Hamburg. Ottensen besiegte vor dem Spiel in Leipzig Werder II. HSV II feierte Torgala in der Regionalliga. Arlt sah Rot und drohte mit Stuhl.

Teutonia 05: Mit dem Kopf noch in Hamburg

Den zweiten Sieg in Folge landete vor dem DFB-Pokalspiel bei Titelverteidiger RB Leipzig (Di., 20.46 Uhr/ARD) der FC Teutonia 05 in der Regionalliga Nord gegen den SV Werder Bremen II. Pascal Steinwender erzielte vier Minuten vor dem Abpfiff den erlösenden Siegtreffer zum 2:1. Weil er wie alle anderen völlig bei der Sache war, wie Teutonias Trainer David Bergner erfreut befand.

„Keiner von meinen Spielern war mit seinen Gedanken schon in Leipzig und hat im Kopf nach dem Trikot des Gegners gehascht. Wir haben uns vorher gesagt, wir können das Erlebnis in Leipzig viel mehr genießen, wenn wir da mit einem Sieg im Rücken hinfahren“, sagte Bergner. Die offensiven Wechsel seien belohnt worden. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, weil wir unbedingt gewinnen wollten“, so Bergner. Bremens Trainer Konrad Fünfstück wiederum traut Teutonia, wie er bekannte, im Pokalspiel in Leipzig eine Überraschung zu. „Teutonia“, so Fünfstück, „hat eine sehr gute Mannschaft, die die Ambition hat, in die 3. Liga aufzusteigen. Ich glaube, sie werden sich in Leipzig teuer und gut verkaufen.“

HSV II verzauberte Trainer Pit Reimers

Geradezu überfallartig zerlegte Regionalligist HSV II beim 6:1 gegen Kickers Emden den Aufsteiger in der Anfangsphase. 4:0 stand es bereits nach nur 19 Minuten. „Wir hatten uns nach drei Spielen ohne Sieg vorgenommen, heute richtig furios zu beginnen und gleich zu zeigen, wer hier Herr im Haus ist“, sagte HSV-II-Trainer Pit Reimers nach der eindrucksvollen Vorstellung seines Teams. Und lobte: „Unsere ersten 30 Minuten waren echt klasse. Gut mit dem Ball, schöne Tore, absolut konsequent im Gegenpressing.“

Nun steht am Mittwoch am zweiten Spieltag dieser erneuten englischen Woche in der Regionalliga Nord das Nordderby in Bremen an – aber nicht bei Werder Bremen II, sondern beim Aufsteiger Bremer SV. „Das wird schwer“, so Reimers. „Ein enger Platz, viele Zuschauer, viel Atmosphäre, da erwartet uns einiges. Aber wir wollen den Schwung von heute mitnehmen. Und Punkte natürlich auch.“

Nach Platzverweis: Drohung mit Stuhl?

Die laut eigenen Angaben erste Rote Karte in seiner Trainerkarriere sah Süderelbes Trainer Stefan Arlt (58) beim 0:0 im Oberligaspiel gegen die TuS Dassendorf. „Unser Spieler Tarec Blohm ist nach einem Foul an ihm mit einem Süderelber Spieler in Arlt hineingekracht. Arlt stand auf, griff sich einen Stuhl und machte eine Ausholbewegung, als wolle er ihn Blohm über die Rübe ziehen. Sein Co-Trainer hielt ihn zurück. Eine Wahnsinnsaktion! Hoffentlich sehe ich so etwas nie wieder“, sagte Dassendorfs Trainer Thomas Hoffmann.

Arlt wiederum sah die Szene in der 30. Minute anders. „Dassendorfs Spieler hätte locker an mir vorbeilaufen können. Stattdessen checkt er mich nahe der Trainerbank. Ich habe mir zwei Finger aufgerissen, mich zudem an den Knöcheln und am Schienbein verletzt. Beim Aufstehen habe ich mich im Stuhl verfangen, was fälschlicherweise als Drohgebärde interpretiert wurde“, erklärte Arlt.

Fußball gespielt wurde übrigens auch. Die Krise des Meisters aus Dassendorf dauert an. „Das war ein unfassbar glücklicher Punktgewinn für uns“, gestand Hoffmann. „Wir hatten drei Pfostenschüsse, waren die bessere Mannschaft, und meine Jungs sind traurig über zwei verlorene Punkte. Ich bin aber mit der fußballerischen Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden“, sagte Arlt.

Die Stirn ins Glück: Traumeinstand für da Silva

Wenige Stunden vor dem Spiel erst spielberechtigt, eingewechselt, angeschossen worden, Tor des Jahres gemacht – der Tag von TuRa Harksheides Jeremy da Silva hätte schlechter verlaufen können. Unmittelbar nach dem 1:2 gegen den HSV III wechselte Harksheides Trainer Jörg Schwarzer den vom Eimsbütteler TV verpflichteten da Silva zwei Minuten vor Schluss als rechten Außenstürmer ein.

Der kleine da Silva spurtete auf den Platz – und wenige Sekunden später schoss ihm HSV-III-Abwehrspieler Haci Gündogan den Ball gegen die Stirn. Von dort flog das Spielgerät aus 17 Metern über den verdutzten HSV-III-Keeper Christopher Asimeng zum 2:2-Endstand ins Netz.

„Das war Pech. So ein Gegentor kriegen wir in zehn Jahren nicht wieder“, sagte HSV-III-Trainer Marcel Lettmann. TuRas Trainer Jörg Schwarzer dankte hingegen dem Fußballgott. „Wenn ich das Tor zum 2:2 sehe, muss ich sagen: Es gab da oben wohl heute einen, der der Meinung war, wir haben uns diesen Punkt verdient“, sagte Schwarzer erfreut.

Neuer Zuschauerrekord bei Eimsbüttler Derby

Zu einem Festtag für den Amateurfußball machten der SC Victoria und der Eimsbütteler TV das Eimsbütteler Derby im Stadion Hoheluft. 2076 Fans sorgten mit gut gefüllten, lautstarken Fanblöcken für Gänsehautstimmung und einen neuen Zuschauerrekord in dieser Spielzeit in der Oberliga Hamburg. Der sportlich am Ende mit 4:1 siegreiche ETV, unterstützt von über 800 Fans, erhielt von Nachbar Victoria sogar Karten zum vergünstigten Preis. „Victoria hat das Spiel gemeinsam mit uns geplant“, lobte Eimsbüttels Sportlicher Leiter Jasper Hölscher die gute Nachbarschaft. „Wir möchten uns bei Vicky riesig für die Organisation bedanken. Das war hier heute wahrhaftig ein historisches Erlebnis!“

Schubert verlässt Curslack-Neuengamme

Oliver Schubert ist nicht mehr Ligamanager des Oberligisten SV Curslack-Neuengamme. Sein Rückzug nach sieben Jahren erfolge laut Verein aus „beruflichen Gründen“. Im ersten Spiel nach Schubert gelang Curslack ein achtbares 2:2 gegen das Spitzenteam des Niendorfer TSV. Schuberts Aufgaben übernimmt übergangsweise Curslacks Sportchef Robert Mimarbachi. Der Verein sucht aber einen Ersatz für die Position des Ligamanagers.