Hamburg. Esther Poburski wird in Falkenstein Nachfolgerin von Christian Lanfermann und trainiert auch das Nationalteam.

Dass Christian Lanfermann nah am Wasser gebaut hat, das weiß jeder, der den Trainer vom Hamburger Golf-Club Falkenstein (HGC) schon bei seiner Arbeit erlebt hat. Die Freude über den deutschen Mannschaftsmeistertitel „seiner“ Damen Anfang August in Neustadt an der Weinstraße fiel jedoch besonders tränenreich aus. „Als der letzte Putt gefallen war, wusste ich ja, dass für mich eine Ära beendet war“, sagte der 42-Jährige.

Mit Beginn des neuen Jahres wird er sich aus dem Trainergeschäft verabschieden und beim HGC als Leistungssportkoordinator und Juniorclub-Manager an der Schnittstelle zwischen Sport und Geschäftsführung arbeiten und sich um die Bereiche Sport und Ausbildung sowie Sponsoring kümmern.

Golf: Esther Poburski ist die Nachfolgerin

Lanfermanns Wechsel von der Drivingrange und den Puttinggrüns ins Direktorenzimmer ist Teil einer großen Umwälzung unter Hamburgs Golf-Spitzentrainern. Denn seine Nachfolgerin als Coach des erfolgreichen Damenteams und Co-Trainerin des weiblichen Nachwuchses wird Esther Poburski (52), die bisher als Landestrainerin für den Hamburger (HGV) und den Schleswig-Holsteiner Golfverband den weiblichen Nachwuchs verantwortet hatte.

Poburski gibt diesen Job auf und übernimmt als Co-Bundestrainerin für den Deutschen Golfverband (DGV) die Hauptverantwortung für die Damennationalmannschaft der über 18-Jährigen. „Der HGV hat mich bei diesem nächsten Schritt voll unterstützt“, sagt sie, „ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe.“ Die Tätigkeiten für den DGV und HGC wird sie gleichmäßig aufteilen, „je nachdem, wie es sich entwickelt“, sagt die ehemalige Profispielerin.

Lanfermann zum „Trainer des Jahres“ gewählt

Beim HGV wurde Jens Weißhaupt, der bisherige Landestrainer für den männlichen Bereich, vom 1. Dezember an zum leitenden Landestrainer. Die Co-Trainer Justin Milliner (Mädchen) und Till Maßmann (Jungen) unterstützen ihn bei der Ausbildung und Betreuung der besten Talente aus dem Norden.

Lanfermann war 2013 aus Düsseldorf zum HGC gekommen. Als Cheftrainer und Leistungssportkoordinator führte er die Damen und weibliche Jugend des Vereins zu zahlreichen Erfolgen. 2018 und 2022 gewannen die Damen das Final Four um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft, 2018 außerdem noch den Europacup der Landesmeister. 2019 wurde Lanfermann deshalb zum „Trainer des Jahres“ vom Hamburger Sportbund gewählt.

„Die Entscheidung zum Wechsel fiel mir nicht leicht“

„Er ist Psychologe, Klassenclown, Beziehungsberater und, wenn man mich fragt, der schlechteste DJ Deutschlands“, sagte die Topspielerin Esther Henseleit bei ihrer Laudatio. Lanfermann hatte Henseleit im HGC zur erfolgreichen Profispielerin entwickelt und in den ersten Jahren auf der Tour als Coach betreut.

„Die Entscheidung zum Wechsel fiel mir nicht leicht,“ sagt Lanfermann, „aber der Bauch sagte mir, probier es.“ Der Familienvater von zwei Kindern war sich irgendwann klar geworden, dass er nicht sein ganzes Leben auf der Drivingrange stehen möchte, auch der Wunsch nach geregelteren Arbeitszeiten spielte eine Rolle. „Und ich habe auch gemerkt, dass es immer länger dauerte, nach emotionalen Anstrengungen meinen Akku wieder aufzuladen“, gibt er offen zu.

Lanfermann: "Der HGC passt zu mir und meinen Werten“

Um so glücklicher die Fügung, dass ihm der HGC diesen neuen Job an der Seite von Geschäftsführer Berthold Apel ermöglicht. „Es gab immer auch mal Anfragen von anderen Vereinen, aber der HGC passt zu mir und meinen Werten.“

Dass „seine“ Damen seit dem 1. Dezember nun von Poburski übernommen wurden, ist eine ideale Lösung. Als Landestrainerin hatte Poburski mit den Spielerinnen ohnehin schon immer zu tun. „Mir war gar nicht klar, dass Christian aufhört, bevor mich der HGC gefragt hat“, erzählt sie, „es fällt noch schwer, mir die Golfer draußen auf dem Platz ohne Christian vorzustellen.“ Die Zusammenarbeit der beiden wird nun beim HGC sicher noch enger, als sie es früher schon war. „Jeder ist sich seiner Rolle bewusst, und Christian als Ansprechpartner im Club zu wissen ist für alle ein großer Gewinn“, meint Esther Poburski.