Hamburg. Basketball-Bundesliga setzt Spielbetrieb aus, will innerhalb von zwei Wochen Lage neu bewerten. Handballer pausieren bis Ende April.

Um 16.06 Uhr gab es für die Hamburg Towers Gewissheit. Die Basketball-Bundesliga (BBL) hat den Spielbetrieb wegen der Coronavirus-Epidemie „bis auf Weiteres“ ausgesetzt. Das ist das einstimmige Resultat einer außerordentlichen Sitzung in Stuttgart, an der die Geschäftsführung der BBL sowie die Vertreter der 17 Clubs teilnahmen. Innerhalb der kommenden zwei Wochen wollen die Teilnehmer der Sitzung erneut zusammenkommen, um die Lage neu zu bewerten. Ziel sei es, den Ligabetrieb zu einem späteren Zeitpunkt geordnet zu Ende zu bringen.

Das für Sonntag (15 Uhr) geplante Heimspiel der Towers in der edel-optics.de Arena gegen Ratiopharm Ulm wird nicht stattfinden. Die bereits erworbenen Tickets für die Partien behalten ihre Gültigkeit. „Natürlich möchten wir die Saison sehr gerne zu Ende spielen. Oberste Priorität besitzt aber die Gesundheit der Allgemeinheit, und dazu wollen wir unseren Beitrag leisten“, sagte Towers-Geschäftsführer Jan Fischer, der gemeinsam mit seinem Kollegen Marvin Willoughby nach Stuttgart gereist war.

Bis zu einer endgültigen Entscheidung über die Fortsetzung der BBL-Saison werden die Towers den Trainingsbetrieb aufrechterhalten. So fand auch die Einheit am Donnerstagabend planmäßig in Wilhelmsburg statt. An diesem Freitag will Geschäftsführer Willoughby die Mannschaft in Kenntnis setzen, wie es weitergeht. Auch die Nachwuchsteams werden vorerst nicht auf den Court gehen.

Der Deutsche Basketball Bund (DBB) hat verordnet, dass die Spiele der Nachwuchs-BBL (NBBL), Junioren-BBL (JBBL) sowie der weiblichen Nachwuchs-Bundesliga (WNBL) vorerst nicht stattfinden werden. Gleiches gilt für das Play-off-Achtelfinale in der Zweiten Liga (Pro B) für Towers-Kooperationspartner Rist Wedel, der am Sonnabend zum ersten Spiel in Hanau hätte antreten sollen.

Handball: Die Handball-Bundesliga (HBL) hat beschlossen, den Spielbetrieb zunächst bis zum 22. April einzustellen. Davon betroffen sind in den Eliteklassen die Bundesligafrauen des Buxtehuder SV, die am Sonnabend in Neckarsulm hätten spielen sollten, und die Zweitligamänner des HSV Hamburg, die am Sonnabend bei der HSG Konstanz gefordert gewesen wären. „Diese Lösung ist im Hinblick auf den Wettbewerb die fairste.

Es bleibt die Hoffnung, die verschobenen Spiele zu einem späteren Zeitpunkt nachholen und damit einen finanziellen Schaden abwenden zu können, der durch Spiele ohne Zuschauer entstehen würde“, sagte HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke. Das Final-4-Turnier um den DHB-Pokal der Männer, das am 4./5. April in der ausverkauften Barclaycard Arena hätte stattfinden sollen, wurde ebenfalls abgesagt, soll aber nach Saisonende nachgeholt werden.

Coronavirus: So können Sie sich vor Ansteckung schützen

  • Niesen oder husten Sie am besten in ein Einwegtaschentuch, das sie danach wegwerfen. Ist keins griffbereit, halten Sie die Armbeuge vor Mund und Nase. Danach: Händewaschen
  • Regelmäßig und gründlich die Hände mit Seife waschen
  • Das Gesicht nicht mit den Händen berühren, weil die Erreger des Coronavirus über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen und eine Infektion auslösen können
  • Ein bis zwei Meter Abstand zu Menschen halten, die Infektionssymptome zeigen
  • Schutzmasken und Desinfektionsmittel sind überflüssig – sie können sogar umgekehrt zu Nachlässigkeit in wichtigeren Bereichen führen

Fußball: Der Verband Schleswig-Holsteins hat alle Amateurspiele bis einschließlich 22. März abgesagt. „Jedes Wochenende werden in Schleswig-Holstein rund 2500 Fußballspiele ausgetragen. Insbesondere auf dem Platz, aber auch auf den Zuschauerrängen herrscht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Deshalb ist dieser Schritt unumgänglich“, begründete der Verband die Maßnahme in einer Pressemitteilung.

Der Norddeutsche Verband sagte alle Partien für dieses Wochenende ab. Betroffen davon ist unter anderem das Stadtderby in der Regionalliga Nord zwischen FC St. Pauli II und Altona 93. Vom 17. März an sollen Spiele mit weniger als 1000 Zuschauern aber planmäßig durchgeführt werden. Begegnungen mit mehr als 1000 Fans sollen als Geisterspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. Der Hamburger Verband prüft aktuell die Lage und will spätestens an diesem Freitagmittag eine Entscheidung veröffentlichen.

Volleyball: Die Bundesligen der Frauen und Männer sollten ursprünglich die reguläre Saison beenden. Am Donnerstagabend wurde dann aber das sofortige Saisonende beschlossen. Dies betrifft auch die Männer der SVG Lüneburg, die am Sonnabend (19.30 Uhr) in Eltmann antreten sollten. Ebenfalls wird der Spielbetrieb von der Zweiten Liga abwärts beendet. Davon betroffen sind in der Dritten Liga der Frauen der Eimsbütteler TV, Grün-Weiß Eimsbüttel und VT Hamburg, in der Dritten Liga der Männer der ETV und der VfL Pinneberg.

Hockey: Die Damen des Uhlenhorster HC und des Clubs an der Alster müssen über Ostern nicht in die Niederlande reisen. Das Final-8-Turnier um den Europapokal der Landesmeister in Amsterdam wurde abgesagt, ein Nachholtermin soll allerdings gesucht werden. Unklar ist weiterhin, ob die für den 26. März auf der UHC-Anlage geplanten Pro-League-Länderspiele der Damen und Herren gegen Belgien stattfinden werden. Der für 4. April geplante Rückrundenstart in den Feld-Bundesligen steht ebenfalls infrage. Eine Entscheidung darüber soll an diesem Wochenende fallen.

Wasserball: Das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August), auf das sich die deutschen Männer in dieser Woche in Hamburg vorbereitet hatten, findet nicht vom 22. bis 29. März in Rotterdam statt, sondern wird vom 31. Mai bis 7. Juni in den Niederlanden nachgeholt.

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Pferdesport: Das Deutsche Spring- und Dressurderby, das vom 20. bis 24. Mai im Derbypark Klein Flottbek stattfinden soll, ist aktuell nicht in Gefahr. „Wir hoffen darauf, dass spätestens Ende April die Bestimmungen wieder gelockert werden und wir das Derby nicht absagen müssen. Wir sind aber auf alles vorbereitet und befassen uns intensiv mit dem Thema“, sagte Derbychef Volker Wulff.

Rugby: Der Rückrundenauftakt der Bundesligamänner des Hamburger RC, der für diesen Sonntag bei Germania List geplant war, ist verschoben worden. Ob das Heimspiel gegen RK Berlin am 28. März ausgetragen werden kann, will die Liga noch abwarten. „Wir halten diese Entscheidung unter den gegebenen Umständen für die einzig richtige“, sagte HRC-Cheftrainer Carsten Segert.

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Tennis: Das internationale U-18-Weltranglistenturnier im Verbandszentrum in Horn musste am Donnerstag während des laufenden Achtelfinales abgebrochen werden, nachdem der Weltverband einen Turnierstopp bis zum 20. April verhängt hat. „Wir bedauern das sehr, aber respektieren es“, sagte Turnierdirektor Guido Fratzke.