Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 3. September 2020:
- Löw kritisiert Regeländerung bei Wechseln
- Deutsche U21 nach 4:1 wieder Tabellenführer
- Vater nährt Zweifel an Messi-Abschied aus Barcelona
- Schalke macht Ibisevic-Verpflichtung perfekt
- Frankfurt verlängert mit Trainer Hütter
- Köln bangt um letzten Torjäger Córdoba
- Corona-Fall bei Bayern II – Testspiel abgesagt
- Quarantäne: Tschechien in Nations League ohne Schick
Löw kritisiert Regeländerung bei Wechseln
Bundestrainer Joachim Löw hat unmittelbar nach dem 1:1 (0:0) gegen Spanien die Regeländerungen der Uefa ungewohnt deutlich kritisiert. „Jetzt hätte es Sinn gemacht“, sagte Löw mit Blick auf die wieder nur noch drei erlaubten Wechsel in den Spielen in der Nations League. Im Zuge der Corona-Pandemie waren in den Uefa-Wettbewerben zwischenzeitlich fünf Auswechselungen erlaubt gewesen, für die Bundesliga gilt das weiterhin.
„Wenn nicht jetzt, wann dann?“, frage Löw im ZDF. „Einige Spieler von uns sind auf dem Zahnfleisch gelaufen.“ Zudem warte jetzt ein „Hammer-Programm“ vor allem auf die Nationalspieler. „Damit bin ich als Trainer nur bedingt glücklich.“
Deutsche U21 nach 4:1 wieder Tabellenführer
Die deutsche U21 hat sich im Kampf um das EM-Ticket an die Tabellenspitze ihrer Qualifikationsgruppe gesetzt. Im ersten Länderspiel nach zehn Monaten gewann die Auswahl von Nationaltrainer Stefan Kuntz in Wiesbaden mit 4:1 (1:0) gegen Moldau. Mergim Berisha (10. Minute), Lukas Nmecha (62./Foulelfmeter), Nico Schlotterbeck (74.) und Florian Krüger (79.) erzielten die deutschen Tore bei dem Geisterspiel. Carastoian Artiom (84.) traf für Moldau.
Am Dienstag steht in Belgien das Duell gegen den bisherigen Spitzenreiter an. Als Gruppensieger würde sich Deutschland direkt für die EM im kommenden Jahr in Ungarn und Slowenien qualizieren.
Auch Odriozola muss FC Bayern verlassen
Nach Philippe Coutinho muss auch Leihgabe Álvaro Odriozola den FC Bayern wieder verlassen. Wie der deutsche Rekordmeister aus München mitteilte, kehrt der spanische Rechtsverteidiger zu Real Madrid zurück. Der 24-Jährige war in der Winterpause von dem Traditionsclub ausgeliehen worden. Die Münchner setzten Odriozola in der Restserie ihrer Triple-Saison aber nur fünfmal ein: dreimal in der Bundesliga sowie je einmal im DFB-Pokal und in der Champions League.
Trainer Hansi Flick hatte in der Winterpause während des Trainingslagers in Katar und der damals schwierigen Personalsituation eindringlich Verstärkungen gefordert. Odriozola war in der Defensive als Alternative eingeplant für Joshua Kimmich, der im defensiven Mittelfeld wichtiger ist, und den Franzosen Benjamin Pavard.
Vater nährt Zweifel an Messi-Abschied aus Barcelona
Jorge Messi hat mit einer denkbar knappen Aussage in Spanien Zweifel am Weggang von Lionel Messi geschürt. Auf die Frage einer Reporterin des Senders Cuatro, ob sie auch die Möglichkeit prüfen würden, dass Messi noch ein Jahr beim FC Barcelona bleibe, antwortete Messis Vater und Manager am Donnerstag: „Ja.“ Kein Wort mehr. Der 62-Jährige befand sich dabei in einem Auto auf dem Weg in eine Garage. Er musste kurz stoppen mit offenem Fenster, um das Tor zu öffnen. Dabei stellte die Reporterin ihm die Frage.
„Der Fall Messi könnte eine 180-Grad-Wendung machen“, schrieb umgehend die spanische Sportzeitung „As“ in ihrem Liveticker zum Geschehen um den wechselwilligen 33 Jahre alten Argentinier. Verlassen wird er den FC Barcelona aber voraussichtlich auch nur können, wenn sich beide Seiten einigen. Laut „Mundo Deportivo“ wollen sich Messi und sein Vater am heutigen Donnerstag beraten und eine Entscheidung treffen.
Die Fifa-Weltfußballer des Jahres:
Die Fifa-Weltfußballer des Jahres
Messis Vertrag ist bis Ende Juni nächsten Jahres gültig. Er beruft sich auf eine Klausel, derzufolge er einseitig kündigen kann. Die Frist dafür ist aber längst abgelaufen, darauf pocht der Verein, zu dem Messi vor 20 Jahren gewechselt war. Sportliche Tiefschläge und interne Missstimmungen haben Messi dazu bewogen, die Katalanen zu verlassen. Eine Annäherung beider Seite gab es bei einem ersten Treffen von Jorge Messi mit Vereinsboss Josep Maria Bartomeu nicht.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie hier.
Inhaber von Man City übernehmen Troyes
Die Inhaber des englischen Premier-League-Clubs Manchester City haben den französischen Club ES Troyes AC übernommen. Wie die City Football Group (CFG) am Donnerstag bekannt gab, besitzt sie nun die Mehrheit an dem Zweitligisten. Der 1986 im Nordosten Frankreichs gegründete Club ist bereits der zehnte Verein, den die Inhabergesellschaft aus den Vereinigten Arabischen Emiraten im Portfolio hat. CFG-Boss Ferran Soriano äußerte sich erfreut, dass man nun eine „dauerhafte Präsenz“ in Frankreich habe und sprach in der Mitteilung von einem „Meilenstein“.
Erst im Mai hatte die City Football Group den belgischen Zweitligisten Lommel SK gekauft. Sie hält auch jeweils Mehrheiten am FC New York City aus der amerikanischen MLS, an Melbourne City aus Australiens A-League, dem FC Girona aus Spaniens 2. Liga, Yokohama F. Marinos in Japan, Sichuan Jiuniu in China, Club Atlético Torque in Uruguay und am indischen FC Mumbai City. Eine Kooperationsvereinbarung besteht zudem mit dem venezolanischen Club Atlético Venezuela.
Schalke macht Ibisevic-Verpflichtung perfekt
Der FC Schalke 04 ist auf der Suche nach einem neuen Stürmer fündig geworden und hat wie erwartet Vedad Ibisevic verpflichtet. Der 36 Jahre alte Angreifer, der zuletzt beim Bundesliga-Rivalen Hertha BSC keinen neuen Vertrag mehr bekommen hatte, unterschrieb nach absolviertem Medizincheck auf Schalke einen Einjahresvertrag bis zum 30. Juni 2021.
Dass Ibisevic ablösefrei verpflichtet werden konnte, kommt dem finanziell angeschlagenen Revierclub entgegen. Allerdings muss der ehemalige bosnische Nationalspieler wohl Abstriche im Vergleich zu seinem früheren Gehalt in Berlin in Kauf nehmen. Hertha-Manager Michael Preetz hatte lange überlegt, ob er dem Torjäger, der in 340 Bundesligaspielen 127 Treffer erzielte, nochmals eine Vertragsverlängerung anbietet, hatte sich letztlich aber dagegen entschieden. Nun machte sich der Tabellen-Zwölfte aus Gelsenkirchen dies zunutze – und schlug zu.
Hertha erhält Niederlande-Trio vorzeitig zurück
Hertha BSC kann bereits ab diesem Freitag wieder mit seinem niederländischen Trio Javairo Dilrosun, Deyovaisio Zeefuik und Daishawn Redan planen. Der Verband verzichtet nun doch auf die drei Spieler beim U-21-Länderspiel der Niederländer in Belarus, das als Corona-Risikogebiet eingestuft wird. Wie die «Bild» berichtete, haben sich der Berliner Fußball-Bundesligist und die Verantwortlichen des niederländischen Verbandes darauf geeinigt. Der Club bestätigte das am Donnerstagmittag.
Hertha-Trainer Bruno Labbadia stehen Dilrosun, Zeefuik und Redan damit im Testspiel am Sonnabend beim HSV zur Verfügung. Danach sollen sie dem Bericht zufolge mit einem Transporter inklusive Liegemöglichkeiten in die Niederlande gefahren werden, wo am kommenden Dienstag in Almere gegen Norwegen das nächste Spiel der U21 ansteht.
Wären die drei Hertha-Profis zum Spiel in Belarus an diesem Freitag mitgereist, hätten sie sich danach in eine fünftägige Quarantäne begeben müssen. «Wir werden keinen Spieler abstellen, wenn es gesundheitliche Bedenken gibt», hatte Manager Michael Preetz gesagt.
Frankfurt verlängert mit Trainer Hütter
Eintracht Frankfurt kann bis Sommer 2023 auf die Dienste von Trainer Adi Hütter bauen. Der 50 Jahre alte Österreicher hat seinen am Ende der Saison 2020/21 auslaufenden Vertrag beim hessischen Bundesligisten vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Die neue Laufzeit gilt auch für die Verträge der Co-Trainer Christian Peintinger und Armin Reutershahn. «Wir setzen weiterhin auf Kontinuität und Stabilität auf dieser wichtigen Position und wissen, was wir an unserem Trainerteam haben», sagte Sportvorstand Fredi Bobic am Donnerstag.
Hütter war im Sommer 2018 vom Schweizer Meister Young Boys Bern zur Eintracht gewechselt. In der folgenden Saison führte er die Hessen auf Anhieb ins Halbfinale der Europa League. In der vergangenen Saison erreichten die Frankfurter das Halbfinale im DFB-Pokal. «In den vergangenen zwei Jahren haben wir hier gemeinsam viel erreicht. Ich bin unglaublich gerne hier in dieser wunderbaren Stadt Frankfurt bei der Eintracht und wir möchten die positive Entwicklung weiter vorantreiben», sagte Hütter.
Köln bangt um letzten Torjäger Córdoba
Bundesligist 1. FC Köln muss gut eine Woche vor dem Pflichtspiel-Auftakt den Ausfall seines wichtigsten und derzeit letzten Stürmers befürchten. Nach übereinstimmenden Medienberichten musste Jhon Córdoba am Donnerstag das Training vorzeitig beenden. Offenbar hatte sich der Kolumbianer an der Leiste verletzt. Eine Diagnose steht noch aus.
Córdoba, mit dem sich der FC angesichts eines im nächsten Sommer auslaufenden Vertrages noch nicht auf eine Verlängerung einigen konnte, hatte in der vergangenen Bundesliga-Saison 13 Treffer erzielt. Nur fünf Spieler waren ligaweit erfolgreicher. Da Anthony Modeste wegen Knieproblemen in dieser Vorbereitung noch nicht trainiert hat und Simon Terodde zum HSV transferiert wurde, ist er zudem der letzte gelernte Mittelstürmer im Kader.
Nach etwas mehr als einwöchiger Verletzungspause stieg am Donnerstag Noah Katterbach ins Training ein. Der Linksverteidiger hatte wegen muskulärer Probleme auch seine Reise zur U20 abgesagt.
Corona-Fall bei Bayern II – Testspiel abgesagt
Beim FC Bayern München II gibt es einen Corona-Fall. Wie der Drittligist am Donnerstag mitteilte, wurde ein Spieler in dieser Woche positiv auf das Virus getestet und wird 14 Tage in Quarantäne verbringen. Der Fall wurde dem Gesundheitsamt gemeldet. Bis zu einem erneuten Corona-Test am Freitag werden den Angaben zufolge alle U-23-Spieler individuell trainieren.
Über das weitere Vorgehen werde je nach Befund entschieden. Ein für Freitag (14.00 Uhr) angesetztes Testspiel gegen Red Bull Salzburg wurde abgesagt.
Osnabrück holt Santos aus Spanien
Zweitligist VfL Osnabrück hat Stürmer Christian Santos ablösefrei verpflichtet. Der 32 Jahre alte Deutschvenezolaner unterschrieb nach Vereinsangaben vom Donnerstag bei den Niedersachsen einen Zweijahresvertrag. Er spielte zuletzt beim spanischen Zweitliga-Absteiger Deportiva La Coruña.
«Wir haben sehr intensiv für die Position in vorderster Linie gesucht und mit Christian Santos einen international erfahrenen Angreifer verpflichten können», sagte VfL-Sportdirektor Benjamin Schmedes.
Santos wanderte mit seiner Familie mit sechs Jahren nach Deutschland aus. Der 1,84 Meter große Offensivspieler wurde in der Jugend von Arminia Bielefeld groß und kam auf insgesamt zwölf Länderspiele für sein Geburtsland Venezuela. In der vergangenen Saison erzielte der Angreifer in 27 Zweitliga-Partien sechs Tore für La Coruña.
Quarantäne: Tschechien in Nations League ohne Schick
Die tschechische Nationalmannschaft muss bei ihrem Auftaktspiel der Nations League gegen die Slowakei auf mehrere Schlüsselspieler verzichten. Stürmer Patrik Schick, zuletzt an RB Leipzig ausgeliehen, und Mittelfeld-Spezialist Tomas Soucek, der für West Ham United in der Premier League spielt, müssen in präventive Quarantäne. Sie seien zwar negativ auf das Coronavirus getestet worden, aber unlängst in engen Kontakt mit einem Infizierten aus dem Begleitteam gekommen, teilte der Fußballverband am Donnerstag in Prag mit.
Auf Wunsch seines Vereins Slavia Prag wird zudem Torwart Ondrej Kolar fehlen. Die Mannschaft soll nun nicht mit dem Flugzeug zum Spiel in die Slowakei anreisen, sondern auf dem Landweg, um das Ansteckungsrisiko zu miniminieren. Die Partie in der Gruppe 2 findet am Freitag (20.45 Uhr) in Bratislava statt.
WM-Gastgeber Katar nimmt am Gold Cup teil
WM-Gastgeber Katar tritt 2021 und 2023 als Gast beim Gold Cup an. Der Asienmeister folgte einer Einladung des Kontinentalverbands CONCACAF zum Turnier für Teams aus Nord- und Mittelamerika sowie der Karibik, wie der asiatische Verband AFC am Donnerstag mitteilte. Grundlage für die Teilnahme ist demnach eine Absichtserklärung, die Katar 2017 unterzeichnet hatte.
Man habe die Möglichkeit für beide Verbände gesehen, sich gegenseitig zu helfen und das Spiel auf den Kontinenten zu verbessern, teilte AFC-Präsident Scheich Salman bin Ibrahim al-Chalifa mit. «Wir sind sicher, dass alle von der Präsenz Katars in diesem Wettbewerb profitieren werden», sagte er. Katar, das die WM 2022 ausrichtet, nimmt als zweite asiatische Mannschaft am Gold Cup teil, nachdem Südkorea bereits 2000 und 2002 Gastland war.
Für das Turnier 2021 haben sich bereits zwölf Länder die sportliche Qualifikation gesichert, es nehmen insgesamt 16 Teams teil. Das Turnier soll nach einer Verlegung vom 10. Juli bis 1. August in den USA stattfinden.