Hamburg/Frankfurt. Footballteam kassiert beim 9:35 in Frankfurt die erste Saisonniederlage. „Wir haben klar und verdient verloren“, sagte der Headcoach.
Andreas Nommensen wirkte ruhig und abgeklärt, als er am frühen Sonntagabend auf dem Rasen der Frankfurter PSD Bank Arena stand. „Man braucht jetzt nicht viel zu analysieren. Wir haben klar und verdient verloren“, sagte der Headcoach der Hamburg Sea Devils nach der 9:35 (3:14, 3:13, 0:8, 3:0)-Klatsche bei der Frankfurt Galaxy. Für die Sea Devils war es die erste Niederlage im siebten Saisonspiel der American-Football-Europaliga ELF.
Star-Linebacker Kasim Edebali (31) war wegen einer Knöchelverletzung nur Zuschauer, sein Bein steckte in einer dicken Schiene. Etwas überraschend mit dabei war US-Runningback Xavier Johnson (28), dem wegen Verletzungen an der Schulter, am Knie und am Sprunggelenk eigentlich das Saisonaus gedroht hatte. Ursprünglich hatten die Sea Devils vor dem Spiel bereits einen Neuzugang aus den USA erwartet, der Johnson ersetzen sollte.
Sea Devils: Johnson erholte sich schneller als gedacht
Da sich der kompakte Runningback aber unerwartet schnell erholte, entschieden sich die Sea Devils dafür, das Spiel gegen Frankfurt abzuwarten. Mit dem potenziellen Neuzugang waren sich die Hamburger weiterhin einig, der Vertrag hätte am späten Sonntagabend (nach Redaktionsschluss) unterschrieben bei der ELF vorliegen müssen.
Lesen Sie auch:
- Jeremy Sarfo: Ein Seeteufel mit Helfersyndrom
- Für Johnson: Sea Devils holen neuen US-Runningback
- Sea Devils trotz schwachen Spiels vorzeitig in den Play-offs
Während Johnson von Beginn an auf dem Platz stand, schenkte Headcoach Nommensen auch Quarterback Jadrian Clark erneut das Vertrauen. Der 27 Jahre alte US-Amerikaner hatte beim 22:17-Sieg gegen die Barcelona Dragons am vorvergangenen Wochenende ein schwaches Spiel gemacht, war danach öffentlich kritisiert worden. „Es gibt gewisse Spieler, da darf so etwas nicht vorkommen. Jadrian gehört dazu“, hatte Nommensen gesagt und angekündigt: „Wir werden in dieser Woche sehr kritisch damit umgehen und analysieren, welche Fehler von ihm verschuldet sind.“ Offenbar ergab die Analyse, dass Clarks Fehlerquote nicht ausgereicht hatte, um Ersatz-Quarterback Salieu Ceesay (23) beginnen zu lassen.
Hamburger Verteidiger Bombek erlitt Knieverletzung
Doch bevor Clark mit der Offense überhaupt das Spielfeld betreten konnte, hatte Frankfurt bereits den ersten Touchdown erzielt. Die zuletzt starke Sea-Devils-Defense war überhaupt nicht im Spiel. Als mit Linebacker Jan-Phillip Bombek (24) kurz vor der Halbzeitpause auch noch einer der besten Hamburger Verteidiger mit einer Knieverletzung vom Feld geführt wurde, lagen die Sea Devils bereits 6:27 zurück. Kicker Phillip Andersen (30) hatte mit zwei Fieldgoals für die Hamburger Punkte gesorgt.
„Wir müssen unsere Offense ins Laufen kriegen“, forderte Generalmanager Max Paatz in der Pause. Doch spätestens als Clark eine Interception warf und Frankfurt per Touchdown sowie einem Safety auf 6:35 erhöhte, war das Spiel gelaufen. Nach einem weiteren Andersen-Fieldgoal stand die klare 9:35-Pleite fest. bron
Die weiteren Ergebnisse: Leipzig Kings – Stuttgart Surge 49:23, Barcelona Dragons – Cologne Centurions 60:51.