Hamburg. Neue Golf-Bundesligasaison beginnt am Wochenende mit einem Heimspiel. Bei den Damen gibt es eine wichtigen personellen Wechsel.
Die Erinnerungen an diesen einmaligen Triumph sind bei den Beteiligten natürlich noch allgegenwärtig. Ist es wirklich schon neun Monate her, seit die Damen- und Herrenteams des Hamburger Golf-Clubs Falkenstein (HGC) in Neustadt/Weinstraße gleichzeitig die deutsche Mannschaftsmeisterschaft gewannen und dafür als Hamburgs Mannschaft des Jahres ausgezeichnet wurden?
„Tatsächlich treibt das Erlebnis aus dem Vorjahr das gesamte Team an“, sagt Falkensteins Teamkapitän Christian Niemitz: „Unser Ziel ist es, wieder das Final Four zu erreichen.“ Und dann ist ja alles möglich.
Golf: Neue Saison beginnt zu Hause in Blankenese
Der Startschuss zur „Operation Titelverteidigung“ fällt an diesem Wochenende mit einem Heimspiel auf dem eigenen Platz in Blankenese. Es ist zugleich der Beginn der zehnten Saison in der Deutschen Golf Liga (DGL). Insgesamt fünf Spieltage sind in der Nord- und der Südgruppe zu absolvieren, bevor sich die jeweils besten zwei Mannschaften am 5./6. August wieder im Golf-Club Pfalz zum Finale treffen.
Falkensteins erfolgsverwöhnte Damen haben dabei einen einschneidenden Umbruch hinter sich. Coach Christian Lanfermann hat sich aus der aktiven Trainingsarbeit zurückgezogen und ist seit Jahresbeginn als Leistungssportkoordinator im Verein tätig.
Esther Poburski ist neue Damen-Trainerin
Seine Nachfolgerin ist freiberuflich Esther Poburski (52), die bis 2022 Hamburger Landestrainerin für den weiblichen Nachwuchs war und zudem Co-Bundestrainerin für Deutschlands weibliche Spitzenamateure ist. „Die meisten Spielerinnen kannte ich ja schon aus dem Jugendkader“, sagt sie, „die Spielerinnen haben mir den Einstieg wahnsinnig leicht gemacht. Sie haben sich gefreut, dass ich den Posten übernommen habe."
Die ehemalige Tourspielerin ist seit 2008 als Trainerin aktiv, zunächst im Golfclub an der Wendlohe, seit 2013 dann beim Hamburger Verband, wo sie nach dem Zusammenschluss der Nachwuchsleistungskader aus Hamburg und Schleswig-Holstein das Ausbildungskonzept entscheidend mitentwickelt hat. Topspielerinnen wie Profi Esther Henseleit hat sie dabei ausgebildet und geformt. „Ich finde es wichtig, die Individualität jeder Spielerin zu achten und Entwicklungsprozesse anzustoßen“, sagt sie: „Ein hoher Wille, die Komfortzone zu verlassen, und Mut sind wichtig in Sportlerkarrieren.“
Trainingslager auf Mallorca
Der Einstieg in den neuen Job war jedenfalls erfolgreich, ein Trainingslager auf Mallorca ist gut gelaufen. „Sirah Steinhoff (22) hat vergangenes Wochenende die deutsche Lochspielmeisterschaft gewonnen, und wir sind Hamburger Mannschaftsmeister geworden. Ich bin total happy“, sagt Poburski. „Es wird spannend, wie der erste Spieltag läuft. Die anderen Teams sind schwer einzuschätzen.“
Verzichten müssen die Hamburgerinnen an den ersten drei Spieltagen zudem auf einige Leistungsträgerinnen der vergangenen Jahre. Viktoria Hund, Megan Kelly, Hanna Karg, Miriam Emmert und Christin Eisenbeiß sind noch mit ihren Collegeteams in den USA aktiv. „Immerhin ist Leonie Wulfers schon zurück“, sagt Poburski, „wir müssen also versuchen, an den ersten drei Spieltagen oben dranzubleiben.“ In Victoria Stoll (16) und Friederike Lohmann (19) wurden zwei Nachwuchsspielerinnen hochgezogen. Dass so etwas sehr erfolgreich sein kann, bewies im vergangenen Jahr die damals erst 17 Jahre alte Susanna Brenske, die im DM-Finale nervenstark den entscheidenden Punkt zum Falkensteiner Triumph holte.
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Auch das Herrenteam von Trainer Matthias Boje wird zunächst auf zwei seiner Topspieler verzichten müssen, weil sie noch in den USA aktiv sind. Anton Albers und Tiger Christensen spielen ebenfalls mit ihren Unis noch um mögliche Titelehren. Dafür sind zumindest beim Heimspiel am Wochenende die Routiniers Michael Thannhäuser (45) und Philipp Westermann (34) wieder im Kader.
Das Meisterteam 2022 geht komplett wieder an den Start, der Platz ist in einem guten Zustand, die Grüns wurden schneller gemacht. Die Wetteraussichten für das Wochenende sind zudem bestens. „Wir sehen der Saison sehr zuversichtlich entgegen“, sagt Niemitz, „wir wissen aber alle nicht zu einhundert Prozent, wo wir stehen.“ Auf jeden Fall erwartet der HGC-Kapitän einen engen und spannenden Saisonverlauf: „In der Nordgruppe sind die Teams nicht weit auseinander.“