Hamburg. Sieben Spiele innerhalb von 14 Tagen, dazu auch noch fünf Verletzte – aber Coach Jacek Plachta klagt nicht.
Klagen ist keine Option für Jacek Plachta. War es nie, als er noch als Stürmer für die Hamburg Freezers aufs Eis ging, und auch jetzt, im dritten Jahr als Cheftrainer der Eishockey-Oberligamänner der Crocodiles Hamburg, sucht der 51-Jährige keine Ausreden. „Wir arbeiten hart, um gemeinsam durch diese Phase zu kommen. Die Jungs geben ihr Bestes, und wir wissen, dass wir privilegiert sind, weil wir weiter unserem Beruf nachgehen dürfen“, sagt er.
Das Aber, das mitschwingt in diesen Tagen, verkneift sich der Deutschpole. Mit Blick auf die kommenden Wochen lässt sich allerdings nicht verschweigen, dass der Tabellensiebte vor einer Zerreißprobe steht. Drei Spiele innerhalb von sechs Tagen sind im heimischen Eisland Farmsen geplant. Zunächst kommt an diesem Freitag (20 Uhr) der Krefelder EV, Sonntag (16 Uhr) folgen die Hammer Eisbären, für Dienstag (19.30 Uhr) ist die Partie gegen den Herner EV angesetzt. Weil das für den zweiten Weihnachtstag vorgesehene Gastspiel in Leipzig ausfällt, hat das Team sechs Tage Pause, ehe innerhalb von acht Tagen vier weitere Partien anstehen, zwei davon auswärts.
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An einen regulären Trainingsbetrieb ist nicht zu denken
Als wäre dieses Mammutprogramm, das Eishockeyprofis gewöhnlich nur in den Play-off-Phasen absolvieren, nicht schon Belastung genug, wird Plachtas Auswahl zudem von einer Verletzungsmisere heimgesucht. Beim 4:1-Sieg im Nachholspiel in Diez-Limburg erwischte es am vergangenen Dienstag mit Stürmer Adam Domogalla (27), der einen Syndesmosebandanriss erlitt, den nächsten Leistungsträger. „Es ist wirklich hart im Moment“, sagt Plachta, dem nun fünf Spieler fehlen. Zumal die Verletzungen nicht im Zusammenhang mit einer muskulären Überlastung der Spieler stehen, sondern allesamt Unfälle waren.
An einen regulären Trainingsbetrieb ist, vor allem in den Phasen mit Spielen an jedem zweiten Abend, nicht zu denken. „Ich dosiere das Training, setze es zu einem späteren Zeitpunkt an und versuche, den Jungs die Chance zum Regenerieren zu geben. Aber freie Tage sind auch nicht möglich, weil wir ein Level halten müssen, das wir brauchen, um die Spiele in Topform zu bestreiten“, sagt Plachta. Weil sich die Crocodiles in dieser Saison gegen einen Kooperationspartner aus der DEL 2 entschieden, kann der Coach seinen Kader auch nicht mit Förderlizenzspielern auffüllen. Auf dem Transfermarkt schauen die Crocodiles nach zwei Verstärkungen für den Sturm, „aber die müssen menschlich und finanziell passen, und das ist nicht einfach in der aktuellen Lage“, sagt der Coach. Bleibt also nur, sich durchzubeißen.