München. Robin Gosens hatte bis zuletzt aufs EM-Ticket gehofft. Nun ist er für Magenta als TV-Experte bei der EM 2024 dabei. So schlägt er sich.
Da stand er am Freitag bei seiner Premiere auf dem Rasen in München beim EM-Auftakt. Deutschlands Co-Trainer Sandro Wagner spielte ihm beim Aufwärmen einen Pass zu, doch Robin Gosens trug weder Trikot noch Trainingsanzug. In Sweatshirtjacke, dunkelblauer Jeans und mit einem Mikrofon in der Hand wurde er von Moderator Johannes B. Kerner nach seiner Gefühlslage befragt. Gosens meinte ehrlich: „Es fühlt sich auch ein bisschen scheiße an für mich, weil ich lieber die Fußballschuhe anhätte.“
Vom Nationalspieler, der bis zur letzten Sekunde noch ums Ticket für die Heim-EM gebangt hatte, zum TV-Experten: MagentaTV ist zweifellos ein Coup gelungen, einen Spieler vor die Kamera zu holen, der zuletzt noch im Oktober des vergangenen Jahres das Trikot mit dem Adler getragen hatte. Doch es war nur dieser kurze emotionale Moment voller Ehrlichkeit, danach sprang der 29-jährige Emmericher ihn die für ihn vorgesehene Rolle. Als TV-Experte ist Gosens kein so lockerer Plauderer wie Christoph Kramer im ZDF, sondern eher in der Kategorie Per Mertesacker (ebenfalls ZDF) zu verordnen. Gosens ist ruhig, wählt seine Worte mit Bedacht. Dennoch ist seine Freude spürbar, doch noch bei der Heim-EM dabei zu sein. Wenn auch in anderer Rolle. Gosens ist nah bei der Mannschaft, viel aus dem Fußball hat er ohnehin zu erzählen.
EM-Experte bei Magenta TV: Robin Gosens ist auch immer ein Fan
Außerdem ist Gosens ein echter Typ. Er wurde erst mit 26 Jahren zum Nationalspieler, verbrachte seine Jugend nicht in DFB-Leistungszentren sondern auf den Plätzen am Niederrhein. Gosens ist deshalb immer auch ein Fan geblieben, der es lange kaum fassen konnte, plötzlich im Nationalteam zu sein.
Am Samstag und Sonntag war der Profi von Union Berlin ebenfalls für den Bezahlsender im Einsatz. Noch immer leicht aufgeregt, aber souverän und unterhaltsam. Künftig will er aber wieder die Seiten wechseln, daraus macht er keinen Hehl: „Nur, weil man einmal nicht dabei war, heißt das glaube ich nicht, dass die Karriere deswegen beendet ist.“ Auch das: ehrlich.
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