiter sehr“, sagt er. Die in die Jahre gekommene Anlage allerdings hält er für einen gravierenden Minuspunkt. „Der Service muss immer top sein, das ist unser Anspruch. Die technischen Anforderungen werden von Jahr zu Jahr höher, eine Weiterentwicklung ist sehr wichtig“, sagt er. Ansonsten drohe die Gefahr, dass die Weltelite künftig an Hamburg vorbeispringt.