Hamburg. Die norddeutschen Vereine litten stark unter Corona – umso kollektiver ist nun das Aufatmen. Hier können Sie Unterricht nehmen.

Wie sehr sie nicht nur die Gemeinsamkeit des Vereins, sondern einfach nur das Tanzen vermisst hatten, war Klaus (66) und Meike (67) Reuter im Sommer 2021 deutlich anzusehen. Immer wieder huschte ein Strahlen über ihre Gesichter, aufrecht saßen sie im weiten Saal ihres Vereinsheims, der Körper voller Anspannung und Entspannung zugleich.

Es ist schon seltsam, was der Tanz mit den Menschen macht: Er lässt ihre Körper immerfort leuchten, egal wie alt sie sind. Einen langsamen Walzer, erzählt Meike Reuter, hätten sie zum Wiedereinstieg getanzt und erst einmal ihre Füße ein bisschen sortiert. Acht Monate hatten sie den großen Saal an der Osdorfer Landstraße wegen der Corona-Verordnungen nicht nutzen können.

Wie das Tanzen in Hamburg unter Corona litt

Klaus Reuter ist der erste Vorsitzende des Hamburger Traditionsvereins Club Imperial, er ist Gastroenterologe und sprang als Impfarzt in den Messehallen ein – in Zeiten der Pandemie also in seinem Verein durchaus der richtige Mann am richtigen Ort. Trotzdem verstand er oft nur Bahnhof, wenn die nächste Corona-Verordnung des Senats bei ihm eintrudelte. Dutzende Stunden habe er mit Lektüre verbracht.

„Über Monate war uns die Nutzung des Saals untersagt, nicht mal als Paar durften wir hier tanzen, dabei leben wir in einem Haushalt. Aber man hat uns halt zur Gruppe der Kontaktsportler gezählt“, sagt Reuter und ergänzt: „Also konnte niemand tanzen. Kein Wohnzimmer kommt an die Weite eines Saals heran.“

Meike Reuter erzählt von Paaren, die während des Lockdowns im Parkhaus getanzt haben, weil die Sehnsucht zwischenzeitlich zu groß war, um weiter warten zu können. Während für andere Sportarten das Training in den Hallen relativ rasch wieder erlaubt war, mussten sich die Tänzer weiter gedulden. Hinzu kamen die regionalen Unterschiede: Was in einigen Vereinen in Schleswig-Holstein erlaubt war, galt für die Hamburger Vereine noch lange nicht.

Hamburger sind begeistert vom Tanzen

Aber das ist nun Vergangenheit – und der Tanzsport ist erstaunlich gut durch die Pandemie gekommen. Um sechs Prozent sind die Mitgliederzahlen zwischen 2019 und 2021 geschrumpft – von 4844 auf 4272 Mitglieder. Die norddeutschen Tänzerinnen und Tänzer haben ihren Vereinen also weitestgehend die Treue gehalten. Und inzwischen ist nicht nur das Training unter minimalen Auflagen wieder möglich, auch der Turnierbetrieb hat nach mehr als 18 langen Monaten wieder begonnen.

Dass der Tanzsport ein Nachwuchsproblem hat, ist ein deutschlandweites Phänomen – Corona hat da nicht unbedingt geholfen. Bei den zwölf- bis 15- sowie 15- bis 18-Jährigen gab es 2019 noch 33 Gruppen in Hamburg, 2021 waren es 14 – weniger als die Hälfte.

Tanzvereine in Hamburg im Überblick:

  • 1. Wedeler TSV: Der letzte verbliebene Tanzkreis trifft sich immer mittwochs (20 bis 21.30 Uhr) im Saal des Vereinszentrums in der Bekstaße. Neue Paare sind jederzeit willkommen! www.wedeler-tsv.de
  • 2. TC Rotherbaum: Angebote für Erwachsene jeden Alters, Jazz und Modern Dance sowie ein Ü-60-Paartanzkreis am Mittwoch. Grundbeitrag 12 Euro pro Monat für Erwachsene. www.tanzclub-rotherbaum.de
  • 3. Imperial Club Hamburg: Im Tanzsaal des Clubhauses an der Osdorfer Landstraße tanzen Kinder, Jugendliche und Erwachsene Standard und Latein, aber auch Linedance, Ballett oder Hip-Hop. Monatsbeitrag: ab 16/24 Euro für Kinder/Erwachsene. www.imperialclub.de
  • 4. SV Osdorfer Born: Kursangebote für Kinder ab drei Jahren und Erwachsene, von tänzerischer Früherziehung bis zur Bühnenfolklore. Die Volkstanz-Gruppe ist inzwischen auf 30 Mitglieder angewachsen. Erwachsene zahlen 42 Euro im Quartal, Kinder 25,50 Euro, Rentner 33 Euro. www.sv-osdorfer-born.de
  • 5. SV Lurup: Tanzkreise für Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene aller Altersgruppen, dazu aber auch Hip-Hop und Discofox. Wer keinen Partner findet, nimmt einfach am Linedance teil. Monatsbeitrag 11,50 Euro für alle unter 20 Jahren, danach 19 Euro. www.tanzen.svlurup.de
  • 6. SV Eidelstedt: Ein sehr breites Angebot schon für die Kleinsten, von Ballett bis Breakdance – es gibt auch ein inklusives Tanzprojekt (10 bis 16 Jahre). Tanzgruppen für Erwachsene und Senioren, von Contemporary Dance bis Folklore. Monatsbeitrag ab 11/14 Euro für Kinder/Erwachsene. www.sve-hamburg.de
  • 7. Niendorfer TSV: Beim NTSV tanzen Paare (Standard und Latein) und Singles: Die „Niendörp Liners“ bestehen bereits aus vier Gruppen. Auch Bauch- und Stepptanz werden gelehrt. Monatsbeiträge ab 12/18,50 Euro für Kinder/Erwachsene. www.ntsv-tanzen.de
  • 8. Tanzsportabteilung des HSV: Wer im Zeichen der Raute tanzen möchte, ist hier goldrichtig. Das Angebot umfasst Gesellschaftstanz, Linedance (Gruppe „Hot Shoes“) und Leistungssport (Standard und Latein). Quartalsbeitrag: ab 28,25/35,25 Euro für Kinder/Erwachsene. www.tanzsport-hsv.de
  • 9. Club Hanseatic: Der Verein tanzt seit 60 Jahren in Langenhorn. Aktuell gibt es vier Tanzkreise, keine Kindergruppen. Mitgliedsbeitrag 14 Euro pro Monat. www.club-hanseatic.de
  • 10. TTC Savoy: Der Tanz-Turnier-Club in Norderstedt verfügt über einen eigenen Saal mit vielen Möglichkeiten zum freien Training. Derzeit sind zwei Kinder-, vier Turniergruppen und sechs Tanzkreise aktiv. Monatsbeiträge ab 12/25 Euro für Kinder/Erwachsene. www.ttc-savoy.de
  • 11. TSC Astoria Hamburg: Der Norderstedter Verein bietet Turniergruppen für Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an. In den Räumlichkeiten am Alten Kirchenweg ist auch eine Tanzschule untergebracht. www.tsc.tanzcentrumdie3.de
  • 12. TSG Creativ Hamburg: Sonntags (18 Uhr), montags (20 Uhr) und mittwochs (18.45 Uhr) finden in den Sälen der TSG Tanzkreise statt, der Einstieg ist jederzeit möglich, Monatsbeitrag: 24,50 Euro pro Person. Angebote für Menschen mit Behinderung. www.tsg-creativ.de
  • 13. TSC Casino Oberalster: Das Clubhaus am Duvenstedter Markt verfügt über zwei große Säle, es gibt Hobbytanzkreise und Turniergruppen für alle Leistungsstufen. Monatsbeitrag ab 8,50/25 Euro für Jugendliche/Erwachsene. www.tsc-casino-oberalster.de
  • 14. Jazz Nord: Der Verein im Stadtteil Bergstedt hat sich auf Flamenco, Hip-Hop, Modern Dance und Ballett (Kinder und Erwachsene) spezialisiert. Für 45 Euro im Monat kann man alle Kurse besuchen. Kostenloser Probemonat. www.jazz-nord.de
  • 15. SC Poppenbüttel: Der SCP hat derzeit ein reines Breitensportangebot, für Kinder gibt es Kurse in Tänzerischer Früherziehung oder Modern Dance. Ab 19/31,50 Euro im Monat für Kinder/Erwachsene. www.scpoppenbuettel.de
  • 16. Walddörfer SV: Von den sechs Tanzkreisen sind nach der Pandemie noch vier übrig, im Januar findet ein Workshop für Anfänger und Wiedereinsteiger statt. Ab 14 Jahren kann Rock ’n’ Roll getanzt werden. Monatsbeitrag je nach Tanzrichtung ab 17/21 Euro für Kinder/Erwachsene. www.walddoerfer-sv.de
  • 17. TSC Wellingsbüttel: Der Ü-50-Tanzkreis trifft sich immer donnerstags, Vorkenntnisse erwünscht. Monatsbeitrag 15,90 Euro pro Person. www.tscwelle.de
  • 18. Hummelsbütteler SV: Sechs aktive Tanzkreise, in denen neben Standard und Latein auch Tango Argentino oder Swing getanzt wird. Keine Turniergruppen. Monatsbeitrag 18 Euro pro Person. www.hummel-sportverein.de
  • 19. SC Alstertal-Langenhorn: Die Tanzsportabteilung ist relativ jung, im Salsa-Anfängerkurs sind noch Plätze frei (Start: 4. Oktober). Angebote für Kindertanz, Linedance und Hip-Hop. Monatsbeitrag: 14/18 Euro für Kinder/Erwachsene. www.scala-sportclub.de
  • 20. GFG Steilshoop: Die Jazz- und Modern/Contemporary-Formation Topas tanzt in der 1. Bundesliga. Viele Angebote für Tanzeinsteiger und Profis, von Ballett bis Hip-Hop. Monatsbeitrag ab 8/13,50 Euro für Kinder/Erwachsene. www.gfg-steilshoop.com
  • 21. Altrahlstedter MTV: Tanzkreise für Paare in Standard und Latein, für 18 Euro pro Monat pro Paar. www.amtv.de
  • 22. Club Saltatio Hamburg: Neben Leistungssportgruppen gibt es Tanzkreise für Standard und Latein, dazu Rollstuhltanz, Linedance, Videoclipdancing und Hip-Hop. Ab 13/24 Euro für Kinder/Erwachsene pro Monat. www.saltatio.de
  • 23. Club Céronne: Seit Jahren stellt die Tanzsportabteilung des ETV immer wieder Spitzen- und Meisterpaare – hinzu kommen Kindertanz und Schnupperkurse. Erwachsene zahlen 34,50 Euro, Kinder 17 Euro im Monat. www.ceronne.de
  • 24. Alster-Möwe-Club i.d. SDP: Um sich im Kinder- und Jugendbereich neu aufzustellen, hat der Verein das Trainerpaar Alexandru Ionel und Patricija Belousova („Let’s Dance“) verpflichtet. Beiträge ab 20 Euro pro Monat für die Kleinsten, Zuschüsse möglich. www.alster-moewe-club.de
  • 25. TTC Atlantic: Die Turnierpaare werden von der mehrfachen EM- und WM-Finalistin Christine Heitmann trainiert, auch gleichgeschlechtliche Paare sind immer willkommen. Monatsbeitrag ab 20 Euro. www.ttcatlantic.wordpress.com
  • 26. Hamburger Turnerschaft von 1816: Standard- und Latein-Angebote für alle Altersgruppen, Ballett, Contemporary und Hip-Hop tanzen hier schon die Kleinsten. Monatsbeitrag ab 16/26 Euro für Kinder/Erwachsene. www.ht16.de
  • 27. Club zur Uhlenhorst im HSV: Tanzkreise für Standard- und lateinamerikanische Tänze – für 13,50 Euro pro Person und Monat. www.hsv-tanzen.de
  • 28. TSV Glinde: Zehn Hip-Hop-Gruppen tanzen beim TSV, außerdem gibt es Turniergruppen und Tanzkreise für Erwachsene sowie Linedance und Zumba. Monatsbeitrag ab 19/29 Euro für Jugendliche/Erwachsene. www.tsv-glinde.de
  • 29. TSG Bergedorf: Der Fokus der Tanzsportabteilung liegt bei den Tanzkreisen für Erwachsene (34,50 Euro/Monat) und Kinder (22 Euro/Monat). Für Leistungsorientierte gibt es auch Turniergruppen. www.tsg-bergedorf.de
  • 30. VfL Geesthacht: Angebote von Kindertanz über Break- und Linedance bis West Coast Swing, sowohl Freizeit- als auch Turniergruppen. Erwachsene zahlen 23 Euro, Jugendliche 15 Euro pro Monat. www.tanzen-geesthacht.de
  • 31. TSK Buchholz 08 und Blau-Weiss Buchholz: Der kleine Ort in der Nordheide ist ein Mekka für Tanzsportfreunde. Die Lateinformation von Blau-Weiss tanzt in der Bundesliga, der TSK ist der größte Verein im HATV, ein Drittel der Mitglieder sind unter 18 Jahren. Beide Vereine fördern den Leistungs- wie den Breitensport. Monatsbeitrag beim TSK: ab 11,75/15,50 Euro für Kinder/Erwachsene, ab 15/20 Euro bei Blau-Weiss. www.tsk-buchholz.de und www.blau-weiss-buchholz.de
  • 32. SV Grün-Weiss Harburg: Im Süden Hamburgs werden Kindertanz und Linedance angeboten. Monatlicher Grundbeitrag: ab 8/12 Euro für Jugendliche/Erwachsene. www.gwharburg.de
  • 33. TTC Harburg im HTB: Von Turniertanz bis Breitensport reicht das Spek­trum beim TTC, seit Sommer auch Musicaldance für Jugendliche. Monatsbeitrag: Erwachsene ab 21 Euro, Kinder 15,50 Euro. www.ttc-harburg.de
  • 34. Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft: Der Verein im Süden Hamburgs betreibt bereits seit vielen Jahren eine sehr erfolgreiche Tanzabteilung. Das Angebot für die über 300 Mitglieder reicht von Standard- und Lateinkursen bis hin zu Line Dance (Tanzgruppe „Jolly Boots“), Gesellschaftstanz – und Ballett: Die Juniorinnen des Quartetts „Aubaude“ haben gerade sensationell die German Open gewonnen. Monatsbeitrag: ab 17/23 Euro für Kinder/Erwachsene ab 21 Jahren.www.hntonline.de
  • 35. Lufthansa Sportverein: Das gibt es tatsächlich nur einmal in dieser Stadt: ein Tanz-Training zwischen den Flugzeughallen des Hamburger Airport – das hat Flair. Der studierte Choreograf Volodymyr Protsenko unterrichtet neben Standard- und Lateintänzen auch Hip-Hop und Discofox. Die Tanzkreise freuen sich auf neue Mitglieder, trainiert wird montags (ab 19.30 Uhr) und dienstags (ab 19 Uhr). Monatsbeitrag ab 20,10 Euro, Vergünstigungen für Lufthansa-Mitarbeiter.www.lsv-ham.de/tanzen.html