Berlin. Springreiter Sven Schlüsselburg ist von dem Virus besonders betroffen. Der Weltverband hat weitere Konsequenzen gezogen.
Deutsche Reiter sind von dem aus Valencia stammenden Herpes-Virus besonders betroffen. Nach Angaben der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sind bisher acht Pferde gestorben. Vier Tiere erlagen der Viruserkrankung demnach in Spanien oder mussten eingeschläfert werden, vier weitere starben nach der Rückkehr in Deutschland. Zu den Opfern zählen zudem sechs Fohlen, die vor oder kurz nach der Geburt starben.
Am härtesten traf es den Nationenpreisreiter Sven Schlüsselburg, der bis Mitte Februar in Valencia ritt und das Virus unwissentlich mit auf seinen Hof in Ilsfeld (Baden-Württemberg) brachte. Zwei seiner Pferde sind tot, und sechs seiner Stuten verfohlten, wie es in der Fachsprache heißt. Auch der Springreiter Tim-Uwe Hoffmann aus Rahde verlor zwei Pferde durch die Herpes-Infektionen.
Das für Pferde potenziell tödliche Herpes-Virus EHV-1 war am 21. Februar im Rahmen einer Turnierserie in Valencia ausgebrochen. Der Weltverband FEI spricht offiziell von mittlerweile 14 toten Pferden.
FEI sagt Weltcup-Finale wegen Herpes-Virus ab
Wegen des Herpes-Virus sagte die FEI in den elf am meisten betroffenen Ländern alle Turniere bis zum 11. April ab. Betroffen ist auch das Weltcup-Finale der Spring- und Dressurreiter, das vom 31. März bis zum 4. April in Göteborg stattfinden sollte. Zudem sprach die FEI die Empfehlung an ihre Mitgliedsverbände aus, auch nationale Turniere bis zum 11. April auszusetzen, um eine „Vermischung der Pferde“ zu verhindern.
Die deutsche FN hatte bereits am 2. März beschlossen, alle nationalen Pferdesport- und Zuchtveranstaltungen bis zum 28. März abzusagen. „Wir haben Verständnis für die Entscheidung der FEI, wenngleich sie für die Aktiven und den Veranstalter bedauerlich ist“, sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach nun.
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Über den Zeitpunkt der Fortsetzung ihres nationalen Turniersports wird die FN am 22. März entscheiden. „Dann haben wir eine bessere Informationsbasis zur Lage in Deutschland“, sagte Lauterbach.