Hamburg. Renngemeinschaft „Active City XPress“ startet mit neuem Filippi-Achter in die Saison 2022. Benedict Eggeling fällt für Weltcup aus.

Eine Hiobsbotschaft mussten sie am Mittwochabend verkraften beim Ruderclub Favorite Hammonia. Benedict Eggeling, der sich als zweites Fari-Mitglied neben Olympia-Silbergewinner Torben Johannesen (27) in den Deutschlandachter gekämpft hatte, kann nicht am Weltcup in Posen teilnehmen, der an diesem Freitag beginnt und bis Sonntag dauert. Der 23-Jährige hat sich mit Corona infiziert.

Aus Hamburg sind neben Johannesen nun noch Malte Großmann (26/Favorite Hammonia) und Marc Kammann (24/Hamburger und Germania RC) im Vierer ohne Steuermann, Stephan Riemekasten (28/HuGRC) im Doppelvierer und Sylvia Pille-Steppat (54/Wilhelmsburger RC) im Para-Einer in Polen dabei. Für die Nationalmannschaft ist es das internationale Saisondebüt, nachdem der Verband aus finanziellen und sportlichen Gründen für den Weltcupauftakt in Belgrad (Serbien) Ende Mai kein Team gemeldet hatte.

Saison 2022 startet in der Ruderbundesliga

Ihre Laune wollten sich die Favoriten von Eggelings Unglück aber nicht verderben lassen, schließlich steht neben dem Weltcup an diesem Wochenende auch national ein Höhepunkt an. In Kassel startet am Sonnabend die Saison 2022 in der Ruderbundesliga (RBL), und bei den Männern ist der Traditionsclub von der Außenalster Lizenznehmer für Hamburg. Als Partnerverein ist der Hamburger und Germania RC im Boot, der vier bis fünf Athleten für den Zwölferkader stellt, der als „Active City XPress“ aufs Wasser geht. Bei den Frauen haben sich Germania und die RG Hansa zum „Alstersprinter“ zusammengeschlossen.

18 Achterteams bei den Männern und acht bei den Frauen treten an fünf Renntagen in jeweils fünf Sprintrennen gegeneinander an, in denen es Punkte für die Gesamttabelle gibt. Nach Kassel folgen Stationen in Berlin (16. Juli), Minden (6. August) und Krefeld (3. September), ehe das Saisonfinale am 17. September mit Favorite Hammonia als Ausrichter in Hamburg stattfindet. Cheftrainer Martin Blüthmann, der im Hauptberuf das Monatsmagazin „Sporting Hamburg“ herausgibt, ist aktuell im Gespräch mit allen zuständigen Behören, um die Binnenalster als Austragungsort zu realisieren. Das war letztmals vor sieben Jahren der Fall gewesen.

Das neue Boot ist der Star

„Es wäre toll, wenn wir daraus ein Event machen könnten, mit dem wir auch Sportfans begeistern würden, die mit Rudern keine Berührungspunkte haben“, sagt Blüthmann. Der 58-Jährige hofft, auf heimischem Revier dann mindestens den Erfolg der vergangenen Saison zu wiederholen, als man als Liganeuling als Dritter auf dem Treppchen landete.

Die Voraussetzungen scheinen gegeben, denn der Star ist in diesem Jahr nicht das Team, sondern das Boot. Dank einer Spende von Rechtsanwalt und Vereinsmitglied Christoph Simon konnte für einen mittleren fünfstelligen Betrag ein neuer Filippi-Achter aus Italien angeschafft werden. „So ein Boot kann entscheidende Sekunden bringen, wenn sich alle darauf eingestellt haben“, sagt Blüthmann, während er den Abendblatt-Reporter im Motorboot am Training auf der Außenalster teilhaben lässt.

Saison 2022: „Die Jungs wollen erfolgreich sein"

Genau diese Einstellung auf das neue Renngerät kam in der Vorbereitung allerdings etwas kurz, weil Corona und diverse Verletzungen den Kader dezimierten. Dennoch glaubt der Cheftrainer, dass sein Team sich in einem Feld von fünf bis sechs Mannschaften in der Spitzengruppe behaupten kann.

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Die Qualität im Kader, aus dem er den Achter für die fünf Rennen während eines Renntags auch umbesetzten darf, ist hoch, fast alle Athleten waren international erfolgreich, ehe sie sich allesamt dafür entschieden, dem Studium Vorrang vor einer Profikarriere zu geben. Fünfmal pro Woche wird dennoch trainiert. „Die Jungs wollen erfolgreich sein, für Platz acht treten wir nicht an“, sagt Martin Blüthmann, der aus Kassel die erste Erfolgsbotschaft senden möchte.