Wolfsburg. Deutschland erlebt gegen Japan ein Debakel. Nur zwei Spieler legen beim 1:4 einen ordentlichen Auftritt hin. Die Einzelkritik.
Marc-André ter Stegen: Der Torwart des FC Barcelona war am Samstagabend einer der wenigen deutschen Profis in Normalform. Alle vier Gegentore fabrizierten seine Vorderleute. Der 31-Jährige parierte dafür zweimal glänzend mit dem Fuß gegen Ayase Ueda. Note: 2,5
1:4! Flick droht nach DFB-Desaster gegen Japan das Aus
Nico Schlotterbeck (bis 64.): Neunmal spielte der Dortmunder in seiner Vereinskarriere Linksverteidiger, fünfmal davon in der Regionalliga Südwest. Schlotterbeck war in neuer Rolle völlig überfordert. Beim ersten japanischen Tor lässt er sich überlaufen, beim zweiten ist er zu weit weg vom Gegenspieler. Ein katastrophaler Auftritt, bei dem er aber auch häufig von seinen Vorderleuten im Stich gelassen worden ist. Note: 6
Antonio Rüdiger: Junya Itos Schuss zum 1:0 fälscht er unglücklich ab. Kurz vor der Halbzeit verliert er einen Ball nach miserablem Pass von Schlotterbeck. Strahlte überhaupt keine Sicherheit aus. Note: 5
Niklas Süle: Besser als sein Nebenmann, aber überzeugend war auch das Comeback des Dortmunders nach der von Bundestrainer Hansi Flick verordneten Denkpause nicht. Beim 0:2 sieht er unglücklich aus. Note: 4
Joshua Kimmich: Bekam die neue Rolle als Rechtsverteidiger, der bei Ballbesitz in die Zentrale rückt. Die Abstimmung konnte da selbstverständlich noch nicht passen, wenngleich sich Kimmich bemühte. Die Gegentreffer kamen über die andere Seite zustande. Note: 3,5
Emre Can (bis 64.): Sehr unauffälliger Auftritt in der ersten Halbzeit, leistete sich kurz nach Wiederanpfiff mehrere kapitale Fehlpässe. Japans Gegenpressing stellte ihn oft vor Probleme. Blieb wie schon zuletzt im Trikot von Borussia Dortmund weit unter seinen Möglichkeiten. Note: 4,5
Ilkay Gündogan: Der neue Kapitän war überhaupt kein Faktor. Vor dem Ausgleich setzte er Florian Wirtz in Szene – sein bester Moment. Note: 4,5
Florian Wirtz (bis 73.): Gab die Vorlage zum Tor, tauchte dann aber völlig ab. Note: 4
Serge Gnabry (bis 81.): Ließ Schlotterbeck hinter ihm meist allein gegen die Japaner verteidigen. Nach vorne ohne Durchsetzungsvermögen. Note: 5,5
Kai Havertz (bis 73.): Legte unter der Woche einen völlig lustlosen Auftritt bei einer Pressekonferenz hin. Ähnlich geriet dann sein Spiel. Note: 5
Leroy Sané: Der einzige Lichtblick der deutschen Offensive, nicht nur wegen seines Tores. Wenn die DFB-Elf gefährlich wurde, dann, weil der Profi von Bayern München ins Dribbling ging. Note: 3
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Pascal Groß (ab 64.): Kam für Can. Wegen geringer Spielzeit ohne Note.
Robin Gosens (ab 64.): Schlimmer Ballverlust, der zum 1:3 führte. Dennoch ohne Note.
Müller, Brandt (jeweils ab 73.) und Schade (ab 81.): ohne Note