Köln. “Nicht noch mal, das Ding verliere ich heute nicht“: Der Hamburger motiviert sich in Köln zum zweiten Finaleinzug binnen einer Woche.
Alexander Zverev hat seine Siegesserie in Köln fortgesetzt und spielt am Sonntag (19.30 Uhr/Eurosport) um das „Double am Dom“. Der Weltranglistensiebte aus Hamburg gewann im Halbfinale gegen den Italiener Jannik Sinner 7:6 (7:3), 6:3 und revanchierte sich damit für die Niederlage im Achtelfinale der French Open vor drei Wochen.
Im Finale in der Lanxess-Arena trifft Zverev (23), Nummer eins der Setzliste, auf den an Position zwei gesetzten Argentinier Diego Schwartzman oder auf Felix Auger-Aliassime (Nr. 5). Gegen den 20 Jahre jungen Kanadier hatte Zverev am vergangenen Sonntag den ersten Titel in Köln gewonnen.
Zverev beißt sich nach Hüftverletzung durch
Es war der zwölfte Turniersieg für den US-Open-Finalisten auf der ATP-Tour und der dritte in Deutschland. Die Hüftverletzung, die ihn am Freitagabend gegen den Franzosen Adrian Mannarino beeinträchtigt hatte, war am Sonnabendabend nicht mehr erkennbar. „Ich habe heute morgen ein MRT gemacht“, sagte Zverev nach dem Sieg, er habe dieses Match unbedingt gewollt. „Natürlich hatte ich die Niederlage im Kopf, ich habe mir gesagt: 'Nicht noch mal, das Ding verliere ich heute nicht.'"
Auch Sinner, der in seinem Viertelfinale angeschlagen wirkte, bewegte sich wieder normal, kam auch besser ins Match und führte schnell 4:1. Doch Zverev kämpfte sich zurück und verwandelte nach 1:48 Stunden seinen ersten Matchball mit einem krachenden Aufschlag. „Ich habe noch ein bisschen die Hüfte getestet“, sagte Zverev, „und er hat wirklich sehr gut gespielt.“
Zverev zweifelt an Hawkeye-System
Unterdessen äußerte Zverev nach dem Spiel Zweifel am Funktionieren der elektronischen Linientechnik Hawkeye. „Ich bin kein Fan von dieser Technik. Und heute waren Fehler dabei. Sogar ein extremer, als der Ball wirklich deutlich im Aus war“, sagte er.
Während des Matches hatte Zverev mehrmals gestenreich und lautstark mit der Technik gehadert. Einmal warf er sogar seinen Schläger auf den Boden und kassierte eine Verwarnung. „Ich weiß nicht, ob man das System nach ein oder zwei Wochen mal nachprüfen muss“, sagte der Hamburger: „In der ersten Woche hat es fehlerfrei funktioniert. Aber ich hatte auch schon im letzten Match das Gefühl, dass es da ein paar Fehler gab.“
Auch Krawietz und Mies im Finale von Köln
Derweil findet auch das Doppelfinale in Köln mit deutscher Beteiligung statt. Die zweimaligen French-Open-Gewinner Kevin Krawietz/Andreas Mies (Coburg/Köln) setzten sich im Halbfinale gegen Marcus Daniell/Philipp Oswald (Neuseeland/Österreich) mit 6:4 und 6:3 durch. Die letzte Hürde vor dem fünften Turniersieg von „KraMies“ sind Raven Klaasen/Ben McLachlan (Südafrika/Japan).