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Südkorea unterliegt Senegal
Der deutsche Gruppengegner Südkorea fährt ohne einen Erfolg in der Vorbereitung zur Weltmeisterschaft nach Russland. Im abschließenden Test setzte es am Montag in Grödig (Österreich) für die Mannschaft von Trainer Tae-Yong Shin ein 0:2 (0:0) gegen den Senegal. Bereits in den Spielen zuvor hatte Südkorea beim 1:3 gegen Bosnien-Herzegowina und dem 0:0 gegen Bolivien nicht überzeugt. Die Asiaten sind am 27. Juni in Kasan letzter deutscher Gruppengegner.
Für Senegal war es indes nach einem 0:0 in Luxemburg und einem 1:2 in Kroatien der erste Erfolg in der Vorbereitung. Die Afrikaner, die zum zweiten Mal nach 2002 an einer WM teilnehmen, treffen in Gruppe H auf Kolumbien, Polen und Japan.
Bayern München testet gegen Manchester United
Bayern München bestreitet zur Vorbereitung auf die kommende Saison ein Testspiel gegen den englischen Rekordmeister Manchester United. Das gaben beide Clubs am Montag bekannt. Das Spiel wird am 5. August in der Allianz Arena stattfinden, Anpfiff ist um 20.15 Uhr.
Zuvor absolvieren die Münchner vom 23. bis 30. Juli ihre USA-Tour, dort trifft das Team des neuen Trainers Niko Kovac auf den italienischen Meister Juventus Turin (25. Juli) und drei Tage später auf den englischen Champion Manchester City. Bereits am 21. Juli spielen die Bayern im österreichischen Klagenfurt gegen den französischen Meister Paris St. Germain.
Basler würdigt Russland herab
Mario Basler hat dem Team des WM-Gastgebers Russland nahezu jegliche Qualität abgesprochen. "Wenn alles normal abläuft, scheiden die Russen nach der Vorrunde aus", sagte der ehemalige deutsche Nationalspieler in einem bwin-Interview: "Das ist ja keine Mannschaft. Ich habe mir zwei Vorbereitungsspiele von ihnen angesehen und das ist eine Katastrophentruppe."
Bei der WMGeneralprobe gegen die Türkei war Russland nicht über ein enttäuschendes 1:1 (1:0) hinausgekommen. Der letzte Sieg der "Sbornaja" datiert damit vom Oktober vergangenen Jahres (4:2 gegen Südkorea). Bei der WM spielt Russland in der Gruppe A gegen Saudi-Arabien, Ägypten und Uruguay.
Derzeit sehe er keinen russischen Topspieler, der für das Ausland interessant wäre, sagte Basler. "Man will alle russischen Spieler in der Liga halten, die Spieler fühlen sich zuhause wohl und werden dort gut bezahlt", sagte Basler: "Mir fiele jetzt auch kein Spieler ein, der so viel Qualität hätte, dass er in Deutschland oder England spielen könnte."
Bayern, BVB und Werder müssen zahlen
Bayern München, Borussia Dortmund und Werder Bremen sind vom DFB-Sportgericht wegen Fehlverhaltens der Fans jeweils zu Geldstrafen verurteilt worden. Die Bayern müssen 77.000 Euro, der BVB 15.000 Euro Geldbuße und 10.000 Euro Geldauflage sowie der SV Werder 23.000 Euro zahlen.
Beim FC Bayern wurden fünf Fälle unsportlichen Verhaltens der Anhänger sanktioniert. Bei den Dortmundern waren zwei Vorkommnisse geahndet worden. Die Summe von 10.000 Euro geht an die DFB-Stiftung Sepp Herberger. Beim SV Werder wurden drei Vergehen vom Sportgericht bestraft. 5000 Euro Geldstrafe muss zudem Zweitligist FC Ingolstadt wegen Fehlverhaltens seiner Anhänger zahlen.
Kadyrow posiert mit Salah
Der autoritäre tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow hat die Ankunft des ägyptischen Nationalteams im WM-Quartier in Grosny gleich zu Fotos mit Stürmerstar Mohamed Salah genutzt. Der wegen seiner Gewaltherrschaft berüchtigte Kadyrow fuhr mit Salah im Auto zum Auftakttraining ins Stadion von Grosny, wie er hinterher im russischen sozialen Netzwerk VKontakte berichtete.
„Das Stadion brach in begeisterte Schreie aus, als der ägyptische und Liverpooler Stürmer Mohamed Salah und ich erschienen“, schrieb er. Salah und die ägyptische Mannschaftsführung seien dankbar für den Empfang und die Gastfreundschaft in Tschetschenien.
Kadyrow beschloss seinen Post mit einem Angriff auf Länder, die Russland die Weltmeisterschaft angeblich nicht gönnten. „Die Feinde Russlands haben viel Galle verspritzt, weil sie uns auf dem Weg zur Meisterschaft ein Bein stellen wollten. Aber Präsident Wladimir Putin und seine Mannschaft haben bewiesen, dass es keine Aufgabe gibt, die für unsere große Heimat Russland zu schwer wäre.“
Die Ägypter waren am Sonntag eingetroffen. Ihre Unterbringung in Grosny ist viel kritisiert worden, weil Tschetschenien im Nordkaukasus eines der russischen Gebiete mit den schwersten Verstößen gegen Menschen- und Bürgerrechte ist. Salah ist noch verletzt. Er gilt aber als Topspieler der Nordafrikaner, die in der Gruppe A gegen Uruguay, Gastgeber Russland und Saudi-Arabien spielen.
Bobadilla von Gladbach nach Argentinien
Der Argentinier Raul Bobadilla verlässt Borussia Mönchengladbach nach nur einer Saison und kehrt in seine Heimat zurück. Wie der Club am Montag mitteilte, erhält der Stürmer bei den Argentinos Juniors aus Buenos Aires einen Vertrag bis 2021. Bobadilla, der von 2009 bis 2012 mit kurzer Unterbrechung schon einmal für die Borussen spielte, kam in der abgelaufenen Saison auf 13 Einsätze, dabei erzielte er keinen Treffer.
Beißen verboten! Neue WM-Regel dank Suárez
Bei der WM in Russland muss sich vor allem Uruguays Star-Stürmer Luis Suárez in Acht nehmen. Denn Beißen ist bei der Weltmeisterschaft verboten. Dies steht in den Regeländerungen, die von den Regelhütern des International Football Association Board (IFAB) beschlossen worden sind. Die Erweiterung der Regel 12 setzt Beißen mit allen anderen Vergehen gleich, die mit direktem Freistoß und Platzverweis geahndet werden.
Suárez hatte bei der WM 2014 in Brasilien im Duell mit Italien seinen Gegenspieler Giorgio Chiellini in die Schulter gebissen und war langfristig gesperrt worden. Bereits zuvor war Suarez auf diese Weise auffällig geworden.
Panama passt WM-Kader noch einmal an
Panama hat eine Woche vor seinem WM-Debüt einen verletzungsbedingten Spielertausch vorgenommen. Mittelfeldspieler Alberto Quintero vom peruanischen Club Universitario Lima wird wegen einer Knöchelblessur nicht in Russland spielen können. Nationaltrainer Hernan Dario Gomez entschied sich dafür, Ricardo Avila nachzunominieren. Der 21-Jährige spielt in Belgien für die zweite Mannschaft von KAA Gent.
Die 32 WM-Teilnehmer mussten der Fifa ihre endgültigen 23er-Kader bis zum 4. Juni melden. Seitdem ist der Austausch eines Spielers nur noch verletzungsbedingt bis 24 Stunden vor dem Anpfiff des ersten Vorrundenspiels möglich.
Panama ist erstmals bei einer WM vertreten. Die Mittelamerikaner spielen in der Vorrundengruppe G gegen Belgien (18. Juni), England (24. Juni) und Tunesien (28. Juni).
Vieira beerbt Favre in Nizza
Patrick Vieira tritt bei OGC Nizza die Nachfolge des zu Borussia Dortmund gewechselten Trainers Lucien Favre an. Der frühere französische Nationalspieler und Weltmeister von 1998 habe am Montag in Nizza den Vertrag unterzeichnet, teilte der Ligue-1-Club mit. Nach Angaben der Fachzeitung „L'Équipe“ hat der Vertrag eine Laufzeit von drei Jahren. Der 41 Jahre alte Vieira war seit zweieinhalb Jahren Coach des New York City FC in der nordamerikanischen Profiliga MLS.
Vieira spielte als Profi bei AS Cannes, FC Arsenal, Juventus Turin, Inter Mailand und Manchester City. Neben der WM 1998 im eigenen Land gewann der im afrikanischen Senegal geborene Franzose mit „Les Bleus“ auch die Europameisterschaft 2000. Das französische National-Trikot trug der Mittelfeldspieler 107 Mal.
Favre hatte mit dem vierfachen französischen Meister in der abgelaufenen Saison den achten Platz in der Ligue 1 belegt. Mit Vieira als Trainer wolle man „den Club noch größer machen“, wurde Vereinspräsident Jean-Pierre Rivière auf der Clubhomepage zitiert.
Lambert Maltock aus Vanuatu neuer Fifa-Vize
Nach einem Korruptionsskandal in Ozeanien bekommt die Fifa einen neuen Vizepräsidenten aus Vanuatu. Der 62 Jahre alte Lambert Maltock aus dem Inselstaat im Südpazifik wurde beim Kongress des ozeanischen Kontinentalverbands zum neuen OFC-Präsidenten und damit auch zu einem von acht Stellvertretern von Fifa-Chef Gianni Infantino gewählt. Er wird die restliche Amtszeit seines Vorgängers David Chung bis zum Frühjahr 2019 beenden und auch ins Fifa-Council rücken.
Der bisherige OFC-Chef Chung aus Papua-Neuguinea war vor gut zwei Monaten überraschend von seinen Ämtern zurückgetreten. Der Kontinentalverband hatte eine externe Untersuchung eingeleitet. Wegen „möglicher Unregelmäßigkeiten“ rund um den Bau eines neuen OFC-Stammsitzes im neuseeländischen Auckland hatte der Weltverband Ozeanien seine finanzielle Unterstützung zu diesem Projekt entzogen. „Es war eine schwierige Zeit, wir müssen nun schnell mit den Reformen beginnen“, sagte Maltock nach seiner Wahl. Der OFC besteht aus 14 Verbänden, von denen elf Mitglied der Fifa sind.
Hertha BSC holt Köpke-Sohn Pascal
Hertha BSC hat Stürmer Pascal Köpke vom Zweitliga-Club FC Erzgebirge Aue geholt und damit den dritten Neuling verpflichtet. Das bestätigten am Montag beide Vereine, nachdem der bevorstehende Wechsel bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden war. Zuvor hatten sich die Berliner für die kommende Saison die Dienste des Rechtsverteidigers Lukas Klünter (22) und von Flügelflitzer Javairo Dilrosun (20) gesichert.
Der Transfer des 22 Jahre alten Sohnes von Bundestorwart-Trainer Andreas Köpke soll Hertha dem Vernehmen nach rund zwei Millionen Euro kosten. Offiziell wurde darüber Stillschweigen bewahrt, wie es am Montag in einer Pressemitteilung aus Aue hieß.
Der Hauptstadt-Club postete via Twitter Bilder vom bestandenen Medizin-Check des Stürmers, der seit 2016 bei den Erzgebirgern unter Vertrag stand. In der abgelaufenen Zweitliga-Saison stand er in allen 34 Spielen für die Sachsen auf dem Platz und erzielte dabei zehn Tore. Insgesamt schoss er in 67 Pflichtspielen 24 Treffer für Aue.
Aue-Präsident Helge Leonhardt wünschte Köpke „im Namen unseres Clubs alles erdenklich Gute bei Hertha in der 1. Bundesliga.“ Der Transfer sei „für alle Seiten äußerst positiv“ verlaufen. Es gab „nur Gewinner“.
In Berlin trifft Köpke unter anderem auf einen weiteren Junior einer DFB-Größe: Auch Jonathan Klinsmann, Sohn des ehemaligen Nationaltrainers Jürgen Klinsmann, steht bei der Hertha unter Vertrag. Kuriosum am Rande: Während Stürmer-Sohn Jonathan eine Karriere als Torhüter eingeschlagen hat, spielt der Sohn des ehemaligen Nationaltorhüters Andreas Köpke wie einst Jürgen Klinsmann im Angriff.
Thomas Müller ist jetzt Kinderbuch-Autor
Thomas Müller tritt kurz vor Beginn der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) als Buchautor in Erscheinung. "Ab sofort erhältlich: Mein erstes Kinderbuch", schrieb Müller am Montag bei Twitter.
Das Werk unter dem Titel "Mein Weg zum Traumverein" (64 Seiten, Verlag Friedrich Oetinger) soll "jungen Leseanfängern den Spaß am Lesen vermitteln und zeigt meine Geschichte, wie ich vom TSV Pähl nach München gekommen bin", ergänzte der Bayern-Star.
Müller (28) kam 2000 mit zehn Jahren zum deutschen Rekordmeister, das Buch endet mit dem Wechsel dorthin. 2019 soll es laut Müller mit dem nächsten Buch weitergehen, dann in der Jugend beim FC Bayern.
"Da ich schon immer gerne gelesen habe, ist das Buch ein echtes Herzensprojekt für mich", sagte Müller: "Ich kann nur sagen: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil - auch im Fußball!"
Werders Delaney gesteht Farbenblindheit
Dänemark in rot, Mexiko in grün – und doch hatte der dänische Nationalspieler Thomas Delaney beim Testspiel am Wochenende Probleme, Gegner und Mitspieler auseinander zu halten. Der Neu-Dortmunder ist rot-grün-farbenblind. Das eigentliche Problem aber waren nicht die farbigen Trikots, sondern die weißen Shorts.
„Es war etwas schwer zu sehen, mit wem ich in einem Team war und gegen wen ich spielte“, sagte der 26-Jährige dem Radiosender P3. Bei Werder Bremen habe er zwar auch im grünen Trikot gegen rote Teams gespielt, aber keine so großen Probleme gehabt. Normalerweise spielten die Teams nämlich in unterschiedlichen Shorts – beim Testspiel am Wochenende aber trugen beide Mannschaften weiße Hosen.
Auch zahlreiche Fernsehzuschauer hatten Probleme, die Teams auseinanderzuhalten. Delaney rief am Montag spontan selbst bei dem Radiosender an, als es in der Sendung um Farbblindheit ging. Wenn er rot und grün direkt nebeneinander sehe, gebe es kein Problem, so Delaney. „Aber wenn es schnell geht und ich die Leute aus dem Augenwinkel sehe, kann es etwas schwierig werden.“
Bei der WM in Russland dürfte Delaney zumindest in der Gruppenphase kaum Probleme bekommen. Die Dänen spielen gegen Frankreich (blau/weiß), Australien (gelb/dunkelgrün mit dunkler Hose) und Peru (rot/weiß).
Hoeneß spricht Lewandowski-Machtwort
Bayern Münchens Vereinspräsident Uli Hoeneß hat bekräftigt, dass er Stürmer Robert Lewandowski auch bei einer extrem hohen Offerte nicht abgeben werde. Der Pole will den deutschen Rekordmeister im Sommer verlassen. Zuletzt war in einem Bericht der „Sport Bild“ angedeutet worden, dass der FC Bayern erst bei einer Ablösesumme von rund 200 Millionen Euro gesprächsbereit sein könnte. „Das ist Quatsch“, sagte Hoeneß bei Sky am Sonntagabend am Rande des Basketball-Finals. „Robert wird nicht verkauft und spielt nächste Saison bei uns. Dazu ist alles gesagt worden.“
Den Wechselwunsch des Torgaranten hatte dessen Agent Pini Zahavi untermauert. Lewandowski hat in München noch einen Vertrag bis 2021.
60.000 Euro DFB-Strafe für Stuttgart
Der VfB Stuttgart muss wegen des Fehlverhaltens seiner Anhänger tief in die Tasche greifen. Das DFB-Sportgericht hat die Schwaben wegen unsportlichen Verhaltens ihrer Fans mit einer Geldstrafe in Höhe von 60.000 Euro belegt. Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, es ist damit rechtskräftig.
Im Stuttgarter Zuschauerbereich waren kurz vor Anpfiff des Bundesligaspiels gegen Eintracht Frankfurt am 24. Februar (1:0) nach Aufziehen einer Teilblockfahne, unter der sich Personen vermummten, mehrere Rauchbomben gezündet worden. In die starke Rauchentwicklung hinein wurden im gleichen Sektor etwa 80 Bengalische Fackeln abgebrannt. Der Spielbeginn verzögerte sich dadurch um rund zwei Minuten.
Der VfB kann bis zu 20.000 Euro der Gesamtsumme für sicherheitstechnische, infrastrukturelle und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Dies müsste dem DFB bis 31. Dezember nachgewiesen werden.
Robbie Williams singt bei Eröffnungsfeier
Der britische Popstar Robbie Williams und die brasilianische Fußball-Ikone Ronaldo treten bei der WM-Eröffnungsfeier am Donnerstag in Moskau auf. „Ich habe viel in meiner Karriere gemacht, und eine Fifa-WM vor 80.000 Fußballfans im Stadion und vielen Millionen in der ganzen Welt zu eröffnen, übersteigt meine Träume“, sagte Williams einer Fifa-Mitteilung zufolge am Montag.
Die WM beginnt am Donnerstag mit dem Spiel von Gastgeber Russland gegen Saudi-Arabien um 170 Uhr MESZ. Etwa eine halbe Stunde zuvor soll die Eröffnungsfeier im Moskauer Luschniki-Stadion starten. Nach Angaben der Veranstalter soll ein Schwerpunkt auf Musik liegen.
Der 44-jährige Williams bekommt bei seinem Auftritt Unterstützung von der russischen Opernsängerin Aida Garifullina (30). Sie war mit Rollen im renommierten Mariinski-Theater in St. Petersburg bekannt geworden und arbeitet derzeit an der Wiener Staatsoper.
Ex-Stürmerstar Ronaldo sagte, die Eröffnungsfeier sei immer etwas besonderes. „Niemand weiß, was in den kommenden vier Wochen passieren wird, aber alle sind sicher, dass es in Erinnerung bleiben wird“, sagte der 41-Jährige. Es wird erwartet, dass auch Präsident Wladimir Putin zur Eröffnungsfeier kommt.
RB-Trainer zu Tuchel nach Paris?
RB Leipzigs Co-Trainer Zsolt Löw steht vor dem Wechsel zu Paris Saint-Germain mit Coach Thomas Tuchel. Obwohl Leipzig ihm mehrere ausgezeichnete Offerten machte, „habe ich mich für den Wechsel, für das Pariser Angebot entschieden“, sagte der 39-Jährige am Montag dem ungarischen Privat-TV-Sender Digi Sport.
„Es war nicht leicht, aber ich habe meine Entscheidung getroffen. Die Pariser Option halte ich für die beste, auch in Hinblick auf meine Familie, und von da an ist der Ball nicht mehr bei mir“, sagte der Ungar. Laut der ungarischen Sportzeitung „Nemzeti Sport“ müssten sich beide Clubs nun über die Ablösemodalitäten einigen. Diesbezügliche Verhandlungen würden bereits laufen. Löw soll auf der Wunschliste des neuen PSG-Coaches Tuchel stehen.
Nach dem Abgang von Ralph Hasenhüttl vor vier Wochen müsste sich der sächsische Bundesligist damit auch einen neuen Co-Trainer suchen. In den nächsten Tagen soll zumindest der Hasenhüttl-Nachfolger präsentiert werden.
Eintracht Frankfurt will Stadion aufstocken
Eintracht Frankfurt will die Zuschauerkapazität der Commerzbank-Arena erweitern. „Das ist unser Plan, wenn die aktuellen Mietverträge 2020 auslaufen“, erklärte Vorstand Axel Hellmann im Interview der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. „Wir wollen die Kapazität von 51.500 auf rund 60.000 Besucher erweitern und darüber in diesem Sommer und Herbst mit der Stadt Einigkeit erzielen.“
Das Stadion gehöre der Stadt, und dies werde wohl so bleiben. „Unsere Position ist bekannt: Wir haben aktuell hohe Nutzungskosten und keinen Zugang zu den Erlösquellen im Stadion“, sagte Hellmann. „Um langfristig wettbewerbsfähig zu sein in der Bundesliga, wird sich das ändern müssen.“
Deshalb habe man der Stadt hierzu einen Vorschlag gemacht, der gerade diskutiert werde. Der Verein sei laut Hellmann bereit, viel Geld in die Ausstattung der Arena zu stecken. „Von unserer Seite wird ein Modell angestrebt, dass die Stadt in einer Größenordnung von 30 Millionen Euro in Beton investiert und wir in der gleichen Dimension in die Digitaltechnik“, sagte er. Voraussetzung sei aber, dass die Eintracht dann das Stadion 365 Tage im Jahr für die Spiele und weitere Veranstaltungen nutzen und verwerten könne.
Ronaldo-Mitspieler will nur die Gruppe überstehen
Europameister Portugal verzichtet bei der WM auf hohe Zielvorgaben. „Das Hauptziel ist, die Gruppe zu überstehen. Von da an...“, sagte Mittelfeldspieler Manuel Fernandes bei einer Pressekonferenz der Portugiesen am Montag im WM-Quartier in Ramenskoje.
Der Profi von Lokomotive Moskau hob in der „schweren Gruppe“ vor allem Auftaktgegner Spanien hervor - die geografischen Nachbarn treffen am kommenden Freitag in Sotschi aufeinander. „Spanien ist einer der Favoriten auf den WM-Titel“, sagte Fernandes. Weitere Gegner in der Gruppe B sind Marokko und Iran.
Die Portugiesen sind seit Sonnabend in Russland. Ihr Quartier liegt im Umland von Moskau. In der Vorbereitung spielte die Mannschaft zuletzt Unentschieden gegen Tunesien (2:2) und bei den zum erweiterten Favoritenkreis zählenden Belgiern (0:0) und gewann mit 3:0 gegen Algerien. Superstar Cristiano Ronaldo stieß nach dem erneuten Gewinn der Champions League mit Real Madrid mit Verspätung zum Kader von Fernando Santos und war nur gegen Algerien mit von der Partie.
Shootingstar Baku bleibt in Mainz
Mainz 05 hat den Vertrag mit Nachwuchshoffnung Ridle Baku vorzeitig um zwei Jahre bis 2022 verlängert. Der 20-jährige feierte am Ende der vergangenen Saison sein Bundesliga-Debüt und hatte mit starken Leistungen und zwei Toren großen Anteil am Klassenerhalt. Baku ist gebürtiger Mainzer und spielt seit der U10 für die Rheinhessen.
"Ridle Baku hat uns im Saisonfinale alle begeistert und demonstriert, dass er im vergangenen Jahr große Entwicklungsschritte genommen hat", sagte FSV-Sportvorstand Rouven Schröder: "Er hat die Chance, die sich ihm in der Bundesliga geboten hat, eindrucksvoll genutzt und dabei sein technisches und läuferisches Potenzial umrissen. Dieses gilt es jetzt, auf diesem Niveau zu festigen, zu bestätigen und weiter zu entwickeln. Dann werden wir auf unserem weiteren gemeinsamen Weg noch viel Freude an ihm haben."
WM-Aus für altgedienten DFB-Physio Eder
Die deutsche Nationalmannschaft muss bei der WM auf einen ihrer treuesten Mitarbeiter verzichten. Physiotherapeut Klaus Eder musste sich am Pfingstsonntag (20. Mai) einer Notoperation am Rücken unterziehen und konnte das Krankenhaus in Regensburg erst in der vergangenen Woche verlassen, berichtet die „Bild“-Zeitung. „So wie ich beieinander bin, kann ich der Mannschaft nicht helfen“, sagte der 64-Jährige der Zeitung.
Der als „Mann mit den heilenden Händen“ bekannt gewordene Therapeut sagte weiter: „Ich wollte mit der Brechstange zur WM und habe mich mehrfach gegen meine permanenten Rückenschmerzen gewehrt.“ Im Rücken hätten sich jedoch Keime gebildet, die Wirbelsäule vereiterte, erklärte Eder.
Die WM in Russland sollte für den Physiotherapeuten der Abschluss mit der DFB-Auswahl werden, die er seit der EM 1988 bei jedem großen Turnier betreut hatte: sieben Welt- und acht Europameisterschaften. Neben den großen Fußball-Turnieren nahm Eder auch an zehn Olympischen Spielen teil.
Juve offenbar an Schalkes Kehrer interessiert
Juventus Turin zeigt laut Medienberichten in Italien Interesse an Schalkes Abwehrspieler Thilo Kehrer. Laut Corriere dello Sport soll eine Offerte in Höhe von 20 Millionen Euro Ablöse für den 21-Jährigen im Gespräch sein. Kehrers Vertrag auf Schalke läuft noch bis 2019.
In Turin würde Kehrer auf seinen ehemaligen Schalker Teamkollegen Benedikt Höwedes treffen, der im vergangenen Sommer aus Gelsenkirchen nach Italien wechselte.
Am Freitag soll im Übrigen Nationalspieler Emre Can vom FC Liverpool den Medizincheck bei Juve absolvieren. Danach soll die Vertragsunterschrift erfolgen. Can, der ablösefrei kommt, war 2014 von Bayer Leverkusen nach Liverpool gewechselt.
Der 24-Jährige bestritt 167 Spiele für die Reds und erzielte 14 Tore, zwölf weitere bereitete er vor. Seinen letzten Einsatz absolvierte Can im Champions-League-Finale in Kiew gegen Real Madrid (1:3), als er kurz vor Spielende eingewechselt wurde.
Jeder zehnte Deutsche boykottiert die WM
Elf Prozent der Deutschen wollen die WM aufgrund der politischen Situation in Russland nicht verfolgen. Laut einer am Montag in Stuttgart vorgestellten repräsentativen Umfrage der Universität Hohenheim ist zudem jeder Siebte der Meinung, die deutsche Nationalmannschaft solle die WM-Spiele boykottieren, um auf Missstände aufmerksam zu machen. Befragt wurden in den ersten drei Mai-Wochen 1.000 Frauen und Männer.
Politiker sollten nach Einschätzung der Befragten frühestens zu Viertelfinalspielen nach Russland reisen. Mehr als 62 Prozent halten Besuche der Vorrundenspiele für überflüssig, jeder Zweite Besuche des Achtelfinales. Einer Visite der Bundeskanzlerin beim Finale am 15. Juli in Moskau stimmen mehr als 60 Prozent zu.
Jeder Fünfte rechnet damit, dass sich die WM langfristig positiv auf die wirtschaftliche Lage Russlands auswirken wird. Mehr als ein Viertel erwartet, dass das Großereignis die politischen Außenbeziehungen des Landes verbessert. Nach Ansicht fast der Hälfte der Männer und jeder dritten Frau hat sich das Image der Fifa insbesondere wegen Korruptionsvorwürfen in den vergangenen Monaten verschlechtert.
England-Coach bewundert den DFB
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate bewundert die Qualität und das Selbstbewusstsein der deutschen Mannschaft. „Die gehen auf den Platz und glauben daran, dass sie gewinnen“, sagte der 47-Jährige dem „Kicker“ (Montag). „Das ist wie die Mentalität eines großen Vereins. Da wollen wir auch hin.“
Die DFB-Elf modifiziere außerdem konstant ihr System, betonte Southgate: „Ich denke, es gibt dort so etwas wie eine Fußballfabrik, in der alles analysiert und damit gearbeitet wird. Das wollen wir hier auch.“
Southgate ist seit 2016 Trainer der englischen Mannschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Russland setzt er vor allem auf junge Spieler. Die Three Lions stellen das drittjüngste Team des Turniers. In Gruppe G treffen sie auf Belgien, Panama und Tunesien.
"Schnix": Kimmich könnte der WM-Star werden
Ex-Nationalspieler Bernd Schneider (44) sieht in Bayern-Profi Joshua Kimmich einen Kandidaten für den besten Spieler der WM. "Wen ich mir aus deutscher Sicht da sehr gut vorstellen könnte, ist Joshua Kimmich. Vielleicht auch Toni Kroos", sagte Schneider dem Nachrichtenportal t-online.
"Einer wie Marco Reus oder Kimmich", sei ihm selbst vom Spielertyp her am ähnlichsten, sagte der Vizeweltmeister von 2002 und WM-Dritte von 2006. Sie seien "Spieler, die nicht jedes Spiel nach Schablone A angehen und das dann so umsetzen. Beide wissen schon, bevor sie an den Ball kommen, was sie als nächstes machen. Sie haben ständig einen neuen Plan und sind dadurch so schwer ausrechenbar", erklärte der frühere Mittelfeldspieler.
Wer Weltmeister wird, ist für "Schnix" eine klare Sache: "Da gibt es für mich nur eine Antwort: Deutschland." Allerdings müsse alles zusammenkommen, neben einer guten Form brauche das Team von Bundestrainer Joachim Löw auch "das Quäntchen Glück."
Am Dienstag bezieht das DFB-Team sein WM-Quartier in Watutinki nahe Moskau, am kommenden Sonntag startet die Mannschaft ihre Mission Titelverteidigung in der russischen Hauptstadt gegen Mexiko (17 Uhr/ZDF). Die weiteren Gruppengegner sind Schweden (23. Juni) und Südkorea (27. Juni).
Auch Selecao in Russland eingetroffen
Wenige Stunden nach der erfolgreichen WM-Generalprobe beim 3:0 in Österreich ist Rekordweltmeister Brasilien in Russland eingetroffen. Der fünfmalige Champion mit seinem großen Hoffnungsträger Neymar landete am Montagmorgen gegen 3 Uhr auf dem Flughafen von Sotschi. In der Stadt am Schwarzen Meer schlägt die Selecao auch ihr WM-Quartier auf.
Damit sind mit Ausnahme von Weltmeister Deutschland, der am Dienstagnachmittag in Moskau landet und sein Lager in Watutinki vor den Toren der russischen Hauptstadt bezieht, alle Titelfavoriten im Gastgeberland eingetroffen.
Brasilien steigt am Sonntag gegen die Schweiz ins Turnier ein. Weitere Gegner der Selecao in Gruppe E sind Costa Rica und Serbien. Am Donnerstag (17 Uhr/ARD) eröffnet Gastgeber Russland die WM mit dem Spiel in Moskau gegen Saudi-Arabien.