Hamburg/Wroclaw. American-Football-Team siegt im Spitzenspiel bei den Panthers Wroclaw mit 26:23. Runningback Johnson und Wide Receiver Mau verletzt.

Als Evans Yeboah am frühen Sonnabendabend nach einem kurzen Sprint seine Freude herausbrüllte, legte sich der Defensive Tackle mit seinen Teamkollegen der Hamburg Sea Devils für einen kurzen Moment auf den Rasen des Olympiastadions im polnischen Wroclaw, um den Sieg mit einem imitierten Nickerchen zu feiern.

Als Kopfkissen hielt Yeboah seinen wenige Sekunden zuvor abgefangenen Ball in den Händen, mit dem er dem Hamburger American-Football-Team den fünften Saisonsieg in der Europaliga ELF besorgt hatte. Die Interception beendete den letzten Angriffsversuch der Panthers Wroclaw, die Sea Devils siegten knapp mit 26:23 (7:6, 0:10, 13:7, 6:0).

Hamburger sind weiterhin als einziges Team ungeschlagen

„Es war ein schweres Spiel, aber es kommt im Football auch immer auf das Ende an“, freute sich Yeboah. Die Hamburger sind somit weiterhin als einziges Team ungeschlagen, fügten den Panthers die zweite Saisonniederlage zu. Nach dem Erfolg beim direkten Konkurrenten in der ELF-Nord-Division reichen den Sea Devils in den verbleibenden fünf Hauptrundensiegen drei Siege, um als Divisionssieger in die Play-offs einzuziehen. Generalmanager Max Paatz war „extrem stolz auf die Truppe“.

Lesen Sie auch:

Dass die Sea Devils mit den Panthers einen deutlich stärkeren Gegner als bei der 55:0-Machtdemonstration gegen die hoffnungslos unterlegenen Leipzig Kings erwarten würden, war bereits vor dem Kick-off abzusehen. Umso überraschender war, dass US-Quarterback Jadrian Clark den Hamburgern direkt im ersten Angriff einen Touchdown erlief.

Hochklassige Partie

Danach zeigten die Gastgeber in der mitunter hochklassigen Partie erstmals ihr offensives Potenzial, gingen bis zur Halbzeit mit zwei Touchdowns und einem Fieldgoal in Führung (6:17). Auf beiden Seiten dominierten die Defensivreihen, die Sea Devils hatten mitunter große Probleme, neue First Downs zu erzielen.

„Das gesamte Team ist in der Halbzeit zusammengerückt und war der festen Überzeugung, dass wir das hier noch gewinnen“, sagte Headcoach Andreas Nommensen. Nach der Pause brachte Runningback Xavier Johnson die Sea Devils per Touchdown wieder auf 16:14 heran, ehe Wide Receiver Jean-Claude Madin Cerezo kurz vor dem Ende des dritten Viertels nach einem Pass von Quarterback Clark den nächsten Touchdown erzielte.

Spektakuläre Fieldgoals

Nach einem weiteren Panthers-Touchdown zum 20:23 bewies Hamburgs Phillip Andersen einmal mehr, wie wichtig ein guter Kicker sein kann. Nach einem verpassten 37-Yards-Fieldgoal verwandelte der ehemalige NFL-Kicker spektakulär aus 51 und 47 Yards zur 26:23-Führung. Den Panthers blieben 41 Sekunden und ein letzter Angriff – doch Yeboah fing den Ball entscheidend ab.

„Die Mannschaft hat heute einen hervorragenden Charakter gezeigt und bewiesen, dass sie auch mit Unannehmlichkeiten umgehen kann“, lobte Headcoach Nommensen, der mit Runningback Johnson (Sprunggelenk) und Wide Receiver Benjamin Mau (Unterarm) jedoch zwei schmerzhafte Verluste in der Offense zu beklagen hat. Beide Spieler werden heute in Hamburg untersucht, ihre Einsätze im Heimspiel gegen die Barcelona Dragons am Sonnabend (18 Uhr, Stadion Hoheluft) sind fraglich.

Die weiteren Ergebnisse: Barcelona Dragons – Berlin Thunder 41:16, Stuttgart Surge – Cologne Centurions 23:39.