Hamburg. Der 19-Jährige weist bereits eine interessante Vita auf. Beim Hamburger ELF-Club will Homadi zum Starting Runningback werden.

Manchmal hilft es, ein „Problemkind“ zu sein. 15 Jahre war Simon Homadi alt, als ihm nach mehreren Konflikten mit Mitschülern am Charlotte-Paulsen-Gymnasium ein Anti-Aggressions-Training nahegelegt wurde.

„Ich sollte einen Sport machen, bei dem ich mich körperlich richtig auspowern kann. So bin ich auf American Football gestoßen, wovon ich bis dahin überhaupt keine Ahnung hatte“, sagt der Mann, der am 20. Juni ein ganz besonderes Ziel hat.

Als Starting Runningback möchte der 19-Jährige mit den Hamburg Sea Devils zum ersten Spiel in der neu gegründeten Europaliga ELF gegen die Frankfurt Galaxy ins Stadion Hoheluft einlaufen.

Homadi: Sea Devils haben besondere Geschichte

„Für mich ist es etwas ganz Besonderes, zu diesem Team zu gehören, das in Hamburg eine besondere Geschichte und eine große Fanbasis hat“, sagt Simon Homadi, dessen Weg bei den Blue Devils begann und über die Hamburg Huskies zu den Sea Devils führte.

Unterbrochen von einem Auslandsjahr nach der zehnten Klasse an einer Highschool in Hudson (Ohio), aus dem er nicht nur die Vorliebe für das NFL-Team der Cleveland Browns mitgebracht hat. „In den USA habe ich mich an eine viel höhere Trainingsintensität gewöhnt und mein Zeitmanagement optimiert. Menschlich und sportlich hat mir das sehr geholfen.“

Simon Hamadi steht kurz vor dem Abitur

Bei den Sea Devils will der Sohn einer ghanaischen Mutter und eines nigerianischen Vaters, der in Sachsen zur Welt kam, aber bereits als Zweijähriger nach Billstedt zog und seit zehn Jahren in Jenfeld lebt, nun weiter reifen.

„Natürlich ist mein Ziel, Starter zu sein. Aber ich weiß auch, dass ich noch sehr viel lernen kann, das haben mir die ersten Wochen im Erwachsenenbereich schon aufgezeigt. Mein Spielgefühl ist besser geworden, ich lasse mir mehr Zeit, die Lücken in der Defensive zu lesen und denke strukturierter als in der Jugend“, sagt er.

Lesen Sie auch:

Ein Abenteuer wird die Europaliga für Simon Homadi, der in diesem Frühjahr sein Abitur macht, dennoch werden. Er freut sich drauf, schließlich war sein Berufswunsch als Kind, Forscher zu werden. Nun ist ein Studium der Wirtschaftsinformatik geplant. Als Urlaubs-Traumziel gibt der Fitness-Fanatiker den Himalaya an. Hoch hinaus will er also nicht nur auf dem Footballfeld.