New York. Der Franzose Benoit Paire war kurz vor dem Start aus dem Grand-Slam-Turnier genommen worden. Verwirrung um Zverev-Freund Medwedew.
Der Hamburger Tennisprofi Alexander Zverev hat Kritik an den Organisatoren der US Open wegen deren Umgang mit dem positiven Corona-Test des Franzosen Benoit Paire geübt. „Die US Open haben nicht den besten Job gemacht, uns zu informieren. Wir haben die ganze Situation mit Benoit Paire über die Medien erfahren, wie alle anderen auch“, monierte Zverev nach seinem Einzug in die zweite Runde von New York bei Eurosport.
Paire war am Tag vor Turnierstart positiv auf das Coronavirus getestet und aus dem Wettbewerb genommen worden. „Ich finde, in so einer Situation müsste uns Spielern zuerst Bescheid gegeben werden“, sagte Zverev: „Wir haben ja den Benoit die ganze Zeit gesehen. Wir müssen als Spieler auch wissen, wer mit wem zusammen war.“ Er selbst habe Paire „einmal im Aufzug gesehen“, berichtete Zverev, „aber andere Spieler waren mit ihm zusammen und die waren nicht so glücklich, dass sie es über Twitter erfahren haben.“
Verwirrung um Zverev-Freund Medwedew
Laut New York Times mussten diese Spieler nun eine Vereinbarung unterzeichnen, dass sie sich täglich Corona-Tests unterziehen. Dazu dürfen sie die Gemeinschaftsbereiche in der „Blase“ nicht mehr nutzen und sich im Hotel nur noch in ihren Zimmern aufhalten. „Die dürfen nicht die Busse nehmen, die dürfen nicht aus dem Zimmer raus, die dürfen nur das Match spielen“, sagte Zverev, nach dessen Aussage auch Vorjahresfinalist Daniil Medwedew (Russland) zu Paires engen Kontaktpersonen gehörte und nun isoliert ist.
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„Ich weiß, dass Medwedew einer davon ist“, sagte der Hamburger: „Ich bin mit ihm ganz gut befreundet, wir waren mit der russischen Truppe schon manchmal zusammen. Und der Daniil darf jetzt nicht aus dem Zimmer raus.“ Gegenüber der New York Times widersprach Medwedews Coach Gilles Cervara dieser Aussage jedoch, sein Schützling sei „überhaupt nicht“ von Paires positivem Test beeinflusst.
Zverev hat eine Corona-Vorgeschichte
Zverev hatte am Montag zum Auftakt der US Open den Südafrikaner Kevin Anderson mit 7:6 (7:2), 5:7, 6:3, 7:5 niedergerungen. „Ich bin sehr glücklich mit meiner ersten Runde“, sagte Zverev nach dem Sieg gegen den früheren US-Open- und Wimbledon-Finalisten.
Zuvor war Zverev selbst in die Corona-Schlagzeilen geraten, als er im Juni bei der von Novak Djokovic organisierten Adria-Tour zunächst zusammen mit dem Weltranglistenersten und weiteren Profis wegen Partyvideos und der Missachtung von Hygieneempfehlungen negativ aufgefallen war. Danach war ein Partyvideo mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, im Internet aufgetaucht.
„Ich habe einen Fehler gemacht mit der Adria-Tour und danach auch mit der Geburtstagsfeier", sagte der 23 Jahre alte Hamburger in der vergangenen Woche dazu entschuldigend. "Ich habe einen Riesenfehler gemacht, und da kann ich die Leute natürlich auch verstehen."