Hamburg. CDU-Bürgerschaftsfraktion wollte eine Machbarkeitsstudie – und attackiert nun Rot-Grün. Sportstaatsrat Holstein hält dagegen.

Der Eissport in Hamburg muss einen Rückschlag hinnehmen. Der rot-grüne Senat hat einen von der CDU-Bürgerschaftsfraktion eingereichten Antrag abgelehnt, eine Machbarkeitsstudie über den Neubau einer Zweifeld-Eishalle in Farmsen in Auftrag zu geben. Auf einer durch Schadstoffbelastung kontaminierten Brachfläche am Neusurenland, die nicht für Wohnbebauung, aber für Gewerbeansiedlung nutzbar ist, will eine private Investorengruppe für bis zu 30 Millionen Euro eine Arena bauen und betreiben (Abendblatt berichtete).

„Der rot-grüne Senat spricht gerne von Hamburg als Sportstadt. Doch wenn es um konkrete Unterstützung für den Sport geht, herrscht politische Passivität. Nicht erst seit dem Dachschaden der Sporthalle Hamburg stellt sich die Frage, was dem Senat Unterhalt und Neubau von Sportstätten tatsächlich wert ist“, sagt CDU-Fraktionschef Dennis Thering.

Hamburg benötigt dringend eine neue Eishalle

Bedarf an einer neuen Halle besteht dringend. Zum einen, weil es in Hamburg mit dem Eisland Farmsen am Berner Heerweg, der q.beyond Arena im Volkspark und der Eisbahn Hagenbeckstraße nur drei Flächen für öffentlichen Eislauf gibt, deren Belastungsgrenzen erreicht sind. Das Membrandach an der Hagenbeckstraße hat zudem eine Restlebensdauer von maximal drei Jahren, was den Handlungsbedarf noch erhöht.

Zum anderen bräuchten die Oberligamänner der Crocodiles Hamburg für einen Aufstieg in die DEL 2 eine moderne, mindestens 4000 Zuschauer fassende Spielstätte. Das 1977 erbaute Eisland Farmsen, wo sie aktuell spielen, entspricht mit aktuell 1955 Plätzen diesen Vorgaben nicht.

Staatsrat: Sportinfrastruktur in gutem Zustand

Begründet wurde die Ablehnung der Machbarkeitsstudie unter anderem damit, dass die Fläche am Neusurenland aus verkehrstechnischen Gründen nicht infrage komme. Zudem hat die Behörde für Sport seit 2017 fast 500.000 Euro in die Sanierung des Eislands investiert. 150.000 Euro zusätzliche Instandhaltungskosten sind für 2021 eingeplant. Sollten die Crocodiles mittelfristig sportlich um den Aufstieg kämpfen, müsse man sich um Alternativlösungen bemühen.

„Der gute Zustand der Hamburger Sportinfrastruktur ist Resultat guter, gründlicher Planung. Deshalb ist es gut, wenn auch beim Eishockey gründlich geplant und gerechnet wird, bevor man Bagger bestellt“, sagte Sportstaatsrat Christoph Holstein (SPD). Im Übrigen lägen die Pläne für die Zweifeldhalle dem Sportamt nicht vor.

Thering hält das für eine Ausrede. Die Pläne seien schon länger bekannt. „Weder Sportsenator noch Sportstaatsrat haben bisher erkennen lassen, für den Eishockeysport in Hamburg eine Lösung finden zu wollen“, sagt er.