Regensburg. Auch bei Kölns Pokal-Aus sorgt eine vermeintliche Abseitssituation für großen Ärger. Wie der DFB die Entscheidung erklärt.
Das aberkannte Tor beim DFB-Pokal-Aus gegen den SSV Jahn Regensburg hat Kölns Trainer Markus Gisdol verwundert zurückgelassen. Nach einer zunächst abgewehrten Ecke von Ondrej Duda und einem zu kurzen Klärungsversuch des Regensburger Verteidigers Scott Kennedy verlängerte Benno Schmitz Dudas Flanke per Kopf zum vermeintlichen 3:1 für die Rheinländer ins Tor (39. Minute).
„Klar war das 3:1, das nicht gegeben wurde, auch so ein Knackpunkt, weil es alle eigentlich nicht verstanden haben“, meinte der frühere HSV-Coach Gisdol nach dem 5:6 nach Elfmeterschießen am Mittwochabend. „Es ist eigenartig und fremd, dass der Gegner den Ball aus dem Sechzehner rausschießt und es dann heißt, das Abseits wäre trotzdem gültig.“
Gisdol zufolge hat der Regensburger „mit einer aktiven Bewegung den Ball aus dem Sechzehner“ geschossen, „natürlich unsauber, und dadurch schießen wir das Tor. Das ist schon schwierig.“
Wie der DFB Hartmanns Abseitsentscheidung erklärt
Der DFB erläuterte die Entscheidung von Referee Robert Hartmann nach Rücksprache mit dem Videoschiedsrichter so: „Die Berührung des Balles durch einen Spieler der verteidigenden Mannschaft hebt eine Abseitsstellung nur dann auf, wenn es sich dabei um ein absichtliches Spielen des Balles handelt, das nicht einer Abwehraktion entspringt.“
Die Abseitsstellung sei „jedoch dann strafbar, wenn ein Spieler den Ball aus einer Torabwehraktion eines Abwehrspielers erhält.“ Eine Torabwehraktion werde gleich bewertet wie die Abwehraktion eines Torwartes.
Erst am Dienstag hatte eine ähnliche Situation im Pokalspiel zwischen Borussia Dortmund und dem SC Paderborn für großen Ärger gesorgt. Dabei erkannte Schiedsrichter Tobias Stieler trotz einer Abseitsstellung von Erling Haaland dessen Siegtreffer an und brachte damit Paderborns Trainer Steffen Baumgart gegen sich auf.