Mönchengladbach. Am Freitag tritt die deutsche Nationalmannschaft im letzten Testspiel vor der EM auf Griechenland. Eine Entscheidung steht noch aus.
Es könnte eine unruhige Nacht werden für Julian Nagelsmann. Bis Freitagabend muss sich der Bundestrainer entscheiden, welchen Nationalspieler er noch aus seinem Kader für die Heim-Europameisterschaft streicht. Ob Nagelsmann noch das letzte Vorbereitungsspiel gegen Griechenland am Freitagabend (20.45 Uhr/RTL) in Mönchengladbach abwartet? Im finalen EM-Kader dürfen maximal 26 Spieler stehen.
Einen Tag vor dem Spiel gegen die Griechen gab Nagelsmann bekannt, dass die Entscheidung im Trainerteam bereits gefallen sei, er sie aber erst nach dem Spiel verkünden wird, sofern sich keiner mehr kurzfristig verletzt. „Keiner hat es verdient“, sagte Nagelsmann, der die Entscheidung erst nach dem Spiel dem betroffenen Spieler mitteilen werde. „Das eine oder andere Gespräch hat auch schon stattgefunden.“
EM 2024: Das sind die Streichkandidaten von Julian Nagelsmann
Neben dem bereits verletzt abgereisten Mainzer Brajan Gruda (20) ist auch der andere Youngster Rocco Reitz (22) nicht für den finalen Kader vorgesehen. Nimmt man die doppelte Besetzung jeder Position als Zielvorgabe, hat Nagelsmann auf vier Positionen ein Überangebot im Kader. In der Abwehrzentrale wäre Frankfurts Robin Koch (27) als fünfter Innenverteidiger ein Kandidat.
Auch offensiv hat Nagelsmann mit Maximilian Beier (21) und Leroy Sané (28) jeweils einen Spieler zu viel für die Positionen im Sturm und im rechten Mittelfeld. Auf Sané will Nagelsmann aber nicht verzichten - trotz seiner anhaltenden Schambeinprobleme. Sané soll gegen Griechenland wieder Spielpraxis sammeln. Beier überzeugte bei seinem Jokereinsatz gegen die Ukraine am Montag (0:0).
Trifft es am Ende womöglich doch einen der vier Torhüter? In den vergangenen zehn Jahren standen immer nur drei Torhüter im DFB-Aufgebot. Sollte Nagelsmann noch umdenken, könnte es den Stuttgarter Alexander Nübel (27) treffen.
Nationalmannschaft: Kai Havertz hat seinen Startplatz sicher
Sein Ticket und auch seinen Startplatz sicher hat Kai Havertz. Der 24-Jährige wird gegen Griechenland erneut von Beginn an im Sturmzentrum spielen. „Die Rollenverteilung ist klar, aber sie ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn Kai performt, hat er die Nase vorn. Aber er muss performen. Aber auch Fülle wird seine Einsatzzeiten kriegen“, sagte Nagelsmann über die Option Niclas Füllkrug.
Havertz selbst freut sich über den Konkurrenzkampf mit Füllkrug. „Wir verstehen uns sehr gut. Wir haben beide unterschiedliche Stärken. Fülle strahlt in der Box eine große Präsenz aus. Er wird ein wichtiger Spieler für uns bei der EM“, sagte Havertz am Donnerstag und betonte: „Jeder muss sein Ego hinten anstellen, das ist das Wichtigste.“
Havertz lobte auch die aktuelle Stimmung in der Mannschaft im Vergleich zu den letzten zwei Turnieren. „Wir kommunizieren mehr miteinander. Es kommt mir so vor, als würden alle ein bisschen mehr lachen. Die Athmosphäre ist super. Am Ende können wir uns davon aber auch nichts kaufen.“
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Gegen Griechenland will Nagelsmann mit aller Macht gewinnen. „Es gibt ja das Gesetz, dass man die Generalprobe in den Satz setzen sollte. Dieses Gesetz wollen wir morgen außer Kraft setzen.“
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Deutschland: Neuer/Bayern München (38 Jahre/118 Länderspiele) - Kimmich/Bayern München (29/85), Tah/Bayer Leverkusen (28/24), Rüdiger/Real Madrid (31/68), Mittelstädt/VfB Stuttgart (27/3) - Andrich/Bayer Leverkusen (29/4), Kroos/Real Madrid (34/108) - Musiala/Bayern München (21/28), Gündogan/FC Barcelona (33/76), Wirtz/Bayer Leverkusen (21/17) - Havertz/FC Arsenal (24/45).
Griechenland: Vlachodimos/Nottingham Forest (30/41) - Rota/AEK Athen (26/14), Hatzidiakos/Cagliari Calcio (27/33), Mavropanos/West Ham United (26/26), Giannoulis/Norwich City (28/26) - Siopis/Cardiff City (30/29), Bakasetas/Panathinaikos (30/65), Kourbelis/Fatih Karagümrük (30/38) - Masouras/Olympiakos Piräus (30/41), Ioannidis/Panathinaikos (24/10), Tzolis/Fortuna Düsseldorf (22/13).