Hamburg. Das mobile Stadion auf St. Pauli war Austragungsort für Trendsportarten. Nun soll die Nutzung weiter ausgebaut werden.

Nach der erfolgreichen Premiere in diesem Sommer soll die „Active City Arena“ im kommenden Jahr größer, schöner und attraktiver werden. Der niederländische Veranstalter Wilco Nijland, Geschäftsführer der Agentur Sportworx, hatte in diesem Jahr in Kooperation mit der Stadt die Idee einer mobilen Arena auf dem Heiligengeistfeld umgesetzt, in der von Ende Juni bis Mitte Juli innovative Wettkampfformate in verschiedenen Trendsportarten stattgefunden hatten. „Die Resonanz darauf war absolut positiv, so dass wir seit September in der Planung für die zweite Auflage sind“, sagt der 41-Jährige dem Abendblatt.

Active City Arena soll länger mit Events bespielt werden

Und diese soll einige Verbesserungen beinhalten. Besonders wichtig ist die Vorverlegung des Termins um rund vier Wochen auf einen Zeitraum von Mitte Mai bis Mitte Juni, der spätestens im Januar endgültig bestätigt werden soll. Dadurch ist eine Ausweitung des Programms auf vier Wochen möglich, was Nijland die Möglichkeit eröffnet, zusätzlich zum Sportprogramm auch Kultur- und Musikevents anzubieten. „Das war schon für dieses Jahr angedacht, wegen der Kurzfristigkeit und den zu befürchtenden Corona-Auflagen aber nicht umsetzbar“, sagt er. Man sei bereits mit diversen Kandidaten im Gespräch. „Kultur und Musik sind wichtig, um einen Kundenkreis anzusprechen, der nicht an Sport interessiert ist, um das Interesse an der Arena zu vergrößern“, sagt Nijland.

Was das Sportprogramm angeht, das auch weiterhin den Hauptteil ausmachen soll, wollen sowohl Beachvolleyball mit Turnieren der German Beach Tour und des von Nijland erfundenen Formats „King of the Court“, 3x3-Basketball und Badminton erneut dazugehören. Einzig Tischtennis, das in diesem Jahr am Abschlusstag mit Showmatches und Rundlauf für Jedermann präsent war, wird wegen der komplizierten Windverhältnisse unter freiem Himmel ausgetauscht.

Trendsportart soll auf dem Heiligengeistfeld heimisch werden

Stattdessen soll die weltweit rasant wachsende Trendsportart Padeltennis – eine Mischung aus Squash und Tennis – mit einem eigenen Format integriert werden. Getestet hat Nijland dies bereits an drei Standorten in den Niederlanden. „Die Sportart bietet alles, was zu unserem Konzept passt. Ich bin mir sicher, dass Padeltennis auch in Hamburg die perfekte Ergänzung darstellt“, sagt er.

Auch baulich wird es Veränderungen geben. So soll das 10.000 Quadratmeter große Areal, auf dem die Arena aufgebaut wird, von der Mitte des Heiligengeistfelds näher an die Reeperbahn und den U-Bahnhof St. Pauli heranrücken, um deutlich mehr „Laufkundschaft“ anzulocken. „Wir brauchen höhere Sichtbarkeit und die direkte Nähe zum Nahverkehr“, sagt Nijland, der plant, die „Skyboxes“ ( Logen mit bis zu 20 Sitzplätzen) an beiden Längsseiten des Courts zu platzieren, während die Sitzplatztribüne an der Stirnseite stehen soll.

So könnte die Tribünenkapazität um rund 500 auf 1500 Sitzplätze erhöht werden. Für Konzerte, bei denen auch der Innenraum genutzt werden kann, ist ein Fassungsvermögen von bis zu 3500 Zuschauern angedacht.

Active City Arena soll sommerlicher Treffpunkt werden

Um an Tagen, die zum Umbau der Arena – zum Beispiel, um den für Beachvolleyball benötigten Sand abzutransportieren – eingeplant werden müssen, trotzdem Gäste empfangen zu können, plant Wilco Nijland die dauerhafte Öffnung der Dachterrassen als gastronomische Einrichtung. „Die Arena soll eine sommerliche Begegnungsstätte für alle im Herzen der Stadt werden“, sagt er. Und das möglichst für viele Jahre. Für 2024, wenn Hamburg ein Spielort der Fußball-Europameisterschaft ist, wird über eine Einbindung der Arena in das EM-Programm diskutiert. „Wir haben noch viele Ideen und freuen uns, diese gemeinsam mit unseren Partnern und der Stadt umzusetzen.“

Hamburgs Sportsenator Andy Grote war von der Resonanz auf die Premiere der neuen Veranstaltungsstätte ebenfalls angetan. „Wir haben viele positive Reaktionen erhalten, sowohl was das Programm als auch die Umsetzung angeht“, sagt er. Mit Wilco Nijland, dem die Stadt die Projektidee im Sommer 2021 beim ersten King-of-the-Court-Turnier am Rothenbaum angetragen hatte, habe man einen verlässlichen, kreativen Partner gefunden.

„Der Mann hat viele Ideen, die er einbringt und umsetzt. Das ist für ein solches Projekt sehr wichtig, seine Erfahrungen als Veranstalter mit dieser Art von Veranstaltungsformaten sind auch für uns sehr interessant“, so Grote. Die Stadt freue sich auf die Weiterentwicklung des Programms und des Standorts: „Wir sind uns sicher, dass wir im zweiten Jahr aus der Active-City-Arena einen noch attraktiveren Anziehungspunkt für alle Hamburgerinnen und Hamburger machen können.“