Hamburg. Nach einem Sichtungslehrgang in Hamburg wurden die Auswahlteams des Deutschen Volleyball-Verbands für die Ü-40- und Ü-50-WM gebildet.
Er war schon im Vorwege überzeugt, eine Marktlücke entdeckt zu haben. Die tatsächliche Resonanz jedoch hat auch Günther Schultz überrascht. „Wir wussten, dass der Bedarf und das Interesse, sich auch im höheren Alter noch in internationalen Wettkämpfen zu messen, hoch sind.
Aber sowohl die Quantität als auch die Qualität der Bewerberinnen hat uns ein wenig überrollt“, sagt der Hamburger über den Termin, der am vergangenen Wochenende in der Sporthalle Hammer Weg stattfand. Der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) hatte zum Sichtungstraining für die weiblichen Nationalmannschaften der Altersklassen Ü 40 und Ü 50 geladen, um die beiden Auswahlteams für diese Saison besetzen zu können.
Je 14 Spielerinnen stehen in den Kadern
18 Teilnehmerinnen reisten an, darunter langjährige A-Nationalspielerinnen wie die Hamburgerin Christina Benecke (48) oder Corina Ssuschke-Voigt (39/Dresden). Unter Anleitung der Bundestrainer Michael Wernitz (68/Ü 50) und Renate Riek-Bauer (63), ihres Zeichens mit 518 Einsätzen deutsche Rekordnationalspielerin, wurden in einem rund achtstündigen Try-out die Kandidatinnen für die beiden Mannschaften herausgefiltert.
Nachdem es am 22. April in München den ersten Regionallehrgang gegeben hatte, wurden am Mittwoch nun die jeweils 14 Spielerinnen nominiert, die Deutschland in ihren Altersklassen vertreten. Aus der Metropolregion Hamburg schaffte es Außenangreiferin Kerstin Köster (44) in die Ü-40-Mannschaft.
Tina Benecke agiert als Ü-40-Co-Trainerin
In der Ü-50-Auswahl sind Zuspielerin Britta Schümann (50) und Außenangreiferin Tatjana Frage-Gerber (51), Geschäftsführerin des Hamburger Verbands, am Start. Tina Benecke verzichtet wegen gesundheitlicher Probleme auf eine aktive Rolle, wird aber Renate Riek-Bauer als Co-Trainerin unterstützen.
- Neue Ziele: SVG Lüneburg plant für die Champions League
- Wie die ETV-Volleyballteams die neue Saison planen
- Nach Aus für Sportdirektoren: DOSB erhöht Druck auf Verband
Zwar gibt es die Altersklassen-Nationalteams bereits seit 2007, offiziell anerkannt und vom DVV gefördert werden sie allerdings erst seit vergangenem Jahr. „Insbesondere in der Ü 40 hatten wir einen Konkurrenzkampf auf sehr hohem Niveau, viele könnten noch locker in der Zweiten Liga mithalten“, sagt Günther Schultz (70), der seit 2007 als Teammanager fungiert.
Für die Ü-40-Auswahl ist der Saisonhöhepunkt die WM auf Mallorca im Oktober, wo man als Titelverteidiger antritt. Die Ü-50-Mannschaft startet Mitte Oktober bei den World Senior Games in St. George (US-Bundesstaat Utah), einem Multisportevent mit dem Charakter einer WM. Zur Vorbereitung darauf bestreiten beide Mannschaften im Juni gemeinsame Trainingslager und im September ein internationales Turnier in Polen.