Aktuelle Meldungen und Transfergerüchte. Der Fußball-Ticker des Hamburger Abendblatts hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Mittwoch, den 26. Januar 2022:

DFB sperrt Markus Anfang für ein Jahr

Im Zuge des Skandals um seinen vermeintlich gefälschten Impfausweis ist Markus Anfang (47) vom DFB-Sportgericht für ein Jahr gesperrt worden. Zudem muss der ehemalige Trainer des Zweitligisten Werder Bremen 20.000 Euro Strafe zahlen. Das Berufsverbot von Anfang gilt rückwirkend ab dem 20. November. Sein ehemaliger Co-Trainer Florian Junge wurde mit einer Sperre von zehn Monaten sowie einer Geldstrafe von 3000 Euro belegt.

„Markus Anfang und Florian Junge haben durch ihr Handeln in erheblichem Maße gegen die Vorbildfunktion als Trainer verstoßen“, sagte Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts: „Im Hinblick auf ihre abgelegten Geständnisse ist es aber gerechtfertigt, einen Teil der Sperre zur Bewährung auszusetzen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, zur Saison 2022/2023 ein neues Engagement einzugehen.“ Bei Anfang wird die Sperre ab dem 10. Juni zur Bewährung bis zum 30. Juni 2023 ausgesetzt, bei Junge ab dem 1. Juni.

Anfang hatte zuletzt zugegeben, mit einem gefälschten Impfzertifikat getäuscht zu haben. „Er hat eingeräumt, einen falschen Impfausweis vorgelegt zu haben“, sagte der Bremer Oberstaatsanwalt Frank Passade dem SID Anfang Januar. Im Zuge der Affäre war Anfang im November in Bremen zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde Ole Werner.

Anfang und Junge haben sich laut DFB-Mitteilung im Spätsommer 2021 „jeweils einen gefälschten Impfausweis besorgt, der sie unzutreffend als “zweifach gegen das Coronavirus geimpft' auswies„. Diesen hätten sie dann bei Werder vorgelegt, “sodass sie ab dem frühen Herbst nicht mehr an den im DFB-/DFL-Hygienekonzept vorgeschriebenen Testungen von Werder Bremen teilnahmen. Zudem legten beide den gefälschten Impfausweis auch dem Bremer Gesundheitsamt vor, um sich infolge des Kontakts mit dem damals an Corona erkrankten Bremer Spieler Marco Friedl der gesetzlich vorgeschriebenen Quarantäne zu entziehen.“

Bayern: Kahn bestätigt Süle-Abgang

Nationalspieler Niklas Süle verlässt den FC Bayern München zum Saisonende. Die Verhandlungen mit Süle hätten sich „sehr lange Zeit hingezogen, und wir haben ihm ein Angebot gemacht, dieses Angebot hat er nicht angenommen“, sagte Vorstandschef Oliver Kahn am Mittwoch. Abwehrspieler Süle war im Sommer 2017 von der TSG 1899 Hoffenheim für rund 20 Millionen Euro zu den Münchnern gewechselt. Der 26-Jährige ist nun im Sommer ablösefrei.

Der FC Bayern beschäftigt sich längst mit Alternativen für die Innenverteidigung. Kahn verwies auch auf Lucas Hernandez oder Benjamin Pavard aus dem aktuellen Kader, die zentral verteidigen können. Es gebe „sehr viele Möglichkeiten, aber ganz klar muss sich der FC Bayern immer mit Spielern beschäftigen, wenn uns einer verlässt“, sagte er. Zuletzt wurde unter anderen über Antonio Rüdiger und Andreas Christensen vom FC Chelsea spekuliert. Beide Profis sind im Sommer ebenfalls ablösefrei.

Union Berlin: Möhwald positiv getestet

Bundesligist Union Berlin muss vorübergehend auf Kevin Möhwald wegen eines positiven Corona-Tests verzichten. Der 28-Jährige begab sich umgehend in häusliche Isolation und fällt für das Testspiel am Mittwoch gegen den polnischen Zweitligisten Widzew Lodz aus. Alle weiteren Tests der Lizenzspielerabteilung hätten ein negatives Ergebnis ergeben, teilte Union mit.

Baden-Württemberg lässt bis zu 6000 Fans zu

Die südlichen Bundesländer gehen in der Zuschauerfrage für die Profiligen weiter voran. Nach Bayern beschloss als zweites Bundesland Baden-Württemberg weitreichende Öffnungen für die Stadien und Hallen. Demnach sind gemäß der Beschlüsse vom Mittwoch bei Großveranstaltungen mit der 2G-Plus-Regel künftig bis zu 6000 Zuschauer erlaubt. Bei Events mit 2G-Regelung ist die Zahl bei 3000 gedeckelt.

Generell dürfen die Arenen maximal zur Hälfte ausgelastet werden, dabei sind höchstens 10 Prozent Stehplätze zugelassen. Bislang waren in 2022 in Baden-Württemberg lediglich Sportveranstaltungen mit bis zu 500 Besuchern erlaubt. Am Dienstag beschloss bereits Bayern einen Sonderweg und kündigte die Zulassung von bis zu 10.000 Fans an. Die Bund-Länder-Beratungen hatten am Montag keine einheitlichen neuen Regelungen ergeben.

WM-Pläne: Infantino attackiert Europa

Mit Blick auf die Debatte um eine WM im Zwei-Jahres-Rhythmus hat Fifa-Boss Gianni Infantino die Haltung Europas kritisiert. „Wir sehen, dass Fußball sich in eine Richtung entwickelt, wo wenige alles haben und die Mehrheit hat nichts. In Europa findet die WM zweimal pro Woche statt, weil die besten Spieler in Europa spielen“, sagte der Präsident des Weltverbandes vor dem Europarat in Straßburg, wo es um den Kommissionsbericht „Fußballverwaltung: Wirtschaft und Werte“ ging. Sogar in Europa gebe es ein großes Ungleichgewicht. Die große Mehrheit Europas sehe nicht die besten Spieler und nehme nicht an den Top-Wettbewerben teil.

Die Änderung des WM-Rhythmus ist seit Monaten großes Streitthema im Fußball – die Uefa und die südamerikanische Konföderation Conmebol sind dagegen. Bislang werden die Weltmeisterschaften alle vier Jahre ausgerichtet. „Wir müssen die gesamte Welt miteinbeziehen“, betonte Infantino und richtete den Blick vor allem nach Afrika: „Wir müssen den Afrikanern Hoffnung geben, dass sie nicht über das Mittelmeer kommen müssen, um hier vielleicht ein besseres Leben führen zu können. Wir müssen ihnen Möglichkeiten und Würde geben.“

Infantino hat unterdessen auch WM-Gastgeber Katar vor der anhaltenden Kritik vor allem in Sachen Menschenrechte in Schutz genommen. „Ein Wandel erfolgt nicht schnell. In Europa dauerte es Jahrhunderte und Jahrzehnte. Dank der WM und dank des Schlaglichts hat sich das System in Rekordzeit in nur wenigen Jahren entwickelt“, sagte Infantino und ergänzte: „Es muss noch viel getan werden, viel geändert werden. Wir müssen den Druck aufrechterhalten, aber auch anerkennen, dass es Änderungen gab.“

DAZN: Unsere Kurve sieht „weitere Entfremdung“

Die angekündigte Preiserhöhung beim Streamingdienst-Anbieter DAZN ist für die organisierte Fanszene ein weiterer Schritt Richtung Entfremdung. „Die Fans wollen einen basisnahen, nachhaltigen und zukunftsfähigen Fußball. Und dazu gehört auch ein Fußball, der bezahlbar bleibt und der allen Menschen zugänglich ist. Natürlich wird jede Entscheidung, die diesen Vorstellungen widerspricht, zu einer weiteren Entfremdung beitragen“, teilte die Interessenvertretung „Unsere Kurve“ auf SID-Anfrage mit.

DAZN-Experte Sandro Wagner (l.) und Bayern-Boss Oliver Kahn: Entfernt sich der Fußball durch die Preiserhöhung des Streaming-Anbieters weiter von seinen Fans?
DAZN-Experte Sandro Wagner (l.) und Bayern-Boss Oliver Kahn: Entfernt sich der Fußball durch die Preiserhöhung des Streaming-Anbieters weiter von seinen Fans? © Imago/ULMER Pressebildagentur

Das Beispiel DAZN passe ins Gesamtbild, das der Profifußball seit Jahren abgebe. „Denn nicht nur TV-Anstalten, auch Vereine und Verbände hecheln weiterhin der Frage nach, wie sie das Produkt Fußball noch stärker vermarkten und besser verkaufen können“, heißt es in der Stellungnahme: „Alle, die dieser Frage nachhecheln, haben nichts von dem verstanden, was die letzten Jahre intensiv diskutiert worden ist und Fußballfans bewegt.“

DAZN hatte am Dienstag bekannt gegeben, für alle Neukunden und Abonnenten, die ihre beendete Mitgliedschaft reaktivieren, die Abo-Preise deutlich zu erhöhen. Diese müssen ab dem 1. Februar 2022 eine Verdoppelung von monatlich 14,99 auf 29,99 Euro in Kauf nehmen (bei monatlichem Kündigungsrecht). Eine Preis-Garantie für Bestandskunden gilt zunächst bis zum 31. Juli 2022.

DAZN überträgt seit dieser Saison alle Freitags- und Sonntagsspiele der Bundesliga. Außerdem ist auch die Champions League mit Ausnahme einer Begegnung pro Spieltag, die von Amazon Prime ausgestrahlt wird, komplett beim Streamingdienst zu sehen.

Fan-Zulassungen: Juristen räumen Klage Erfolg ein

Die von Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke angekündigte Prüfung juristischer Schritte gegen die derzeitigen Zulassungsbeschränkungen für Zuschauer in Nordrhein-Westfalen könnte nach Meinung von Juristen Erfolg haben. „Ich glaube, dass eine Klage eine gute Chance auf Erfolg hat“, sagte der Gelsenkirchener Anwalt Arndt Kempgens den Zeitungen der Funke Mediengruppe, zu der auch das Abendblatt gehört.

Der Jurist erklärte, dass es um Grundrechts-Einschränkungen gehe. Da müsse das mildeste Mittel gewählt werden. „Der gegenwärtige Status quo ist für Liga und Vereine eine absolute Katastrophe“, sagte der 53-Jährige zu den unterschiedlichen Zulassungsbedingungen für Sport und Kultur. Das sei „Wasser auf die Mühlen“ der Kritiker.

Watzke hatte für seinen Vorstoß auch Unterstützung anderer Vereine aus NRW erhalten. „Wir prüfen eine juristische Klärung und werden auch in den Austausch mit den Bundesligaclubs in NRW gehen“, sagte Alexander Wehrle, Geschäftsführer des 1. FC Köln, in der „Kölnischen Rundschau.

In Nordrhein-Westfalen sind derzeit nur 750 Zuschauer in Fußballstadien zugelassen, in Bayern dürfen nun wieder 10 000 Besucher in die Arenen, in Baden-Württemberg bis zu 6000. „Die Allianz-Arena ist nicht sicherer als der Signal-Iduna-Park“, sagte der Dortmunder Sportrechtsanwalt Markus Buchberger, der zu den Chancen einer Klage sagte: „Es ist einen Versuch wert.“

Der Düsseldorfer Anwalt Matthias Lang stellt auch die Zahl 750 in Frage. „Woher kommt die?“ Es gebe keine wissenschaftlichen Belege, dass diese Obergrenze etwas bringe. Auch sein Kollege Kempgens sagte, dass es für die Behörden schwer nachweisbar sei, dass das Infektionsgeschehen bei einer höheren Stadionauslastung ansteige. Deutlicher wurde Wehrle, der von „Symbolpolitik“ sprach. „Niemand kann die Maßnahmen noch nachvollziehen“, sagte der FC-Funktionär.

FC-Geschäftsführer Wehrle kritisiert Bund-Länder-Beschlüsse: "Würfeln die eigentlich?"

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    Massenpanik: Geschlossenes Stadiontor Ursache?

    Ein geschlossenes Stadiontor führte anscheinend zu der tödlichen Massenpanik beim Afrika-Cup in Kamerun. „Das Tor hätte offen sein müssen, sonst wären sie durchgegangen, aber aus unerklärlichen Gründen war es geschlossen“, sagte Patrice Motsepe, Präsident der afrikanischen Fußball-Konföderation CAF, und fragte: „Wer hat das Tor geschlossen? Wer ist für dieses Tor verantwortlich?“ Kameruns Präsident Paul Biya hatte am Dienstag eine Untersuchung des Unglücks angeordnet.

    Bei der Tragödie hatten acht Menschen ihr Leben verloren, zudem wurden 38 weitere verletzt – sieben davon nach Angaben des Gesundheitsministeriums schwer. Die Massenpanik vor der Partie zwischen Gastgeber Kamerun und den Komoren am Montagabend ereignete sich an den Stadion-Toren, an denen die letzten Ticketkontrollen stattfinden sollten.

    Liverpool-Star Mané gibt Entwarnung

    Liverpool-Star Sadio Mané hat nach dem heftigen Zusammenprall mit dem gegnerischen Torwart Vozinha im Achtelfinale des Afrika Cups zwischen Senegal und Kap Verde (2:0) aus dem Krankenhaus Entwarnung gegeben. „Alles ist gut“, schrieb der Stürmerstar aus dem Krankenbett unter einem Foto, das ihn mit Vozinha zeigt.

    Die beiden Spieler waren am Dienstag heftig mit dem Kopf zusammengeprallt. Vozinha erhielt für die Aktion die Rote Karte. Mané konnte zunächst weiterspielen und erzielte noch den Führungstreffer, ehe er ausgewechselt werden musste. Ob er am Sonntag im Viertelfinale gegen Mali oder Äquatorialguinea spielen kann, ist noch nicht bekannt.

    Sadio Mané (l.) verletzte sich im Spiel gegen die Kapverden schwer.
    Sadio Mané (l.) verletzte sich im Spiel gegen die Kapverden schwer. © AFP

    Ex-Werder-Talent geht nach Zwickau

    Drittligist FSV Zwickau hat Marcel Hilßner vom englischen Zweitligisten Coventry City bis Saisonende auf Leihbasis verpflichtet. „Marcel ist ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, der im offensiven Mittelfeld durch Zielstrebigkeit und einen sehr guten Torabschluss immer wieder für Gefahr sorgen kann“, sagte Sportdirektor Toni Wachsmuth.

    Der 26-Jährige war von 2004 bis 2009 für den FC Sachsen Leipzig im Einsatz, anschließend wechselte er in das Nachwuchszentrum des SV Werder Bremen. Dort kam er am 25. Juli 2015 zu seinem Drittliga-Debüt, sein Bundesliga-Debüt feierte der ehemalige Junioren-Nationalspieler (26 U-Länderspiele) dann am 26. September 2015 gegen Bayer Leverkusen. Bis zu seinem Wechsel nach England war der Linksfuß für Dynamo Dresden, Hansa Rostock, SC Paderborn und den Halleschen FC aktiv.

    Streich duzen? Schade: „Ich mache es nicht“

    Bundesliga-Profi Kevin Schade verzichtet freiwillig darauf, seinen Trainer Christian Streich beim SC Freiburg zu duzen. Auf die Frage, ob er das dürfe, sagte der 20-Jährige der „Sport Bild“: „Ich glaube ja, aber ich mache es nicht. Keiner macht das meines Wissens in der Mannschaft. Er ist eine große Respektsperson, vor allem für mich, da ich ja noch nicht so lange oben bin.“

    Der U21-Nationalspieler ist einer der Senkrechtstarter der Saison und kommt beim SC Freiburg bislang auf drei Tore in 17 Bundesliga-Spielen. Dazu kommt für den Stürmer, der seinen Vertrag beim derzeitigen Tabellenfünften der Bundesliga im November bis 2026 verlängert hat, ein Treffer im DFB-Pokal.

    Martial auf Leihbasis zum FC Sevilla

    Der Franzose Anthony Martial spielt bis zum Ende der Saison für den spanischen Erstligisten FC Sevilla. Die Andalusier einigten sich mit dem von Ralf Rangnick trainierten englischen Rekordmeister Manchester United auf ein Leihgeschäft für die kommenden Monate, wie der Club bekanntgab. Der 26 Jahre alte Martial kam unter Rangnick zuletzt kaum noch zum Einsatz. Der Offensivspieler, der 2015 zu Manchester gewechselt war, schrieb bei Twitter. „Ein neues Kapitel.“

    EM: Voss-Tecklenburg für größere Kader

    Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat aufgrund der Risiken der Corona-Pandemie eine Aufstockung der Kader bei der EM-Endrunde in England (6. bis 31. Juli) angeregt. „Wir könnten Infektionen haben, obwohl wir uns gut verhalten und bestmöglich impfen lassen. Deshalb plädiere ich für eine Vergrößerung der Kader, also dass wir statt wie bisher 23 Spielerinnen vielleicht 25 oder 26 nominieren dürfen“, sagte Voss-Tecklenburg im Interview mit der Sport Bild: „So könnten kurzfristige Ausfälle aufgefangen werden.“

    Man sehe bei der Handball-EM, wie kurzfristig sich Lagen dramatisch ändern könnten. Man beobachte die Entwicklung genau. Angst vor einer Absage habe sie aber keine, „vor allem, weil wir eine Freiluft-Sportart betreiben“.

    Bei der EM-Endrunde trifft der achtmalige Turniersieger Deutschland in Gruppe B auf den Vize-Europameister Dänemark, Spanien und Finnland.

    Niederlande trauern um Feyenoord-Ikone Jansen

    Die Niederlande trauern um einen ihrer großen Fußballer: Der zweimalige Vizeweltmeister Wim Jansen ist im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Alzheimererkrankung gestorben, das gab sein langjähriger Klub Feyenoord Rotterdam am Dienstag bekannt.

    Mittelfeldspieler Jansen hatte mit Oranje bei den Weltmeisterschaften 1974 und 1978 jeweils das Finale erreicht. 1974 in München holte Deutschland den Titel (2:1), Jansens Grätsche gegen Bernd Hölzenbein führte zum Foulelfmeter, der den deutschen Ausgleich brachte. Vier Jahre später verloren die Niederlande in Buenos Aires gegen Argentinien (1:3 n.V.), auch in diesem Endspiel stand Jansen von Beginn an auf dem Feld.

    Eine Szene aus der Fußballgeschichte: Wim Jansen (r.) foult Bernd Hölzenbein im WM-Finale 1974 elfmeterreif. Nun ist die niederländische Ikone verstorben.
    Eine Szene aus der Fußballgeschichte: Wim Jansen (r.) foult Bernd Hölzenbein im WM-Finale 1974 elfmeterreif. Nun ist die niederländische Ikone verstorben. © Imago/WEREK

    Insgesamt 65 Spiele bestritt er für die Elftal. Für Feyenoord lief Jansen von 1965 bis 1980 auf, gewann 1970 den Europapokal der Landesmeister und dreimal die niederländische Meisterschaft. Ab 1980 spielte er in den USA noch für die Washington Diplomats und auch für Rotterdams Erzrivalen Ajax Amsterdam. 1982 holte Jansen mit Ajax noch einmal die niederländische Meisterschaft. Anschließend begann er eine Karriere als Trainer, die ihn unter anderem nach Saudi-Arabien und Japan führen sollte.

    Mehrheit lehnt Lockerungen für mehr Fans ab

    Eine Mehrheit der Deutschen lehnt eine verstärkte Zulassung von Zuschauern in der Fußball-Bundesliga einer Umfrage zufolge ab. 57 Prozent der Befragten befürworteten bei einer Erhebung des Meinungsforschungsinstituts YouGov, dass es laut den Beschlüssen von Bundesregierung und Länderchefs vorerst keine bundesweite Teil-Öffnung der Stadien für Fans geben wird. 29 Prozent der Bundesbürger lehnen diese Regelung dagegen ab und würden sich wieder mehr Zuschauer bei Bundesliga-Spielen wünschen.

    Bund und Länder hatten bei ihren Beratungen am Montag Lockerungen von Corona-Auflagen ausgeschlossen, die Maßnahmen aber auch nicht verschärft. Damit bleibt es in den großen Profiligen weitgehend bei Geisterspielen. Die Staats- und Senatskanzleien sollen aber bis zum 9. Februar eine einheitliche Regelung für überregionale Großveranstaltungen vereinbaren.

    In einigen Bundesländern gibt es bereits Lockerungen auch für den Fußball. Drittliga-Tabellenführer 1. FC Magdeburg hatte am vergangenen Sonntag gegen den TSV Havelse vor 13.385 Zuschauern gespielt. Das ließ die Verordnung in Sachsen-Anhalt zu, wonach die Stadien bis zu 50 Prozent gefüllt werden dürfen.

    Bayern beschloss am Dienstag das Ende der Geisterspiele. In der Fußball-Bundesliga und im anderen Profisport sind nun bis zu 10.000 Zuschauer zugelassen. Es dürfen aber maximal 25 Prozent der Kapazitäten genutzt werden, die Fans müssen geimpft oder genesen und zusätzlich getestet sein (oder geboostert) sowie eine FFP2-Maske tragen. Dazu gilt ein Alkoholverbot.

    Bayern lockert: Künftig bis zu 10.000 Zuschauer erlaubt

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      Musiala will größere Rolle beim DFB spielen

      Bayern-Profi Jamal Musiala hat große Ambitionen in der deutschen Nationalmannschaft. „Ich will eine große Rolle im Team spielen. Das kann ich auch als Helfer“, sagte der 18-Jährige der Sport Bild: „Sollte es nicht für die Startelf reichen, dann eben gerne als Joker. Ein bisschen mehr Minuten als bei der EM im vergangenen Sommer dürfen es bei der WM schon werden.“

      Vor allem die „Niederlage im EM-Achtelfinale gegen meine Zweitheimat England hat mir sehr wehgetan, weil ich erst in der Nachspielzeit eingewechselt wurde und kaum helfen durfte“, sagte Musiala: „Da war ich natürlich enttäuscht. Ich weiß aber: Meine Zeit in der Startelf wird kommen.“

      Musiala hatte sich vor seinem DFB-Debüt gegen die englische Nationalmannschaft entschieden, für die er auch spielberechtigt gewesen wäre. England habe „definitiv das Potenzial für große Titel. Wir als Deutschland wollen aber dafür sorgen, dass dies nicht passiert“, betonte Musiala.

      Neues Online-Lexikon über jüdische Fußballer

      Unter dem Titel „Niemals vergessen“ veröffentlicht das Deutsche Fußballmuseum am Donnerstag – dem Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust – ein Online-Lexikon verfolgter jüdischer Fußballer. Es würdigt die Lebensgeschichten heute zumeist vergessener jüdischer Fußballer und Funktionäre, die bis zu ihrer Ausgrenzung und Verfolgung in der Zeit des Nationalsozialismus einen zentralen Teil der deutschen Fußballkultur ausmachten. Sie wurden verfemt, verfolgt oder ermordet.

      Das Lexikon ist in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk der deutschen Fußballmuseen und Vereinsarchive entstanden. Bisher sind 23 Vereine und Gruppen aus ganz Deutschland daran beteiligt. Es ist kostenlos auf „fussballmuseum.de“ abrufbar.

      „Die Nationalsozialisten löschten nicht nur Leben aus, sondern auch Erinnerungen. Die Konterfeis sportlich erfolgreicher Juden wurden aus Sammelalben entfernt, ihre Namen von Gedenkplatten gekratzt, ihre Gesichter aus Vereinsfotos herausretuschiert und ihre Erfolge aus Rekordlisten gestrichen“, sagte Museumsdirektor Manuel Neukirchner. „Mit dem Online-Lexikon machen wir auf das Schicksal verfemter und ermordeter jüdischer Sportpioniere aufmerksam, die dem Fußball in Deutschland einst wichtige Impulse gaben. Zudem ist es unser Anliegen, ein permanentes Zeichen gegen jede antisemitische und rassistische Tendenz im heutigen Fußball zu setzen“, erläuterte Neukirchner.

      Bisher wurden bereits mehr als 200 Biografien jüdischer Fußballer und Funktionäre rekonstruiert und dem Lexikon hinzugefügt. Darunter sind bekannte Fußballer wie Nationalspieler Julius Hirsch, der im Konzentrationslager Auschwitz ermordet wurde. Die Biografien sind mit Namen, Vereinszugehörigkeit, Erfolgen und Lebensweg erfasst.

      Freiburgs Günter hat WM-Teilnahme im Blick

      Nach der überraschenden Nominierung für die EM im Vorjahr hofft Nationalspieler Christian Günter auch auf die Teilnahme an der WM in Katar (21. November bis 18. Dezember). „Dass es natürlich ein Traum ist, steht außer Frage“, sagte der Kapitän des Bundesligisten SC Freiburg im SID-Interview: „Wenn ich weiter so spiele, dann spiele ich auf jeden Fall eine Rolle.“

      Er mache sich aber „nicht jede Woche einen Kopf darüber“. Über die Jahre habe er gelernt, „eine gewisse Ruhe zu haben. Ich kann nur das tun, was ich beeinflussen kann“, sagte der Linksverteidiger, der bei der EM im vergangenen Jahr ohne Einsatz geblieben war: „Dass ich weiter in dem Kreis dabei bin, freut mich extrem und spornt mich nur noch mehr an.“

      Auf dem Weg nach Katar baut Günter auch auf die positive Entwicklung beim SC Freiburg – die Breisgauer kämpfen um einen Europacup-Platz. „Wenn das große Ganze richtig gut funktioniert, dann spielt sich auch jeder Einzelne in den Vordergrund“, sagte der 28-Jährige: „Wenn wir als Mannschaft eine gute Leistung zeigen, ist bei mir die Wahrscheinlichkeit auch groß, dass ich eine gute Leistung bringe.“