Hamburg. Die Bundesliga-Handballerinnen müssen jetzt nach Oldenburg ausweichen. Der Verein ist verärgert und droht mit Konsequenzen.
Die schlechte Nachricht kam bereits am Dienstag, doch auch auch am Tag darauf war Peter Prior noch richtig sauer. „Die Metropolregion Hamburg ist ein schöner Begriff in den Sonntagsreden der Politiker, für uns aber findet sie leider nicht statt“, ärgert sich der Manager der Bundesligahandballerinnen des Buxtehuder SV.
Mit Hinweis auf die Corona-Verordnung erhält der BSV keine Genehmigung für ein Heimspiel in der Sporthalle Hamburg. Weil die Partie gegen Borussia Dortmund am 19. Februar live bei Eurosport übertragen wird, kann der BSV nicht in der heimischen Halle Nord spielen. Dort fehlen unter anderem LED-Banden und ein entsprechender Handballboden.
Frauen-Handball kämpft um TV-Präsenz
„Entscheidend für die Ablehnung ist, dass wir ein auswärtiger Verein sind. Wir sind aber seit 60 Jahren im Hamburger Handball-Verband“, schimpft Prior. So bezahlt der BSV als beste Nachwuchsadresse der Metropolregion unter anderem eine Trainerin im Hamburger Leistungszentrum. Der zuständige Hamburger Sportstaatsrat Christoph Holstein verweist darauf, dass man nicht notwendige Reisetätigkeiten unterbinden wolle.
Seit Jahren kämpft der Frauen-Handball um TV-Präsenz. Damit die Chance der Übertragung nicht verpasst wird, muss der BSV jetzt in die EWE Arena ins 145 Kilometer entfernte Oldenburg ausweichen. „Wenn wir die Möglichkeit haben, müssen wir alles dafür tun, dass wir die auch nutzen. Wir haben uns auch noch einmal bei der Stadt Oldenburg vergewissert, dass uns dort nicht das Gleiche droht. Wenigstens müssen wir nicht auch noch unsere Fans nach Oldenburg schicken“, flüchtet sich Prior in Galgenhumor.
Lesen Sie auch:
- Buxtehuder SV verlängert mit Torhüterinnen Rühter und Filter
- Handball: Buxtehuder SV spielt erstmals wieder vor Zuschauern
Dennoch droht der BSV jetzt mit Konsequenzen. „Wir müssen darüber nachdenken, ob wir den Hamburger Verband nicht besser verlassen sollten“, sagt Prior. Auch das Buxtehuder Gymnasium Süd kann seit Jahren nicht zu einer Partnerschule des Leistungssports werden – weil die BSV-Nachwuchsspielerinnen im Hamburger Verband aktiv sind.
„Es ist nicht das erste Mal, dass wir Opfer föderaler Strukturen sind“, klagt Prior. Die BSV-Spielerinnen am Gymnasium Süd haben vormittags keine Trainingsmöglichkeiten. „Dort werden wir umgekehrt von Niedersachsen im Stich gelassen. Das nervt sehr. Wir brauchen die Partnerschule des Leistungssports für die Ausbildung der Talente“, sagt Prior.