Hamburg. Nach seiner Verletzung ist der Rückraumspieler rechtzeitig zum Nordderby wieder fit. Und die Lust auf die Überraschung ist groß..
Dass dieser Sommer besser werden soll, hat Dominik Axmann bereits beschlossen. „Durch meine Operation konnte ich im vergangenen Sommer nicht in den Urlaub fahren. Den brauche ich jetzt auf jeden Fall“, sagt der Rückraumspieler des HSV Hamburg (HSVH), als ihn das Abendblatt zwischen zwei Vorlesungen am Telefon erreicht.
Während seine Mitspieler im vergangenen Sommer den Aufstieg in die Handball-Bundesliga feierten, kam Axmann unters Messer. Zuvor hatten ihm zwei Mittelfußbrüche dauerhaft Probleme bereitet, auch in dieser Saison fiel er immer wieder aus, verpasste rund die Hälfte der Spiele. Als die Mittelfußprobleme beseitigt schienen, riss er sich im März die Bänder im Fuß.
HSV Handball: „Wir sollten uns nicht zu viel Angst vor denen einreden“
„Für mich persönlich war es eine Saison mit vielen Ups, aber auch vielen Downs“, resümiert der 22-Jährige drei Spieltage vor Saisonende. Seit ein paar Wochen ist der gebürtige Buxtehuder wieder fit. Dass an diesem Sonntag (14 Uhr/Sky) mit dem Auswärtsspiel bei Rekordmeister THW Kiel eine ganz besondere Aufgabe auf ihn wartet, ist auch eine Form der Belohnung, dass er sich nach den vielen Rückschlägen seiner jungen Karriere nicht aufgab. „Am Ende bin ich froh, dass ich am Saisonende so viel spielen kann. Ich hoffe, dass ich jetzt verletzungsfrei bleibe. Nächste Saison will ich alle Spiele und nicht nur die Hälfte mitmachen“, sagt er.
Da der etatmäßige Spielmacher Leif Tissier (22) wohl noch bis zum Saisonende mit einer Schulterverletzung ausfällt, ist Axmann zurzeit im zentralen Rückraum gesetzt. Ausgerechnet auf der Position, die der THW mit seiner offensiven 3-2-1-Deckungsvariante schon im Hinspiel (23:32) zermürbte. „Die 3-2-1-Variante hat uns damals einiges gekostet, wir rechnen fest damit, dass sie die einsetzen werden“, sagt Axmann, der es mit dem ehemaligen Welthandballer Domagoj Duvnjak (34) aufnehmen muss. Als der Kroate noch im Trikot des HSV Handball auflief, feuerte ihn Axmann als Jugendspieler selbst auf der Tribüne mit an.
HSVH kann ohne Druck in Nordderby gehen
„Ich habe großen Respekt vor Kiel, die stehen nicht ohne Grund im Halbfinale der Champions League. Ich bin gespannt, was wir ausrichten und wie lange wir mithalten können. Ich habe einfach große Lust auf die Aufgabe. In dieser Arena zu spielen, wird einfach cool“, sagt Axmann.
Während es für den THW, der am Freitag den Norweger Bjarte Myrhol (40) als Ersatz für den verletzten Abwehrchef Hendrik Pekeler (30) für die letzten drei Saisonspiele aus dem Ruhestand holte, nach der seit Donnerstagabend feststehenden Meisterschaft des SC Magdeburg immer noch um Champions-League-Platz zwei geht, kann der HSVH nach dem erreichten Klassenerhalt ohne Druck in das Nordderby gehen. „Vom Gegner und dem ganzen Drumherum her ist das für mich das größte Spiel meiner Karriere, auch wenn es sportlich für uns um nicht mehr so viel geht. Ich freue mich einfach, gegen solche Leute um Punkte spielen zu können“, sagt Axmann. „Es ist auch nur ein Pflichtspiel in der Bundesliga. Gegen Magdeburg haben wir in vielen Bereichen einen guten Job gemacht. Wir sollten uns nicht zu viel Angst vor denen einreden.“
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Axmann will die verbleibenden Spiele in Abwesenheit von Tissier nutzen, um bei Trainer Torsten Jansen auf sich aufmerksam zu machen. Mit dem Niederländer Dani Baijens (24) steht ein Sommerneuzugang auf der Spielmacherposition bereits fest. „Baijens ist ein guter Mann, super schnell und kann auf halb decken. Er wird eine Bereicherung sein, sodass Leif auch nicht immer über 60 Minuten ran muss“, sagt Axmann.
Zu viele Gedanken über die Zukunft will sich der Rückraumspieler allerdings noch nicht machen. Erst einmal warten in dieser Saison noch Kiel, der TVB Stuttgart (9. Juni) und der TBV Lemgo Lippe (12. Juni). Und danach wartet Kreta. Mit Freundin Isabelle Dölle (23), die sich mit den Bundesligafrauen des Buxtehuder SV für die European League qualifiziert hat, wird Axmann auf der griechischen Insel die geplagten Füße hochlegen.