Wolfsburg. Bundestrainer Hansi Flick ist nicht mehr zu halten. Nach dem desaströsen 1:4 gegen Japan muss der DFB handeln. Ein Kommentar.

Es war ein erschreckender Auftritt, ein Debakel, der Tiefpunkt der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nach dem Titelgewinn bei der Weltmeisterschaft vor neun Jahren. Das 1:4 gegen Japan, die dritte Länderspiel-Niederlage in Folge (das gab es zuletzt 1985), war ein peinlicher Auftritt einer uninspirierten DFB-Elf, der nur noch ein Wunder zu einer erfolgreichen Heim-Europameisterschaft verhelfen kann – erschreckend, dass man dies neun Monate vor dem Turnier schon sagen muss.

Nationalmannschaft geht unter - Maßnahmen von Hansi Flick verpuffen

Die Mannschaft von Hansi Flick wirkte erneut uninspiriert, leidenschaftslos und völlig ratlos in ihrem neuen System. Der Bundestrainer probierte es ja mit Joshua Kimmich als Rechtsverteidiger, der bei Ballbesitz in die Mitte rückt und von dort das Spiel mitaufbauen sollte. Nico Schlotterbecks Job war es, links abzusichern. Die Idee dahinter war sicherlich gut gedacht, mit dieser Taktik ist ja auch Manchester City erfolgreich gewesen.

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Die flicksche Umsetzung allerdings war höchstmangelhaft. Die Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen stimmte überhaupt nicht. Die Angreifer hingen in der Luft. Überall auf dem Feld leistete man sich Unkonzentriertheiten. Flick hatte angekündigt, die Zeit der Experimente sei nun vorbei, es gehe nun darum, einen Kern für die EM zu finden. Das Japan-Spiel aber war die nächste verzweifelte Tüftelei, die gnadenlos gescheitert ist. Am Ende zerbröselte die Mannschaft in ihre Einzelteile. Am kommenden Dienstag empfängt Deutschland im Dortmunder Stadion Frankreich, die womöglich beste Nationalmannschaft der Welt. Es droht ein Debakel.

Der Deutsche Fußball-Bund kommt nun nicht mehr drumherum, nach einem Nachfolger für den überforderten Bundestrainer zu fahnden, der schnellstmöglich damit beginnen könnte, zu retten, was vielleicht nicht mehr zu retten ist. Flick jedenfalls sind am Samstagabend endgültig die Argumente ausgegangen.

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