Hamburg. ETV-Stürmerin sticht bei 9:1-Sieg über Sternschanze heraus, Ex-Bundesliga-Profi trifft für Teutonia Ottensen. Die Amateur-Kolumne.
Genauso viele Treffer wie zuvor an sieben Spieltagen erzielte ETV-Stürmerin Hannah Paulini beim 9:1 gegen den SC Sternschanze in der Oberliga Hamburg: vier Stück! „Ich bin zufrieden. Das hat Spaß gemacht“, sagte die Torjägerin nach der Partie, mit der die Eimsbüttelerinnen ihre Tabellenführung vor dem Walddörfer SV festigten. „Wir haben die Walddörferinnen im Pokal und in der Oberliga diese Saison geschlagen. Spielen wir so weiter, werden wir das noch einmal schaffen“, erklärte Paulini.
Amateurfußball: ETV-Frauen wollen aufstiegen
Bis zum Rückspiel ist es jedoch noch eine Weile hin. Der spätere Meister qualifiziert sich für die Aufstiegsrunde, die bei erfolgreichem Bestehen zurück in die Regionalliga Nord führen würde, aus der die ETV-Frauen in der vergangenen Saison knapp abgestiegen waren. „Unsere Chancen auf den Wiederaufstieg sind gut. Es wird nicht einfach, aber wir haben die Fäden in der Hand und brauchen uns vor keinem anderen Team zu verstecken“, sagte Trainer Dennis Tralau.
Nach den Eindrücken dieses Spiels sicher nicht, zumal unter anderem mit Dreifachtorschützin Tara Hein und der manchmal zu verspielten Edeltechnikerin Ada Geier in der Innenverteidigung weitere Spielerinnen glänzten. Ein Sonderlob von Tralau bekam auf Nachfrage Paulini: „Es macht Freude, mit ihr zu arbeiten. Sie hat immer Bock, hört zu, setzt um, gibt alles. Wir erarbeiten jetzt schon die Inhalte, damit sie, wenn uns der Aufstieg gelingen sollte, auch in der nächsten Saison in der Regionalliga Nord ihre Tore schießt.“
Einspruch von Altona 93 ist noch nicht terminiert
Weiterhin in der Schwebe befindet sich der Einspruch von Oberligist Altona 93 gegen die Umwertung des 3:0-Erfolgs beim FC Türkiye in ein 3:0 für die Gastgeber. Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) hatte entschieden, Altona habe nicht spielberechtigte Akteure eingesetzt. Der AFC hat dagegen Ende Oktober Berufung eingelegt. Der Fall muss nun vom HFV-Verbandsgericht verhandelt werden. „Bisher haben wir eine Eingangsbestätigung unseres Einspruchs, aber keinen Termin“, erklärte Altonas 2. Vorsitzender Ragnar Törber.
Sportlich ist Altona 93 weiter auf Kurs, siegte 4:2 beim FC Süderelbe. Tabellenführer TuS Dassendorf verlor zudem an diesem Wochenende überraschend mit 0:3 in Buchholz. Mit den drei Punkten aus dem Türkiye-Spiel könnte Altona in seinen beiden Nachholspielen bei zwei Siegen gegenüber Dassendorf um vier Punkte an der Tabellenspitze davonziehen.
Mitgefühl nach zweitem Kreuzbandriss
Große Tragik um Marko Kozlica! Der Mittelfeldspieler von Eintracht Norderstedt II gab in der Partie der Landesliga Hammonia beim Niendorfer TSV II in der 66. Minute sein Comeback. Ein Kreuzbandriss hatte den 19-Jährigen ein Jahr lang außer Gefecht gesetzt. 13 Minuten nach seiner Einwechslung verließ Kozlica unter Tränen den Kunstrasenplatz am Sachsenweg. Niederschmetternde Diagnose: Verdacht auf erneuten Kreuzbandriss!
„Über unser 1:4 kann ich mich heute nicht aufregen. Es tut mir einfach in der Seele weh, was Marko passiert ist. Er hat sich so sehr auf dieses Spiel gefreut. Wir haben ihn vor dem Spiel als Team noch beglückwünscht. Jetzt sind wir alle geschockt. Aber wir stehen alle hinter Marko und hoffen, dass er wieder seinen Weg meistert und zu uns zurückkommt“, fand Norderstedts Trainer Jannik Paulat sehr bewegende Worte für Kozlicas Verletzungsschicksal.
Ex-Bundesliga-Profi Immanuel Höhn trifft
Immer stärker bezahlt macht sich für Regionalligist FC Teutonia 05 der Transfer von Ex-Profi Immanuel Höhn (zuletzt SV Sandhausen). Im Auswärtsspiel bei der TSV Havelse erzielte der Innenverteidiger nun auch sein erstes Saisontor und sicherte den Teutonen damit das 2:2. Teutonias Trainer Dominik Glawogger war mit dem Ergebnis der Begegnung trotzdem nicht ganz zufrieden.
„Die Torchancen lagen klar bei uns, und wir haben einen ganz klaren Handelfmeter nicht erhalten“, so der Coach. Sein durch einige Verletzungen und Krankheiten gebeuteltes Team lobte er. „Kein Rückschlag kann uns in den letzten Wochen aus der Bahn werfen. Wir glauben an unsere Spielidee“, so Glawogger.
„Gewonner Punkt“ trotz verspielter 6:1-Führung
6:1 geführt, 6:6 gespielt – trotzdem nicht sauer auf ihr Team. „Das ist ein gewonnener Punkt für uns“, sagte Franziska Fleischmann, Trainerin des SC Condor IV aus der Kreisklasse B4 nach dem abenteuerlichen Remis im Kellerduell gegen den Hummelsbütteler SV. Satte 243 Gegentore hatte Condor IV vor der Begegnung bei 14 Pleiten in 14 Spielen kassiert, befindet sich auf dem Weg zu einem historischen Gegentorrrekord im Hamburger Amateurfußball.
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Gegen Hummelsbüttel war der erste Sieg zum Greifen nah. 6:1 lag Fleischmanns Team nach 50 Minuten in Front – und kassierte nach einer legendären Hummelsbütteler Aufholjagd in der 93. Minute das 6:6. „Bei uns war einfach in der zweiten Halbzeit die Luft raus. Klar muss ich die Jungs jetzt aufbauen. Aber ich werde sie weiter pushen. Sie wollen unbedingt Fußball spielen und geben absolut alles“, sagte Fleischmann.
Kommende Woche kämen weitere vier Spieler ins Probetraining. Auch Sponsoren für das Team werden noch gesucht. Wann der erste Sieg nachgeholt wird, will Fleischmann nicht prognostizieren. „Wir hoffen, wir schaffen es bald gemeinsam, ein Spiel zu gewinnen“, so die Trainerin.