Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 7. November 2021:
- Liverpool-Serie reißt bei West Ham nach 25 Spielen
- Darmstadt schlägt Schalke und zieht vorbei
- Dotschew feiert mit Aue ersten Sieg
- Teutonia Ottensen und HSV II gewinnen Derbys
- Offiziell: Schewtschenko übernimmt FC Genua
- Düsseldorfs Hoffmann bleibt Not-OP erspart
- Abschiedsapplaus für Ex-Bayern-Star Robben
- Gerd Müller wird posthum zur Legende
Liverpool-Serie reißt bei West Ham nach 25 Spielen
Der FC Liverpool um Teammanager Jürgen Klopp hat in der englischen Premier League erstmals seit 25 Partien wieder ein Pflichtspiel verloren. Die Reds unterlagen zum Abschluss des elften Spieltags bei West Ham United mit 2:3 (1:1) und rutschten in der Tabelle auf den vierten Rang ab. West Ham schob sich durch diesen Erfolg an Liverpool vorbei und liegt mit nun 23 Punkten nur drei Zähler hinter dem Spitzenreiter FC Chelsea (26).
Liverpools Torhüter Alisson Becker faustete sich den Ball bereits in der 4. Spielminute in den eigenen Kasten und brachte die Gastgeber in Führung. Trent Alexander-Arnold gelang mit einem direkt verwandelten Freistoß zwar der Ausgleichstreffer (41.), doch Pablo Fornals (67.) und Kurt Zouma (74.) brachten West Ham zurück auf die Siegerstraße. Divock Origi konnte kurz vor Schluss lediglich noch verkürzen (83.).
Auch Tottenham Hotspur verpasste einen Sieg beim Ligadebüt des neuen Trainers Antonio Conte. Beim FC Everton kamen die Spurs nicht über ein 0:0 hinaus. Evertons Mason Holgate sah in der Nachspielzeit wegen eines Foulspiels noch die Rote Karte.
Darmstadt schlägt Schalke und zieht vorbei
Darmstadt 98 hat dem FC Schalke 04 in einer packenden Partie die dritte Pflichtspielniederlage in Serie zugefügt und ist in der 2. Fußball-Bundesliga an den Gelsenkirchenern vorbeigezogen. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht besiegte den schwächelnden Erstliga-Absteiger am Sonntag mit 4:2 (2:1). In der Tabelle rückt Darmstadt durch den Auswärtserfolg auf Rang vier vor, Schalke ist mit einem Punkt weniger Fünfter.
In der stimmungsvollen Gelsenkirchener Arena ging es für die Gastgeber gut los. Bereits in der achten Minute jubelten die Schalker Fans über ein Eigentor des Darmstädters Luca Pfeiffer. Die Gäste wirkten anschließend jedoch keinesfalls geschockt, sondern drehten die unterhaltsame Partie durch Tore von Phillip Tietz (11.) und Mathias Honsak (23.). Zur Halbzeit gab es Pfiffe von den Rängen.
Schalke fehlte wie schon zuletzt im DFB-Pokal bei 1860 München und in der Liga in Heidenheim (jeweils 0:1) häufig die Durchschlagskraft im Angriff. Das Team des früheren Lilien-Trainers Dimitrios Grammozis bemühte sich, doch Tietz sorgte mit seinem zehnten Saisontor für das 3:1 (63.). Kurz vor dem Ende machte Marvin Pieringer Schalke mit seinem Anschlusstor noch einmal für ein paar Sekunden Mut (88.), der Ex-Schalker Benjamin Goller entschied die Partie dann aber endgültig (89.).
Dotschew feiert mit Aue ersten Sieg
Der neue Sportliche Leiter Pawel Dotschew hat bei seinem Comeback bei Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue dank Antonio Jonjic einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf gelandet. Im Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim setzten sich die Sachsen 2:0 (2:0) durch. Dotschew hatte zum 1. November den Posten des Sportlichen Leiters beim FC Erzgebirge übernommen.
Antonio Jonjic (34./45.) schnürte einen Doppelpack für Aue schon in der ersten Hälfte. Mit elf Punkten schloss der FC Erzgebirge als Siebzehnter in der Tabelle bis auf einen Zähler zum SV Sandhausen auf Relegationsplatz 16 auf.
Der 56-jährige Dotschew war bereits von 2015 bis 2017 als Trainer bei den Veilchen tätig gewesen. 2016 hatte er Aue in die 2. Liga zurückgeführt.
Teutonia Ottensen und HSV II gewinnen Derbys
Titelanwärter Teutonia 05 Ottensen konnte nach fünf sieglosen Partien in der Regionalliga Nord wieder jubeln. Gegen die zweite Mannschaft des FC St. Pauli gab es einen 4:0-Erfolg, den Gianluca Przondziono (2), Marcel Andrijanic und Mats Facklam herausschossen. St. Paulis Profi-Leihgabe Luis Coordes sah in der Schlussphase wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte. Dank des Spielausfalls der Profis des FC St. Pauli passierten 1178 Fans die Stadionkassen – für Teutonia ein Vereinsrekord.
Den Sprung unter die ersten Fünf schaffte der Nachwuchs des HSV, der im Derby Altona 93 mit 3:0 besiegte. Schon vor der Pause machten Valon Zumberi, Jonah Fabisch und Juho Kilo mit ihren Treffern alles klar. Spielfrei war Eintracht Norderstedt, das sich aber im Hamburger Pokal mit einem 3:1 beim SC Nienstedten für das Achtelfinale qualifizierte.
Offiziell: Schewtschenko übernimmt FC Genua
Andrej Schewtschenko (45) ist neuer Trainer beim italienischen Erstligisten FC Genua. Der ehemalige Weltklassestürmer, der seine beste Zeit beim AC Mailand (1999 bis 2006) hatte, erhält einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024. Am Sonnabend hatte sich Genua, das nach nur einem Sieg an den ersten zwölf Spieltagen einen Abstiegsplatz in der Serie A belegt, von Davide Ballardini getrennt.
Schewtschenko, der im August seinen Vertrag als Teamchef der ukrainischen Nationalmannschaft hatte auslaufen lassen, wird am 21. November gegen die AS Rom auf der Trainerbank des neunmaligen italienischen Meisters debütieren.
Mit Schewtschenko will der neue Eigentümer des Clubs, das US-Unternehmen 777 Partners, in eine neue Ära starten. Die Amerikaner hatten den Klub im September vom italienischen Spielzughersteller Enrico Preziosi übernommen, der seit fast 20 Jahren Besitzer des Vereins war.
Düsseldorfs Hoffmann bleibt Not-OP erspart
André Hoffmann von Zweitligist Fortuna Düsseldorf hat beim Zusammenprall mit einem Gegenspieler am Sonnabend im Punktspiel gegen Hannover 96 (1:1) offenbar doch nicht so schwere Verletzungen wie zunächst befürchtet erlitten. Wie die Fortuna auf Anfrage mitteilte, sei keine Notoperation notwendig gewesen.
Der Innenverteidiger war mit Verdacht auf eine Fraktur im Kiefer und der Halswirbelsäule in die Uniklinik gebracht worden. Der Profi sei jetzt stabil, alles weitere würden weitere Untersuchungen in den nächsten Tagen zeigen, teilte die Fortuna mit. Der Spieler bleibt aber vorerst in der Klinik.
Hoffmann war in der Anfangsphase des Spiels heftig mit Sebastian Ernst zusammengeprallt. Der 28-Jährige wurde auf einer Trage vom Feld gebracht.
Aston Villa feuert Trainer Smith
Zwei Tage nach der fünften Premier-League-Niederlage in Serie hat sich Aston Villa von Coach Dean Smith getrennt. Das gab der Verein aus Birmingham am Sonntag bekannt. Am Freitag hatte Villa mit 0:1 beim FC Southampton verloren. In der Tabelle belegte der Club nach elf Spielen zunächst den 15. Platz mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge. Leeds und Watford konnten am Sonntagnachmittag vorbeiziehen.
Dean Smith hatte das Traineramt bei Aston Villa im Oktober 2018 in der Zweiten Liga übernommen und das Team direkt zum Aufstieg geführt. In der Folgesaison schaffte er den Klassenerhalt und führte Villa ins Finale des Ligapokals gegen Manchester City, das mit 1:2 nur knapp verloren ging.
Der 50-Jährige ist der fünfte Premier-League-Trainer, der in dieser Spielzeit vorzeitig gehen muss. Am Sonnabend hatte sich Norwich City von seinem deutschen Coach Daniel Farke getrennt. Zuvor hatten Xisco Munoz (FC Watford), Steve Bruce (Newcastle United) und Nuno Espirito Santo (Tottenham Hotspur) ihren Job verloren.
Abschiedsapplaus für Ex-Bayern-Star Robben
Stürmerstar Arjen Robben ist zum Abschluss seiner Profi-Laufbahn im Stadion seines Heimatvereins Groningen am Sonntag mit Standing Ovations verabschiedet worden. Der zuletzt verletzungsgeplagte Niederländer kam in adrettem Anzug ins Stadion, meinte aber, er hätte lieber als Fußballer auf dem Platz Abschied genommen, berichtete die niederländische Nachrichtenagentur ANP. Überraschend war der 37-Jährige im vergangenen Jahr noch einmal zum FC Groningen zurückgekehrt, wo seine Karriere einst begann.
Richtig helfen konnte er dem Verein der Eredivisie in seinem Abschiedsjahr nicht mehr. Verletzungen plagten den Stürmer und er konnte nur in sieben Spielen auflaufen. Robben hatte 2000 beim FC Groningen debütiert und anschließend auch für die PSV Eindhoven gespielt. Über Chelsea und Real Madrid kam er dann 2009 zum FC Bayern. Dort feierte der Niederländer seine größten Erfolge. Der Höhepunkt war der Gewinn der Champions League 2013 im Londoner Wembley-Stadion – sein Highlight im Finale der Siegtreffer zum 2:1 gegen Borussia Dortmund.
Dynamo spricht Trainer Schmidt Vertrauen aus
Alexander Schmidt bleibt vorerst Trainer von Dynamo Dresden. Das gab der abstiegsbedrohte Zweitligist am Sonntag bekannt. „Wir sind der Überzeugung, dass Alex und sein Team weiterhin das richtige Trainergespann für unseren Weg sind und wir mit ihnen unser großes Ziel, den Klassenerhalt, schaffen werden. Sie haben unsere volle Rückendeckung, konsequent die Dinge einzufordern, damit wir das nächste Level erreichen“, erklärte Sportgeschäftsführer Ralf Becker in einer Vereinsmitteilung.
Schmidt hatte das Amt beim sächsischen Traditionsverein erst Ende April übernommen und führte ihn zurück in die 2. Bundesliga. Dort starteten die Sachsen mit einer Serie von drei Siegen, einem Remis sowie dem Erstrundenerfolg im DFB-Pokal in die Saison.
Auch aufgrund von langfristigen Ausfällen einiger Leistungsträger folgte jedoch Absturz. Acht der vergangenen neun Partien gingen verloren. Sechsmal blieb Dynamo dabei ohne eigenes Tor. Am Freitagabend unterlagen die Sachsen beim Drittletzten Holstein Kiel mit 1:2.
Modeste fühlt sich von Baumgart verstanden
Der Kölner Torjäger Anthony Modeste führt seine aktuelle Topform auch auf den Rückhalt von Trainer Steffen Baumgart zurück. „Er hat mich verstanden. Er sieht, dass ich arbeite. Er vertraut mir und lässt mich spielen. Und jedem Trainer, der mir vertraut, zahle ich zurück“, sagte Modeste in einem Interview der „Bild am Sonntag“.
Der 33 Jahre alte Franzose hat in der Bundesliga in dieser Saison bereits sechs Treffer für den 1. FC Köln erzielt, beim 2:2 im Rhein-Derby gegen Bayer Leverkusen traf er zweimal. Auch beim Sieg im DFB-Pokal beim VfB Stuttgart erzielte er einen Doppelpack.
Baumgart habe ihm „gesagt, was er von mir will. Und ich habe ihm gesagt, was ich von ihm will. In dem Gespräch habe ich gemerkt, dass das einer ist, mit dem ich in den Krieg ziehen würde.“
Gerd Müller wird posthum zur Legende
Der im August gestorbene frühere Nationalstürmer Gerd Müller ist als erste Persönlichkeit posthum als „Legende des Sports“ gewürdigt worden. Auf dem 39. Deutschen Sportpresseball in Frankfurt am Main nahm in Absprache mit der Familie der frühere Nationalmannschaftskollege Rainer Bonhof den Pegasos-Preis stellvertretend entgegen. „So einen Vollstrecker wird es nicht mehr geben. Gerd vorne zu haben, war wichtig, denn egal, welcher Gegner es war, er machte sein Tor“, sagte Bonhof.
Es ist das erste Mal in der Geschichte des Balls, dass diese Auszeichnung posthum verliehen wurde. Der ehemalige Star des FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft war am 15. August gestorben. Die Ehrung „Legende des Sports“ wird seit 2007 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern gehören die Biathlon-Olympiasiegerinnen Magdalena Neuner und Laura Dahlmeier, der einstige Wimbledonsieger Boris Becker (Tennis), die Doppel-Olympiasiegerin Kati Witt (Eiskunstlauf) sowie Fußball-Größen wie Franz Beckenbauer, Uwe Seeler, Lothar Matthäus oder Joachim Löw.