Hamburg. Die Ukrainer, die internationale Spiele in Hamburg austragen, haben nach dem 2:2 gegen Marseille weiter Chancen aufs Achtelfinale.
An das Volksparkstadion hat Pierre-Emerick Aubameyang sehr gute Erinnerungen. Mit einem Viererpack demütigte er dort am 6. November 2016, damals noch in Diensten von Borussia Dortmund, den HSV am Tag nach Uwe Seelers 80. Geburtstag. Gennaro Gattuso feierte zehn Jahre zuvor auf dem Weg zum WM-Titel mit der italienischen Nationalmannschaft ein souveränes 3:0 im Viertelfinale gegen die Ukraine.
Aubameyangs besten Tage sind mit 34 inzwischen genauso gezählt wie die des HSV in der Bundesliga. Gattuso, dessen Name allein früher für Furcht und Schrecken sorgte, ist längst nicht mehr der beinhärteste Sechser einer Generation beinharter italienischer Fußballer. Von seiner Aura hat der 47-Jährige aber auch als Trainer von Olympique Marseille – und damit auch von Aubameyang – nichts eingebüßt.
Schachtar Donezk spielt 2:2 gegen Olympique Marseille
Der Donnerstagabend war für beide ein Wiedersehen mit Déjà-vu-Charakter: Aubameyang, an guten Tagen immer noch für die besonderen Momente zu haben ist, als Torschütze im Volkspark, der zwar nicht vier Tore erzielte, aber immerhin zum zwischenzeitlichen 1:0 (64.) für die Franzosen traf. Gattuso mit der Ukraine, genauer gesagt mit Schachtar Donezk, das seine Heimspiele in der Champions League und nun im Play-off fürs Achtelfinale der Europa League in dieser Saison in Hamburg austrägt.
Die Aussichten, dass mindestens eine weitere Partie in der Runde der letzten 16 dazukommt, sind nach dem 2:2 (0:0) nur geringfügig gesunken. Mykola Matwijenko hatte Aubameyangs Führungstor egalisiert (68.), Iliman Ndiaya den Tabellenachten der französischen Liga wieder in Fühung geschossen (90.), ehe in einer spektakulären Schlussphase Eguinaldo noch der Ausgleich gelang (90.+3). Das Rückspiel ist am 22. Februar in Marseille.
Marseille-Ultras zünden Pyrotechnik
Dass es unter den 28.790 Zuschauern friedlich blieb, ist herauszuheben. Die Ultras von Olympique sind, gelinde gesagt, dafür bekannt, noch unfreundlicher zu sein, als es Gattuso früher zu seinen Gegenspielern war.
Das bekamen am Donnerstagnachmittag Fahrgäste der S-Bahn-Linien 1 und 3 und solche im Bereich der S-Bahnhöfe Königstraße und Reeperbahn zu spüren. Die Stationen und Tunnelbereiche waren verraucht, ein Halt der Bahnen dort nicht möglich.
Polizei hat Lage unter Kontrolle
Nach Angaben des Lagedienstes der Polizei Hamburg hatten Marseille-Fans im Bahnhof Reeperbahn Pyrotechnik gezündet, einen sogenannten „Nebeltopf“. Die Polizei hatte die Lage aber schnell unter Kontrolle. Festnahmen oder Ingewahrsamnahmen habe es in diesem Zusammenhang nicht gegeben, so der Lagedienst zum Abendblatt.
Abgesehen von reichlich gezündeter Pyrotechnik war die Lage auch im Stadion entspannt. So bleibt diese Begegnung nur für ihren sportlich unterhaltsamen Wert in Erinnerung.