Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Sonnabend, den 5. Dezember 2020:
- Real Madrid beendet Negativserie beim FC Sevilla
- Ex-HSV-Profi Demirbay positiv auf Corona getestet
- Schock nach Derby-Niederlage: Kruse fehlt Union länger
- Fan-Rückkehr in England: Premier League warnt vor Jubel
- Fürths Serie reißt gegen Heidenheim
- Labbadia stachelte Hertha gegen Union mit Video an
- Ex-HSV-Profi Arp erklärt Wechsel zu Bayern II
- Nächtlicher Empfang: Union-Fans muntern Profis auf
- Türkgücü in Corona-Quarantäne – Drittliga-Derby verschoben
- Argentinien will Straße nach Maradona benennen
Real Madrid beendet Negativserie beim FC Sevilla
Der spanische Rekordmeister Real Madrid hat seine drei Spiele andauernde Durststrecke in La Liga beendet. Beim FC Sevilla setzten sich die Königlichen, bei denen Rio-Weltmeister Toni Kroos in der Anfangsformation stand, mit 1:0 (0:0) durch.
Ein Eigentor von Sevilla-Keeper Bono (55.) bescherte den Gästen den Dreier. Der Schlussmann beförderte den Ball unglücklich über die eigene Torlinie. Damit gelang Real eine erfolgreiche Generalprobe für das entscheidende Champions-League-Gruppenspiel am Mittwoch (21.00 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach. Zuletzt hatte es in drei Meisterschaftsspielen nur einen Zähler für die Madrilenen gegeben.
Mit 20 Punkten weist Real aber immer noch großen Abstand zu Tabellenführer Real Sociedad San Sebastián und Atlético Madrid auf.
De Bruyne führt Man City gegen Fulham zum Sieg
Manchester City hat dank eines starken Kevin De Bruyne den Anschluss an die Spitzengruppe der englischen Premier League hergestellt. Der ehemalige Bundesligaprofi war mit einem Tor und einer Vorlage maßgeblich am 2:0 (2:0) gegen den FC Fulham beteiligt. Die Mannschaft von Teammanager Pep Guardiola hat nach zehn Spielen 18 Punkte auf dem Konto und sprang zumindest vorübergehend auf Platz vier.
Bereits nach fünf Minuten konterten die Gastgeber, De Bruyne passte im richtigen Moment auf Raheem Sterling, der die Führung erzielte. Mitte der ersten Halbzeit verwandelte der belgische Nationalspieler einen Foulelfmeter, nachdem Sterling zu Fall gekommen war (26.).
Ex-HSV-Profi Demirbay positiv auf Corona getestet
Vor dem Bundesliga-Spiel bei Schalke 04 (Sonntag, 18.00 Uhr/Sky) ist Bayer Leverkusens Kerem Demirbay positiv auf COVID-19 getestet worden. Dies ergab die routinemäßige Untersuchung des Lizenzkaders nach dem Europa-League-Spiel beim OGC Nizza am Freitag, wie Bayer am Sonnabend mitteilte. Alle weiteren Tests fielen negativ aus, weshalb die Auswärtspartie bei Schalke 04 nicht gefährdet sei.
Demirbay (27) habe keine Symptome, „ihm geht es gut“, heißt es in der Mitteilung. Der frühere HSV-Profi sowie ein Physiotherapeut, der Demirbay auf der Reise behandelt hatte, wurden nach dem Testergebnis in häusliche Quarantäne geschickt.
Schock nach Derby-Niederlage: Kruse fehlt Union länger
Der 1. FC Union muss längere Zeit ohne Topspieler Max Kruse auskommen. Der Ex-Nationalspieler erlitt beim 1:3 seines Clubs im Derby bei Hertha BSC eine Muskelverletzung am hinteren rechten Oberschenkel, wie eine Untersuchung in der Charité ergab. Das teilte der Berliner Fußball-Bundesligist am Sonnabend mit. Die Eisernen müssen demnach „in den kommenden Wochen“ auf Kruse verzichten. Der 32 Jahre alte Angreifer hatte sich die Verletzung in der Nachspielzeit bei einer unglücklichen Aktion zugezogen.
„Es gilt, ihn zu ersetzen, wenn er ausfallen sollte. Was anderes bleibt uns nicht übrig“, hatte Trainer Urs Fischer schon mit Blick auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Rekordmeister FC Bayern München vor der Diagnose gesagt. Robert Andrich, nach dessen Roter Karte im Geisterderby schon zeitig das Gleichgewicht gekippt war, ist zudem gegen die Bayern gesperrt.
„Man hat gesehen, dass Max für uns wichtig ist. Dieser Verbindungsspieler hat uns gefehlt, der auch für Kreativität und Außergewöhnliches sorgt. Er hat aber auch mitgeholfen, dass wir eine kompakte Organisation auf dem Feld haben“, beschrieb Fischer die grundsätzliche Bedeutung des Angreifers, der mit sechs Toren und fünf Vorlagen Topscorer von Union ist.
3. Liga: Saarbrücken patzt, Dresden übernimmt Spitze
Der 1. FC Saarbrücken hat im Fernduell mit der SG Dynamo Dresden die Tabellenführung in der 3. Fußball-Liga verloren. Der Aufsteiger unterlag am Sonnabend mit 1:4 (1:1) beim SV Waldhof Mannheim und fiel dadurch hinter Dresden zurück. Den Sachsen genügte ein torloses Remis gegen den KFC Uerdingen, um die Spitzenposition zu übernehmen. Saarbrücken ging im Südwest-Derby durch Markus Mendler in Führung (15. Minute), allerdings drehten Dominik Martinovic (24./59.), Joseph Boyamba (49.) und Marcel Costly (85.) die Partie zugunsten der Hausherren.
Dynamo Dresden, bei denen Marco Hartmann mit einer Gelb-Roten Karte vom Feld gestellt wurde (80.), kamen daheim gegen den Uerdingen nicht über ein 0:0 hinaus, klettern mit 26 Zählern aber dennoch am FCS vorbei. Verfolger FC Ingolstadt musste sich mit einem 1:1 (0:0) gegen den VfB Lübeck zufriedengeben. Der TSV 1860 München kassierte nach drei Remis nacheinander eine 1:2 (1:1)-Pleite beim FC Viktoria Köln.
Der MSV Duisburg wartet unter Neu-Trainer Gino Lettieri derweil weiter auf den ersten Sieg. Die „Zebras“ gaben im Kellerduell beim 1. FC Kaiserslautern in der Schlussphase eine 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich mit einem 2:2 (0:1) begnügen. Während Kaiserslautern das neunte Remis einfuhr, bleibt der MSV auch im achten Spiel in Serie sieglos. Hikmet Ciftci unterlief nach 14 Minuten ein Fehler im Aufbauspiel, den Sinan Karweina nutzte. In der zweiten Halbzeit baute Ahmet Engin den Vorsprung aus (64.), doch die Pfälzer bewiesen Moral. Marvin Pourié rettete dem FCK mit einem Doppelpack (89./90.) einen Punkt.
Fan-Rückkehr in England: Premier League warnt vor Jubel
Die englische Premier League hat die in die Stadien zurückkehrenden Fans vor dem exzessiven Singen und Jubeln gewarnt. „Die Fans sollen sich freuen, aber trotzdem den Abstand zu Personen außerhalb ihrer sozialen Blase einhalten“, hieß es in einem Statement: „Das Umarmen von anderen Fans sollte vermieden werden. Die Besucher werden gebeten, anderen Zuschauern respektvoll zu begegnen. Das beinhaltet auch das Vermeiden von exzessivem singen und schreien.“
An diesem Wochenende dürfen erstmals seit März wieder Fans Spiele der Premier League besuchen. Am vergangenen Donnerstag beim 4:1-Sieg des FC Arsenal gegen Rapid Wien waren bereits 2000 Fans bei einem Europa-League-Spiel zugelassen.
Wie viele Zuschauer in welches Stadion dürfen, richtet sich nach dem Infektionsgeschehen am Standort. Die Clubs wurden der Corona-Gefahr entsprechend drei Risikostufen zugewiesen. Die Höchstzahl von 4000 Fans wurde keinem Verein erlaubt, zehn spielen vor 2000 und zehn vor gar keinen Zuschauern.
KSC dreht Spiel in Osnabrück
Der Karlsruher SC hat beim VfL Osnabrück Comeback-Qualitäten bewiesen und nach einem Rückstand noch gewonnen. Torjäger Philipp Hofmann sorgte mit einem Treffer in der 89. Minute für den vielumjubelten 2:1-Sieg der Badener. Zur Pause hatten die Gastgeber aus Niedersachsen am Sonnabend noch mit 1:0 geführt.
In einer ausgeglichenen Partie erzielte Osnabrücks Verteidiger Timo Beermann per Kopf nach einem Freistoß das erste Tor an der Bremer Brücke (28.). Nach dem 1:0 verpasste es Osnabrück jedoch nachzulegen. So blieb Karlsruhe im Spiel und kam durch den eingewechselten Dominik Kother zunächst zum Ausgleich (77.), ehe Hofmann traf.
Der KSC hat nun vier Spiele in Serie gewonnen, überholte den VfL in der Tabelle und rückte dicht an die Aufstiegsränge heran. Für Osnabrück war es die zweite Saisonniederlage.
Fürths Serie reißt gegen Heidenheim
Die SpVgg Greuther Fürth hat die Tabellenführung der 2. Bundesliga wieder verloren. Nach fünf Siegen am Stück und dem Sprung an die Spitze unterlagen die Franken am Sonnabend im eigenen Stadion dem 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:0). Eine Woche nach dem furiosen Comeback beim 3:2 gegen den HSV setzte die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt das nächste Ausrufezeichen gegen ein Topteam.
Heidenheims Kapitän Norman Theuerkauf (60. Minute) fügte den Fürthern mit seinem ersten Saisontor die zweite Saisonniederlage zu. Stefan Leitls Team bekam die nach der Pause deutlich aggressiveren Gäste immer schwerer in den Griff. Robert Leipertz (54.) traf nach einer Ecke frei vor dem leeren Tor nur den Pfosten des Fürther Kastens. Die Franken haben damit keines der vergangenen sechs Duelle gegen Heidenheim für sich entscheiden können.
Labbadia stachelte Hertha gegen Union mit Video an
Mit einem Motivationsvideo zum Derbysieg: Trainer Bruno Labbadia von Hertha BSC hat seine Spieler vor dem 3:1-Sieg im Hauptstadtduell gegen Union Berlin extra angestachelt. „Vor dem Spiel war mein Ansatz ganz klar: Die Lust auf dieses Derby wecken und nicht diese Last“, sagte Labbadia am Tag nach dem Spiel und verriet: „Wir haben uns was überlegt, einen Film zusammengeschnitten mit den passenden Bildern und der passenden Musik.“ Auch die Tore vom 4:0-Heimsieg aus der Vorsaison waren in dem Video zu sehen.
Geholfen habe auch, die Bedeutung des Duells für die Fans bei den Profis anzusprechen. „Wenn du in einer Stadt mit zwei Vereinen lebst, auf der Arbeit einen Blauen und einen Roten hast, dann ist es einfach angenehmer, als Blauer am Montag auf die Arbeit zu kommen“, sagte der Hertha-Coach.
Ex-HSV-Profi Arp erklärt Wechsel zu Bayern II
Stürmer-Talent Fiete Arp hat sich beim FC Bayern München freiwillig in die 2. Mannschaft versetzen lassen, um die Probleme und schwierigen Situationen nach seinem Wechsel vom HSV zu meistern. „Deswegen ist es ziemlich offensichtlich, dass dieser Weg mit der U23 mit Abstand der beste für mich ist, weil ich mich A noch weiter an den Verein gewöhnen kann und B bleibe ich im Blickfeld, laufe immer noch hin und wieder den Spielern über den Weg, mit denen ich eines Tages zusammenarbeiten möchte“, sagte der 20-Jährige im Podcast „Split it“ von Sport1.
Junge Spieler würden oft denken, sie seien weiter als sie tatsächlich sind, befand der Stürmer. Wenn einem jeder sage, wie toll man ist, komme man schnell in die Denkweise, sich für höhere Aufgaben berufen zu fühlen, als man in der Situation vielleicht bewältigen könne. Bei ihm sei es nicht so gewesen, er habe die Probleme und schwierigen Situationen nicht auf andere schieben wollen. „Am Ende des Tages, mit den wenigen Spielen, die ich im letzten Jahr gemacht habe, ist es aber auch kein Wunschkonzert, wo man am Ende landet“, bekannte er.
Das einstige Toptalent Fiete Arp war im Sommer 2019 für eine Ablösesumme von drei Millionen Euro vom HSV zum deutschen Rekordmeister gewechselt. Dort hatte er sich im Profi-Team nicht durchsetzen können und war lediglich in der 3. Liga zum Einsatz gekommen. Am Meistertitel des FC Bayern München II war er mit drei Toren in zwölf Spielen beteiligt. In der laufenden Saison stand Arp in allen Ligaspielen auf dem Platz und erzielte an zwölf Spieltagen zwei Tore.
Nächtlicher Empfang: Union-Fans muntern Profis auf
Zuschauer waren beim Bundesliga-Duell zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Union Berlin wegen der Corona-Pandemie im Olympiastadion nicht zugelassen. Doch bei der Rückkehr ins Stadion An der Alten Försterei wurde die mit 1:3 unterlegene Union-Elf von einer Abordnung ihrer Fans empfangen und aufgemuntert.
Rund 40 Union-Anhänger waren trotz des Endes der Ungeschlagen-Serie zur Stadioneinfahrt gekommen, um über zwei Stunden nach Derby-Abpfiff den Mannschaftsbus der Eisernen in Köpenick zu begrüßen. Dabei bemühten sie sich, den in Corona-Zeiten geforderten Abstand auch einzuhalten. Einige jüngere Fans zündeten Pyrotechnik. Mit Union-Gesängen stimmte sich der Union-Anhang bereits auf das nächste Heimspiel am kommenden Samstag gegen den FC Bayern München ein.
Türkgücü in Corona-Quarantäne – Drittliga-Derby verschoben
Drittligist Türkgücü München ist erneut in Quarantäne geschickt worden. Wie am Freitagabend mitgeteilt wurde, mussten Spieler, Trainer und Betreuer in Isolation, weil es einen positiven Corona-Befund im Funktionsteam der Münchner gab. Der Person gehe es gut. Wegen der Quarantäne, in die der Aufsteiger bereits einmal zu Saisonbeginn gehen musste, wurde das für den heutigen Sonnabend geplante Derby gegen die SpVgg Unterhaching abgesagt. Einen Nachholtermin gab es zunächst nicht.
Argentinien will Straße nach Maradona benennen
Dem am 25. November verstorbenen Fußball-Idol Diego Armando Maradona soll in seiner argentinischen Heimat eine große Ehre zuteil werden. Die Mehrheit der Parlamentarier unterstützt die Idee von Präsident Alberto Fernández, in Buenos Aires eine Straße nach dem Weltmeister von 1986 zu benennen. Zudem soll in einem Bereich über 30 Häuserblöcke in der Hauptstadt durch verschiedene Maßnahmen Maradonas gedacht werden.
Die Straße, die nach Maradona benannt werden soll, führt zum Stadion der Argentinos Juniors. Dort hatte Maradona seine glanzvolle Fußballerkarriere im Alter von 15 Jahren begonnen. Das Stadion trägt bereits seinen Namen.
„Nichts kommt der Freude und dem Glück gleich, die Maradona Argentinien gegeben hat“, sagte Parlamentsmitglied Claudio Morresi, der Initiator der Initiative, „wir glauben, dass all diese Vorhaben wichtig sind, diese Erinnerungen am Leben zu halten, für jetzt und ewig.“