Hamburg. Haseloff macht DFB schwere Vorwürfe. Galopp-Derby soll im Juli gelaufen werden. Warnung vor Manipulation in Bundesliga.

Transfers, verletzte Spieler, Verträge, die verlängert werden oder auch nicht: Nach acht Wochen Corona-Krise finden sich im Sportnachrichten-Strom mehr und mehr vertraute Schlagzeilen. Doch die Pandemie bleibt das bestimmende Thema.

Die Entwicklungen am Dienstag, den 12. Mai 2020:

Haseloff erhebt schwere Vorwürfe gegen DFB

Im Streit um eine Fortsetzung der 3. Liga hat sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eingeschaltet und schwere Vorwürfe gegen den Deutschen Fußball-Bund (DFB) erhoben. Der DFB übe „unerträglichen Druck auf Politik und Vereine“ aus, sagte der 66-Jährige am Dienstag – angeblich habe der Verband sogar mit Lizenzentzug gedroht, sollte ein Club den Spielbetrieb nicht wieder aufnehmen wollen. Das DFB-Präsidium hatte sich am Montag auf einen Wiederbeginn der 3. Liga am 26. Mai geeinigt, die Politik muss aber noch zustimmen.

Seine Regierung versuche „gegenzuhalten, solange die Kraft bleibt“, sagte Haseloff in Richtung des DFB und teilte mit, dass sämtlicher Trainings- und Spielbetrieb in Sachsen-Anhalt aufgrund der Coronakrise sowohl für den Amateur- als auch den Berufssport bis zum 27. Mai untersagt bleibe. Damit dürfen sich der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC nur in Kleingruppen von maximal fünf Personen auf den Restart der Saison vorbereiten.

Der DFB wies die Vorwürfe zurück. „Mit Verwunderung haben wir die heutigen Äußerungen von Ministerpräsident Haseloff aus Sachsen-Anhalt zur Kenntnis genommen“, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: „Richtig ist, dass DFB-Präsident Fritz Keller und ich gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten telefoniert haben. Nicht, um Druck auf die Politik auszuüben. Schon gar nicht, um mit Zulassungsentzug und Konsequenzen für Vereine zu drohen, die sich gegen die Wiederaufnahme des Spielbetriebs aussprechen.“

BVB im Revierderby ohne Witsel und Can

Borussia Dortmund muss das Revierderby am Sonnabend (15.30 Uhr) gegen den FC Schalke 04 nach Medienberichten ohne wichtige Stammkräfte bestreiten. Neben Kapitän Marco Reus fallen nun auch Axel Witsel und Emre Can aus. Wie die „Ruhr-Nachrichten“ und der „Kicker“ übereinstimmend berichten, befinden sich die beiden Mittelfeldspieler derzeit nicht in der vom DFL-Hygienekonzept vorgeschriebenen Quarantäne.

Demnach kamen Witsel und Can am Dienstag in ihren privaten Pkw zum Trainingsgelände des Fußball-Bundesligisten, um sich dort behandeln zu lassen. Dagegen wurden die übrigen Mannschaftskollegen mit Bussen zum Training beziehungsweise in das von der Öffentlichkeit abgeschottete Teamhotel gefahren. Das DFL-Konzept sieht vor, dass sich die Mannschaften sieben Tage vor dem Spiel abschotten.

Neben dem noch immer im Aufbautraining befindlichen Langzeitverletzten Reus sowie Witsel und Can fallen auch Nico Schulz und Dan-Axel Zagadou aus.

VfB Stuttgart monatelang ohne Awoudja

Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart muss lange Zeit auf Maxime Awoudja verzichten. Der Verteidiger habe sich die Achillessehne gerissen und werde voraussichtlich für sechs bis acht Monate ausfallen, teilte Sportdirektor Sven Mislintat am Dienstag mit. Der 22-Jährige sei am Dienstagmorgen operiert worden, nachdem er sich die Verletzung bereits am Sonntag zugezogen hatte. Der VfB tritt im ersten Spiel nach der Corona-Zwangspause am Sonntag beim SV Wehen Wiesbaden an.

Droht HSV und St. Pauli Quarantäne? Das sagt Prüfer-Storcks

Wie würde Hamburg auf einen Fall Dresden reagieren? Diese Frage stellen sich vor allem die Verantwortlichen vom HSV und vom FC St. Pauli, nachdem das Gesundheitsamt in Dresden nach zwei positiven Coronafällen bei Dynamo am Wochenende die komplette Mannschaft in eine 14-tägige Quarantäne geschickt hat.

Auf Nachfrage des Abendblatts betonte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) am Dienstag, dass man in Hamburg nicht zwangsläufig dem Beispiel Dynamo folgen müsste. „Wir würden jeden Einzelfall genau prüfen“, sagte Prüfer-Storcks. Die SPD-Politikerin erklärte, dass normalerweise – je nach Wohnviertel der Spieler – unterschiedliche Gesundheitsämter für die Profis zuständig wären. In Hamburg koordiniert aber das Gesundheitsamt Altona den Profikader des HSV, das Gesundheitsamt Mitte ist für St. Paulis Mannschaft zuständig.

Kein weiterer Sars-CoV-2-Fall bei Dynamo Dresden

Bei Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat die insgesamt vierte Testreihe auf das Coronavirus keinen weiteren positiven Test hervorgebracht. Das teilten die Sachsen am Dienstag mit. Am vergangenen Sonnabend waren zwei Profis positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Das Gesundheitsamt Dresden ordnete daraufhin für den gesamten Kader sowie den Trainer- und Betreuerstab eine zweiwöchige Quarantäne an, da es bereits ein Mannschaftstraining gegeben hatte.

Durch diese Maßnahme kann Dynamo am kommenden Wochenende nicht am Spielbetrieb teilnehmen, der nach mehr als zwei Monaten Pause fortgesetzt wird. Dresden hätte eigentlich am Sonntag bei Hannover 96 antreten sollen. Die beiden am Sonnabend positiv getesteten Spieler seien weiterhin symptomfei, ebenso der dritte Spieler, bei dem bereits eine Woche zuvor das Virus nachgewiesen worden war, teilte Dynamo mit.

Galopp-Derby soll trotz Corona gelaufen werden

Das Deutsche Galopp-Derby soll am 12. Juli auf der Rennbahn im Hamburger Stadtteil Horn stattfinden. Diesen Termin bestätigte eine Sprecherin am Dienstag auf Nachfrage. Ursprünglich hätte die 151. Auflage des Klassikers eine Woche zuvor am 5. Juli gestartet werden sollen. Da wegen der gegenwärtigen Corona-Pandemie der europäische Kalender durcheinander geraten ist, musste ein neuer Termin gefunden werden.

Noch unklar ist, ob es in der Hansestadt anstelle der traditionellen Derby-Woche nur einen Renntag geben wird. Auch die genaue Anzahl der Starts am 12. Juli steht noch nicht fest. Das Derby soll aber ohne Zuschauer stattfinden. In der vergangenen Woche waren in Hannover, Köln, Mülheim und Berlin die ersten Rennen nach einer gut zweimonatigen Corona-Pause gestartet worden.

Corona: Diamond League soll in Juli starten

Das Finale der Diamond League in Zürich fällt wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr zum ersten Mal aus, der Leichtathletik-Weltverband will seine verkürzte Premium-Serie mit elf Ein-Tages-Meetings nun am 14. August in Monaco starten. Die Termine der umstrukturierten Saison gab World Athletics am Dienstag bekannt.

Da es „unmöglich wäre, gleiche Wettbewerbsbedingungen und ein faires Qualifikationssystem zu gewährleisten“, wurde das Finale gestrichen. „Weltklasse Zürich“ soll dafür 2021 und im WM-Jahr 2022 wieder Finalstation sein. Im August sollen drei, im September fünf und im Oktober noch einmal drei Meetings stattfinden - die letzte Veranstaltung am 17. Oktober in China.

Eugene (US-Bundesstaat Oregon), wo 2022 die um ein Jahr verschobene Leichtathletik-WM stattfinden soll, ist am 4. Oktober die drittletzte Station der Diamond League.

Köln wegen Corona ohne Glücksbringer

Auch Geißbock Hennes IX. bekommt die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren. Weil das Hygienekonzept der Deutschen Fußball-Liga auch ein Maskottchenverbot vorsieht, muss Bundesligist 1. FC Köln am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den FSV Mainz 05 laut „Express“ erstmals seit 2008 ein Spiel ohne seinen Glücksbringer bestreiten. Damals fehlte Hennes VII. wegen einer Arthrose und verpasste nicht nur die beiden Siege gegen Hoffenheim (3:1) und Mainz (2:0), sondern auch die anschließende Aufstiegsfeier.

Es waren nicht die einzigen Spiele, bei denen der 2009 gestorbene Hennes VII. passen musste. Die damals grassierende Maul- und Klauenseuche kostete ihn in der Saison 2000/01 zwei weitere Partien. Damals wurde er durch einen Pappkameraden vertreten. Der FC kam in den Heim-Begegnungen gegen den VfL Wolfsburg (0:0) und die SpVgg Unterhaching (1:1) nicht über Unentschieden hinaus.

Corona: In Österreich soll der Ball im Juni rollen

Im österreichischen Profifußball soll ab der ersten Juniwoche wieder der Ball rollen. Wie Ligapräsident Christian Ebenbauer auf einer Pressekonferenz mitteilte, könne die Bundesliga ohne Zuschauer und unter Einhaltung strenger Hygiene- und Sicherheitsvorschriften im kommenden Monat den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Kurz zuvor hatte die österreichische Regierung für Geisterspiele ab Juni grünes Licht gegeben.

Das Mannschaftstraining können die zwölf Teams nach einem Beschluss der Behörden bereits am kommenden Freitag wieder aufnehmen, entsprechend bliebe den Vereinen im vollen Trainingsbetrieb rund drei Wochen Vorbereitungszeit bis zum ersten Pflichtspiel. Der exakte Termin für den Neustart in der ersten Juniwoche soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden. Bei einem Coronafall soll nur der positiv getestete Spieler und nicht die gesamte Mannschaft für zwei Wochen in Quarantäne geschickt werden.

In der österreichischen Bundesliga stehen noch jeweils zehn Spieltage in der Meister- und Qualifikationsgruppe, das drei Spieltage umfassende Europa-League-Play-off sowie das Pokalfinale zwischen Meister Red Bull Salzburg und dem Zweitligisten Austria Lustenau aus. Die Saison könnte bis zum 31. Juli fortgesetzt werden, Österreichs Verband ÖFB hatte einem Antrag der Liga über eine Saisonverlängerung über den 30. Juni hinaus bereits Anfang Mai zugestimmt. Zuletzt rollte der Ball in der Alpenrepublik am 8. März.

Alle Corona-Tests bei Hertha BSC negativ

Alle Coronavirus-Tests beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC sind am Montag negativ ausgefallen. Darüber informierten die Berliner am Dienstag bei Twitter. Der Tabellen-13. kann sich in der Hauptstadt so weiter auf die Wiederaufnahme des Spielbetriebs am Wochenende vorbereiten. Die Mannschaft des neuen Trainers Bruno Labbadia tritt am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) bei der TSG 1899 Hoffenheim an, die Anreise des Hauptstadtclubs erfolgt am Freitag.

Das gesamte Hertha-Team befand sich im März schon zwei Wochen lang in häuslicher Quarantäne, nachdem sich Profi Maximilian Mittelstädt mit dem Coronavirus infiziert hatte. Zudem mussten sie Profis Niklas Stark und Marius Wolf sogar ein zweites Mal in Quarantäne, da sie als Kontaktpersonen eines Coronavirus-Infizierten galten.

Corona: Baseballer sollen im Juli starten

Die Besitzer der 32 Teams der Major League Baseball (MLB) haben dem Vorschlag der Liga zugestimmt, die Saison Anfang Juli zu starten. Dies berichten mehrere US-Medien übereinstimmend. Die Spielzeit soll zudem von 162 Spielen auf 82 verkürzt werden. Die Verhandlungen mit der Spielergewerkschaft MLBPA, die zustimmen muss, sollen am Dienstag beginnen.

Kernpunkt der Überlegungen ist ein Spielplan, der sich nicht hauptsächlich nach den beiden Ligen National League (NL) und American League (AL) mit ihren jeweils drei Divisionen (East, Central, West) richtet, sondern nach regionalen Gesichtspunkten. So sollen die jeweils fünf Clubs pro Division nur gegen Teams aus ihrer eigenen Division sowie die fünf Mannschaften der entsprechenden Division der anderen Liga spielen.

Die Überlegungen sehen zudem vor, dass die Spieler ab Mitte Juni für etwa drei Wochen in Trainingscamps gehen. Entweder auf den heimischen Plätzen oder auf den jeweiligen Trainingsgeländen in Florida und Arizona, wo die „Stay-at-home“-Regeln gelockert wurden. Die MLB hatte ihren für 26. März geplanten Saisonstart am 12. März wegen der Coronavirus-Pandemie verschoben.

Oczipka hilft in Corona-Krise Schalke-Gastronomen

Fußballprofi Bastian Oczipka liegen die Kneipen rund um die Veltins-Arena besonders am Herzen. Deshalb engagiert sich der Verteidiger des Bundesligisten FC Schalke 04 in der Corona-Krise bei der Aktion #helpGelsen für die Gastronomen. „Für die Gastronomie ist die Lage sehr schwierig. Restaurants und Kneipen sind seit Wochen geschlossen und nur durch kreative Konzepte kommen die Inhaber überhaupt zu Einnahmen“, begründete der Abwehrspieler in einem Interview der Zeitungen der Funke-Mediengruppe sein Engagement.

„Als ich davon gehört habe, habe ich mich bei den Organisatoren gemeldet und gefragt, wie ich anpacken kann. Die Aktion hat es verdient, noch breitere Unterstützung zu finden“, sagte der 31-Jährige vor dem Re-Start der Bundesliga, bei dem Schalke am Sonnabend (15.30 Uhr/Sky) im Revier-Derby bei Borussia Dortmund antritt.

Er habe mehrere Gastronomen besucht und war dabei, als T-Shirts gedruckt wurden, die im Rahmen der Aktion verkauft werden. „Das alles habe ich in den sozialen Medien geteilt. Was bei den Jungs von #helpGelsen geleistet wird, ist großartig. Deshalb habe ich direkt einige T-Shirts gekauft, die ich an meine Teamkollegen verteilt habe“, sagte der frühere St.-Pauli-Profi, der weiß, dass Schalkes Spieltage zu den wichtigsten Einnahmequellen der Gastronomen zählen.

Corona: Cagliari-Profis verzichten auf Monatsgehalt

Die Spieler des italienischen Fußball-Erstligisten Cagliari Calcio verzichten auf ihre Aprilgehälter. Damit wollen sie die Mitarbeiter unterstützen, die derzeit in Kurzarbeit sind. Vereinschef Tommaso Giulini dankte den Profis für die Sensibilität in einer für den Club schwierigen Phase.

Seit dem 4. Mai ist individuelles Training für die Serie-A-Profis erlaubt. Nach dem 18. Mai will die Regierung über die Fortsetzung der Saison in der Serie A entscheiden, die wegen der Pandemie seit dem 9. März unterbrochen ist. Die Serie-A-Clubs hoffen auf eine Wiederaufnahme der Spielzeit ab Ende Juni. Zwölf Spieltage sind bis zum Ende der Saison noch zu absolvieren.

Zuletzt hatten sich die Profis des Traditionsclubs AS Rom mit dem Klubmanagement auf Gehaltskürzungen geeinigt. Die Mannschaft um den ehemaligen Wolfsburger Edin Dzeko verzichtete auf ihr komplettes Märzgehalt.

Corona: Kruse sieht Bundesliga-Neustart kritisch

Der frühere Nationalspieler Max Kruse steht dem Neustart in der Fußball-Bundesliga eher skeptisch gegenüber. Das Hygienekonzept der Deutschen Fußball Liga sei zwar grundlegend gut. „Nichtsdestotrotz gibt es Wettbewerbsnachteile, da kommt man gar nicht drumherum. Das ist dann für einige Mannschaften nicht fair. Da muss man dann entscheiden, ob man das so will“, sagte der 32-Jährige am Montagabend bei Nitro „100% Bundesliga“. So sei Zweitligist SG Dynamo Dresden, der wegen zwei positiver Fälle geschlossen zwei Wochen in Quarantäne muss, jetzt schon benachteiligt.

Der derzeit beim türkischen Erstligisten Fenerbahçe Istanbul spielende Kruse stellt sich zudem die Frage, wie lange die Saison gehen soll. „Wir wissen jetzt, wann die Saison zu Ende ist. Aber wann geht die neue Saison los? Gibt es überhaupt Urlaub für uns, weil im nächsten Jahr dann die Europameisterschaft stattfindet? Es ist viel vorgegeben, aber es nicht wirklich klar, was dann im Endeffekt auch passiert“, meinte der in Reinbek gebüürtige Stürmer, der vor einem Jahr von Werder Bremen nach Istanbul wechselte.

Eine Rückkehr ins deutsche Oberhaus schließt Kruse nicht aus. „Ich habe schon gemerkt, dass ein Stück Heimat auch fehlt, auch wenn ich offen bin für neue Erfahrungen. Aber Deutschland ist und bleibt meine Heimat und ich kann mir durchaus vorstellen, dort noch einmal zu spielen“, sagte Kruse. Aber eine Planung sei in der Corona-Krise derzeit kaum möglich. „Wir wissen nicht, wie das mit dem Geld weitergeht, ob das Gehalt bezahlt werden kann, ob der Verein Spieler loswerden muss oder noch Spieler holt – ich habe keine Ahnung. Stand jetzt bin ich nächstes Jahr hier“, meinte Kruse.

Bundesliga-Neustart: Transparency warnt vor Manipulation

Die Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland hat zum Wiederbeginn der Bundesligasaison in der Corona-Krise vor Spielmanipulation und Suchtgefahren durch Sportwetten gewarnt. „Fans zu Hause vor dem Fernseher statt im Stadion könnten für Wettanbieter eine leichte Beute sein – Glücksspiel sollte nicht als 'Kick' und Ersatz für das Stadionerlebnis dienen“, erklärte Sylvia Schenk, Arbeitsgruppenleiterin Sport der Organisation, am Dienstag.

Glücksspielwerbung im Sport spreche gezielt männliche Jugendliche und junge Erwachsene an, die anfällig für problematisches Glücksspielverhalten bis hin zur Spielsucht seien – vor allem wenn sie selbst Fußball spielten, warnte Schenk weiter. Auch mahnte sie, dass sich Wettanbieter und Glücksspieler auf den deutschen Markt konzentrieren könnten, „weil nur hier wieder Profifußball stattfindet“. Sollte dies so kommen, „werden auch die Wettbetrüger mit von der Partie sein“.

Coronavirus: Verhaltensregeln und Empfehlungen der Gesundheitsbehörde

  • Reduzieren Sie Kontakte auf ein notwendiges Minimum, und halten Sie mindestens 1,50 Meter Abstand zu anderen Personen
  • Achten Sie auf eine korrekte Hust- und Niesetikette (ins Taschentuch oder in die Armbeuge)
  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände gründlich mit Wasser und Seife
  • Vermeiden Sie das Berühren von Augen, Nase und Mund
  • Wenn Sie persönlichen Kontakt zu einer Person hatten, bei der das Coronavirus im Labor nachgewiesen wurde, sollten Sie sich unverzüglich und unabhängig von Symptomen an Ihr zuständiges Gesundheitsamt wenden

Transparency rief die Deutsche Fußballliga (DFL) und den Deutschen Fußballbund dazu auf, ein umfassendes Konzept zum Schutz von Spielern, Teams, Schiedsrichtern und Fans vorzulegen. „Die Manipulation von Sportwettkämpfen, um über Sportwetten Einnahmen zu erzielen oder Geld zu waschen, ist in den vergangenen Jahren zu einem weltweit verbreiteten Phänomen der organisierten Kriminalität geworden“, warnte Transparency.

Die Fußballbundesliga soll nach einem Beschluss des DFL-Präsidiums am kommenden Wochenende wieder starten. Zuvor hatte die Politik grünes Licht für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs gegeben. Die Spiele sollen aber zunächst ohne Publikum stattfinden. In der aktuellen Saison stehen noch neun Spieltage an.

Serie A: Mannschaftstraining bald erlaubt

Die italienische Regierung hat grünes Licht für die Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings im italienischen Profifußball ab dem 18. Mai gegeben. Die teilte die Regierung am Montag nach Gesprächen mit dem wissenschaftlichen Komitee (CTS) mit, das das Kabinett in Sachen Coronavirus berät.

Seit dem 4. Mai ist individuelles Training für die Serie-A-Profis erlaubt. Nach dem 18. Mai will die Regierung über die Fortsetzung der Saison in der Serie A entscheiden, die wegen der Pandemie seit dem 9. März unterbrochen ist. Die Serie-A-Klubs hoffen auf eine Wiederaufnahme der Spielzeit ab Ende Juni. Zwölf Spieltage sind bis zum Ende der Saison noch zu absolvieren.