Hamburg. Weder Paderborn noch der HSV konnten am Millerntor gewinnen, jetzt kommt am Sonnabend auch Darmstadt 98 als Spitzenreiter.
Es ist erst das siebte Heimspiel der laufenden Saison, doch bereits zum dritten Mal wird sich an diesem Sonnabend (20.30 Uhr/Sky und Sport1) eine Mannschaft als Tabellenführer der Zweiten Liga im Millerntor-Stadion präsentieren und sich dem FC St. Pauli entgegenstellen.
Weder der SC Paderborn (2:2), der Ende August auf dem Kiez antrat, noch vor zwei Wochen der HSV (0:3) konnten als Sieger den Platz verlassen.
„Wir werden wieder an unser Maximum gehen müssen“
Auf der anderen Seite verlor die Mannschaft von Trainer Timo Schultz schon bei den zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens tief im Ranking angesiedelten Teams von Regensburg (0:2), Braunschweig (1:2) und zuletzt Bielefeld (0:2). „Wir bereiten uns auf jedes Spiel gleich vor, und ich glaube auch, dass meine Jungs in jedem Spiel gleich motiviert sind“, beteuert St. Paulis Trainer Timo Schultz und widerspricht der These, dass sein Team vergleichsweise leichtere Gegner unterschätze oder gegen diese Teams weniger engagiert sei.
Am Sonnabend gegen Darmstadt besteht diese Gefahr ohnehin nicht. Dennoch ist deshalb längst nicht garantiert, dass St. Pauli erneut gegen ein Topteam punktet. „Wenn wir unsere Stärken auf den Platz bringen und die des Gegners nicht so zur Entfaltung kommen lassen, haben wir eine realistische Chance, das Spiel erfolgreich zu gestalten“, sagt zwar Trainer Schultz. Gleichzeitig weiß er aber auch und denkt an das jüngste Stadtderby gegen den HSV: „Wir werden wieder an unser Maximum gehen müssen.“
Darmstadt hat mit Tietz und Manu Top-Spieler
Vor allem als Schultz über das erfolgreiche Sturmduo der „Lilien“ referiert, kann man ein wenig Neid aus seinen Worten heraushören. „Darmstadt hat mit Phillip Tietz einen extrem guten Zielspieler, der Bälle festmachen oder verlängern kann. Daneben haben sie mit Braydon Manu einen Spieler mit Topspeed“, stellt der Coach treffend fest. Spielertypen wie den 1,90 Meter großen Torjäger Tietz (sechs Saisontreffer) und den ebenso schnellen wie giftigen Manu (je vier Treffer und Torvorlagen) hat er nicht zur Verfügung.
Seine vier nominellen Stürmer haben es zusammen bekanntlich erst auf fünf Treffer gebracht. Dazu kommt ein Ligator des zuletzt in die vordere Reihe versetzten offensiven Mittelfeldspielers Lukas Daschner.
Schultz hat Hoffnung für das Spiel gegen Darmstadt
Den Grund, warum die Darmstädter nach der vergangenen Saison die Enttäuschung über den als Tabellenvierter knapp verpassten Aufstieg deutlich besser als sein eigenes Team verkraftet haben und nun – im Gegensatz zu St. Pauli – erneut ein heißer Anwärter auf den Sprung nach oben sind, kann Schultz nicht benennen, stellt aber sachlich fest: „Sie haben eine sehr stabile Truppe, sind sehr zweitligaerfahren und wissen, was sie können.“
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Dazu komme die sehr robuste Art und Weise, an das Spiel heranzugehen. „Und mit Tobias Kempe haben sie einen echten Standardspezialisten.“ Völlig zu Recht stünden sie jetzt wieder da oben. Was macht dennoch Hoffnung, dass St. Pauli als einzige Mannschaft neben Heidenheim und eben Darmstadt zu Hause ungeschlagen bleibt? Vielleicht die Anstoßzeit von 20.30 Uhr. „Bei so einem Flutlichtspiel spüre ich immer noch ein bisschen mehr Kribbeln“, sagt Schultz.
DFL-Ansetzungen für den 18. und 19. Spieltag: 29. Januar (So, 13.30 Uhr): 1. FC Nürnberg – FC St. Pauli, 5. Februar (So, 13.30 Uhr): FC St. Pauli – Hannover 96.