Hamburg. Der Regionalliga-Club informiert seine Mitglieder über den Planungsstand am Diebsteich – noch viele Fragen offen.

Die Planungen zum neuen Stadion für Altona 93 nehmen Gestalt an. Darüber hat der Fußball-Regionalligist seine Mitglieder auf einer Onlineveranstaltung informiert. Der Hamburger Kultclub befindet sich seit dem Verkauf seiner Adolf-Jäger-Kampfbahn (AJK) 2007 für 11,25 Millionen Euro an den Altonaer Spar- und Bauverein und die Behrendt Gruppe auf der Suche nach einer neuen Heimat. Die Zukunft des Clubs soll nun auf dem ehemaligen ThyssenKrupp-Gelände am Diebsteich liegen.

„Geplant ist ein Stadion mit Hybridrasen-Belag und einem Fassungsvermögen von 5000 Zuschauern“, sagte Altonas Vorstandsmitglied Ragnar Törber (47). Eingebettet ist das Projekt in einen Gesamtbebauungsplan, welcher neben dem Stadion eine Musikhalle (5000 Zuschauer) sowie Bürogebäude vorsieht. Das gesamte Projekt bewegt sich in einem Kostenvolumen von mehr als 100 Millionen Euro. Einen Realisierungswettbewerb unter Architekturbüros hat die Stadt Hamburg bereits gestartet.

Neues Stadion für Altona 93: Droht Ärger?

Altona 93 selbst besitzt noch eine Restsumme von 9,65 Millionen Euro aus der damaligen Verkaufssumme für die AJK, die zweckgebunden für das Stadion eingesetzt werden sollen. Dies könnte bei den aktuellen Verhandlungen mit der Stadt Hamburg einer der Knackpunkte sein. 2019 unterschrieb der Club eine Absichtserklärung, in der er zusicherte, die volle Kaufsumme in den Bau des Stadions zu investieren. Dies würde dem Club bei Investitionen für die Ausstattung des Stadions die Hände binden.

Auch das vom Verein erteilte Zugeständnis, im neuen Stadion nur als Mieter aufzutreten, war Gegenstand einiger Nachfragen. Über das Nutzungsrecht für weitere Vereine im neuen Stadion würde Altona 93 alleine entscheiden.

Altona 93 bittet Fans um Unterstützung

Altonas Vorstandsmitglied Törber und sein Team erhoffen sich nun auf einer noch nicht terminierten Mitgliederversammlung im März ein Mandat mit einer Dreiviertelmehrheit der 1600 Mitglieder, um die Verhandlungen mit der Stadt fortführen zu können. „Dieses Votum wünschen wir uns, um die Verhandlungen guten Gewissens vorantreiben zu können. Wir wollen alle Fans mitnehmen“, sagte Törber. „Aus unserer Sicht ist es wichtig, zu einem Abschluss zu kommen, weil sonst die Zukunft des Vereins wohl in der Oberliga Hamburg an der Baurstraße liegt.“

Eine öffentliche Planungsdiskussion zur Neubebauung des ThyssenKrupp-Areals findet am 16. Februar um 19.30 Uhr im Kollegiensaal des Bezirksamts Altona statt.

Vor dem Heimspiel in der Regionalliga Nord (Sa, 14 Uhr) hat Altonas Präsident Dirk Barthel unterdessen die Fans um Unterstützung gebeten. Barthel: „Durch die schwierige Corona-Zeit sind wir besonders auf unsere treuen Fans angewiesen, auch um den Etat des Liga-Teams zu erhalten. Ich bitte unsere Fans daher herzlich, uns durch ihr Kommen zu unterstützen.“