Les Sables-d'Olonne/Frankreich. Der 39-Jährige hat bei seiner Vendée-Globe-Premiere die Welt als dritter Deutscher solo und nonstop umsegelt.

Boris Herrmann ist schon vor dem Erreichen der Ziellinie bei seiner Vendée-Globe-Premiere eine Ausnahmeleistung gelungen. Der 39-jährige Hamburger kreuzte am 77. Tag seiner Soloweltumseglung die eigene Kurslinie vom Rennauftakt. Damit hat Herrmann die Welt als erst dritter deutscher Segler nach Wilfried Erdmann (1984/85 und 2000/2001) und Susanne Huber-Curphey (2018/2019) und als erster Regattateilnehmer alleine und nonstop umrundet.

Boris Herrmann liegt auf Rang drei

Im Rennen selbst lag der Skipper der „Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“ am Sonntagmittag nach guter und schneller Nacht auf Platz drei. Auf den neuen Spitzenreiter Louis Burton („Bureau Vallée 2“) hatte Herrmann rund 45 Seemeilen Rückstand. Zum zweitplatzierten Charlie Dalin fehlten 40 Seemeilen.

Etwa vier Tage vor dem mit Spannung erwarteten Finale am 27. oder 28. Januar wahrte Herrmann damit sogar seine Siegchancen, da ihm als einziger im Spitzen-Trio noch eine sechsstündige Zeitgutschrift erwartet, die er im Ziel von seiner Gesamtsegelzeit abziehen darf. „Ich hatte eine gute Nacht, konnte schlafen und konzentriere mich weiter auf mein Rennen. Ich bin der Jäger, die anderen die Gejagten. Die haben Druck und ich weiterhin eine gute Position“, sagte Herrmann der Deutschen Presse-Agentur. 

Die Wiedergutmachung hatte ihm die Wettfahrtleitung nach seiner Beteiligung an der Rettungsmission für Kevin Escoffier in der Nacht vom 30. November auf den 1. Dezember zugesprochen, dessen Yacht im Südatlantik-Sturm erst durchgebrochen und dann gesunken war. Hinter Herrmann kämpfen in den Franzosen Yannick Bestaven (10:15 Stunden Zeitgutschrift) und Jean Le Cam (16:15) zwei weitere Skipper mit Zeitgutschriften um einen Podiumsplatz. Beide jedoch lagen am Sonntagmittag mit 190 und 550 Seemeilen Rückstand auf den Deutschen trotz Guthaben nicht in Schlagdistanz.