Bönningstedt/Hamburg. Die 19-Jährige aus Reihen der HSV-B-Juniorinnen ging vor drei Jahren zu Eintracht Frankfurt. Nun steht sie im Achtelfinale der U20-WM.

Die Fußball-Europameisterschaft der Männer im eigenen Land ist Geschichte; die Nations League läuft, 1. und 2. Fußball-Bundesliga ziehen die Fans wieder in ihren Bann. Aber zu sagen, dass damit alles aktuell Nennenswerte aus der Welt des Fußballs abgehandelt sei, wäre eine grobe Nachlässigkeit.

In Kolumbien läuft zurzeit die WM der Frauen U20 – und mitten dabei eine junge Bönningstedterin, die beim HSV in Reihen der B-Juniorinnen (U16) ihre erste Bundesligaerfahrung gesammelt hat. Am Donnerstag, 23.30 Uhr deutscher Zeit, soll sie wieder für Deutschland spielen, dann in Bogota im Achtelfinale gegen Argentinien.

Aus Bönningstedt nach Frankfurt: Jella Veit wagt mit 16 Jahren den Sprung von zu Hause fort

Jella Veit ist für das Team von U20-Bundestrainerin Kathrin Peter das, was man einen Fels in der Brandung nennen könnte. Die 19-Jährige aus Bönningstedt steht seit 2021 in Diensten von Eintracht Frankfurt und spielt für den Bundesligisten und nun auch für die U20 von Deutschland in der linken Innenverteidigung.

Keine klassische Traumposition, die sich die begeisterte Kickerin vor fünf, sechs Jahren im heimischen SV Rugenbergen ausgemalt hat – oder doch? „Ich fühle mich da schon irgendwie zu Hause, die Position spiele ich schon recht lange, sie gefällt mir“, sagt der Blondschopf, Sternzeichen Stier, „ich habe Spaß dabei und ich glaube, dass ich dort dem Team auch am besten helfen kann.“

Fußball-WM der U20-Frauen: Der Gruppensieg bedeutet ein weiteres Match in Bogota

Und geholfen hat sie in Kolumbien. Nach dem 5:2-Auftaktsieg über Venezuela, bei dem sie in der ersten Halbzeit spielte, stand sie gegen Nigeria (3:1) und gegen Südkorea (0:1) über die volle Dauer auf dem Feld und trug ihren Teil zum Gruppensieg der jungen Deutschen bei. Der Lohn: ein weiteres Match in Bogota, wo die Deutschen seit dem WM-Auftakt verweilen.

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Bundestrainerin Kathrin Peter mahnt aber an: „Wir sind nicht damit zufrieden, dass wir in jedem Gruppenspiel mindestens ein Gegentor bekommen haben. In der Defensive müssen wir uns noch besser aufeinander abstimmen.“ Eine Botschaft, die Jella Veit als Arbeitsauftrag ansieht.

Nationalspielerin Jella Veit: Die Defensivspielerin ist bei Standards torgefährlich

Um Haaresbreite hätte die Bönningstedterin die bislang einzige Turnierniederlage gegen Südkorea in ein Remis verwandeln können. Die 1,72 Meter große, athletisch gebaute Defensivspielerin geht bei Eckbällen und Freistößen gern nach vorn. Und in der 14. Minute strich ihr Kopfball nur knapp am Tor vorbei. Aber der Gruppensieg war ja geschafft, das Team in der K.-o.-Runde.

Stichwort Team. Eine der Qualitäten der jungen Bönningstedterin: Für sie steht das Ego immer hinter der Mannschaft. „Ich freue mich in erster Linie, dass wir ins Achtelfinale eingezogen sind“, sagt Jella Veit auf die Frage, ob sie mit ihrer Leistung zufrieden ist. „Natürlich kann ich an mir immer Dinge finden, mit denen ich nicht zufrieden bin; auf die achte ich dann im nächsten Spiel.“