Kapstadt. Das Pech, das Skipper und Crew zu Beginn der Regatta hatten, ist vorbei. Das liegt auch einer klugen Entscheidung.
Boris Herrmann ist mit seiner Crew unter Jubel auf die dritte Etappe des Ocean Race gestartet. Vor dem südafrikanischen Kapstadt fuhr die Malizia Seaexplorer bei extrem wechselhaften Winden als zweite über die Startlinie.
Voller Optimismus und Vorfreude hatte sich der Hamburger Extremsegler noch kurz vor dem Start geäußert: „Ich fühle mich heute gut, die Crew auch, wir haben großes Vertrauen in die Arbeit die das Team mit dem Schiff hier gemacht hat. Ich freue mich, an Bord zu gehen, der Start hier ist sehr emotional und wir sind bereit für dieses große Abenteuer."
Ocean Race: Zwei Konkurrenten von Boris Herrmann mussten aufgeben
Bereits kurz nachdem alle fünf teilnehmenden Rennyachten auf den rund 12.750 Seemeilen (23.600 Kilometer) langen Kurs bis ins brasiliansiche Itajai gestartet waren, mussten zwei Konkurrenten Herrmanns zumindest zwischenzeitlich aufgeben.
Die erste Yacht war Biotherm, die mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und noch einmal den Hafen von Kapstadt aufsuchen muss. „Wir haben ein Problem mit der Großschot“, sagte Skipper Paul Meilhat. Es sei kein großes Maleur, aber es sei besser, es jetzt noch zu reparieren.
Die dritte Etappe ist die längste und härteste
Wenig später unterbrach auch 11th Hour Racing die Wettfahrt. Der Yacht war oben im Großsegel eine Latte gebrochen, das Segel flatterte im Wind. Die Crew entschied, die Reparaturen auf See vorzunehmen und ließ sich die entsprechenden Ersatzteile an Bord bringen. Dem Team werden für die Aktion zwei Strafstunden zugeschrieben. Beide Boote werden später wieder ins Rennen einsteigen.
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Die dritte Etappe ist die härteste und die längste in der Geschichte des Ocean Race. Rund 40 Tage werden sie Schiffe unterwegs sein, die meiste Zeit im rauen Südpolarmeer, immer entlang der Eisgrenze. Nicht nur deshalb ist diese Etappe extrem wichtig für die einzelnen Crews. Auch weil die Strecke doppelt in die Wertung eingeht. Die erste Wertung erfolgt auf der Höhe von Australien am 143. Längengrad. Wer diese Marke zuerst passiert, erhält die meisten Punkte. Die zweite Wertung erfolgt vor Itajaí in Brasilien.
Die Malizia ist bestens gewappnet, als schweres und stabiles Schiff
Die Malizia – Seaexplorer ist allerdings für diese Bedingungen gebaut worden. Herrmann hatte sich gemeinsam mit seinem Team bewusst dafür entschieden, dass Schiff schwerer und stabiler zu fertigen. Das sorgt nun für Nachteile bei leichten Windbedingungen, wie man auf der zweiten Etappe kurz vor dem Ziel erleben konnte, als die Crew um Skipper Will Harris in kürzester Zeit vom ersten auf den vierten Rang rutschte, schlicht weil sie in den leichten Winden vor Kapstadt zu wenig Tempo machen konnte. Der Hamburger erhofft sich aber auf den vor ihnen liegenden Meilen durch das Südpolarmeer nun Vorteile vor der Konkurrenz. „Unser Boot ist für diese Bedingungen im Südpolarmeer optimiert und hat bewiesen, dass es sehr schnell sein kann.“
Nun haben Boot und Crew rund 40 Tage Zeit, das zu beweisen. Unter www.team-malizia.com können Interessierte auf einem Tracker die genauen Positionen der teilnehmenden Yachten verfolgen.