Leipzig. Nach einer Stadion-Odyssee geht das Hamburger Regionalligateam beim Titelverteidiger unter – wird aber großzügig beschenkt.
Ob es in Hamburg anders gelaufen wäre? Regionalligist FC Teutonia 05 war im DFB-Pokal-Spiel bei Titelverteidiger RB Leipzig ohne Chance. Die Teutonen unterlagen vor 13.084 Zuschauern in der Red Bull Arena mit 0:8 (0:4).
RB, dessen Geschäftsführer Oliver Mintzlaff vor der Partie das Interesse am früheren Gladbacher Manager Max Eberl bestätigte, war drückend überlegen und entschied die Begegnung bereits in der ersten Halbzeit. Nationalspieler Timo Werner (19., 20., 43.) und André Silva (40.) münzten das Übergewicht in vier Treffer um. Nach dem Wechsel trafen Silva (53.), Emil Forsberg (56.), Christopher Nkunku (77.) und Dani Olmo zum Endstand.
RB Leipzig überlässt Teutonia Ottensen Einnahme aus DFB-Pokal-Spiel
Für die tapfer kämpfenden Amateure aus Ottensen verhinderte der starke Keeper Yannick Zummack eine höhere Niederlage. „Wir konnten anfangs mithalten, aber mit dem Doppelschlag ist die erste Euphorie gebrochen worden. Danach haben wir auch körperlich nicht immer dagegengehalten“, sagte Teutonia-Trainer David Bergner im ZDF: „Dass wir die Qualität von RB Leipzig nicht über 90 Minuten verteidigen können, ist klar. Ich bin trotzdem stolz auf die Mannschaft, weil sie hier das Gesicht gewahrt hat.“
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Grund zur Freude hatte trotz des Ausscheidens Teutonias Vorsitzender Liborio Mazzagatti. Sein Club bleibt nicht auf den ganzen Kosten der aufgrund eines Giftanschlages auf den Rasen vergeblichen Vorbereitung des Spiels in Dessau sitzen. „RB überlässt uns die Zuschauereinnahmen aus diesem Spiel hier in Leipzig. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken“, sagte Mazzagatti.
Wegen des DFL-Supercups war die Partie einen Monat verspätet angesetzt worden. Nachdem Teutonia in Hamburg kein geeignetes Stadion gefunden hatte, wollte der Viertligist ins 350 Kilometer von Hamburg entfernte Dessau-Roßlau ausweichen. Dort hatten jedoch am vorletzten Wochenende Unbekannte mit einer Chemikalie den Rasen verwüstet, woraufhin das Heimrecht getauscht wurde.