Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.
Der Fußball-Ticker am Montag, den 20. Januar 2020:
- Hernández zurück im Bayern-Mannschaftstraining
- Schalkes Bentaleb vor Rückkehr nach England
- Gutachten: Fans unschuldig an Brand in Sonderzug
- United-Torwart Romero übersteht schweren Unfall unversehrt
- Pyrotechnik beim Pokalspiel auf St. Pauli: Auch Frankfurt muss zahlen
- Cavani will Paris verlassen – Anfrage aus Madrid
- Doppelpack für Juventus: Italien feiert "Marsmensch" Ronaldo
- Draxler zieht mit PSG ins Pokal-Achtelfinale ein
- Messi beschert Trainer Quique Setién siegreiches Barça-Debüt
- Ex-Nationalspieler Fritz von Erfurts Finanzproblemen "geschockt"
- Western Sydney Wanderers entlassen Babbel
- Gegen Rassismus – Bailey für Schließung von Fanblöcken
- Paulinho sichert Brasilien Auftaktsieg in Olympia-Qualifikation
- Manchester United lange ohne Rashford
- Gräfe vermisst Leistungsprinzip bei Schiedsrichtern
Hernández zurück im Bayern-Mannschaftstraining
Bayern Münchens Weltmeister Lucas Hernández nähert sich nach fast dreimonatiger Zwangspause seinem Comeback. Der Franzose absolvierte am Montag erstmals seit seiner Verletzung am rechten Sprunggelenk eine vollständige Trainingseinheit mit der Mannschaft. Am Tag nach dem 4:0 (0:0) bei Hertha BSC zum Rückrundenauftakt stand der Verteidiger mit den Reservisten und dem noch gesperrten Joshua Kimmich auf dem Platz.
Hernández hat bislang lediglich neun Pflichtspiele für die Münchnern bestritten, im Oktober hatte er sich in der Champions League im Spiel bei Olympiakos Piräus (3:2) verletzt. Nun könnte der 80-Millionen-Euro-Zugang des FC Bayern die personellen Probleme des Rekordmeisters in Kürze weiter reduzieren, das Bundesligaduell mit Schalke 04 am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky) kommt aber vermutlich noch zu früh für den 23-Jährigen.
Schalkes Bentaleb vor Rückkehr nach England
Der algerische Nationalspieler Nabil Bentaleb verlässt offenbar kurzfristig den Bundesligisten Schalke 04 und kehrt nach England zurück. Laut übereinstimmenden Medienberichten steht der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler vor einem Wechsel zum Premier-League-Club Newcastle United und soll noch am Montag den Medizincheck auf der Insel absolvieren.
Bentaleb war zuletzt auf Schalke auch aufgrund von Disziplinlosigkeiten aufs Abstellgleis geraten, nachdem er 2016 für rund 19 Millionen Euro von Tottenham Hotspur verpflichtet worden war. Sein Jahresgehalt bei den Königsblauen wird auf vier Millionen Euro per annum taxiert. Der Vertrag bei S04 hat noch eine Laufzeit bis 2021. Die hohen Erwartungen konnte der Nordafrikaner trotz seines sicherlich vorhandenen Potenzials auf Schalke nie erfüllen.
Gutachten: Fans unschuldig an Brand in Sonderzug
Rund drei Monate nach dem Brand in einem Sonderzug von Freiburger Fußballfans in Berlin halten Fachleute einen technischen Defekt für die Ursache. Das Feuer sei durch einen Fehler in der Heizung und die damit verbundene Überhitzung der Anlage ausgelöst worden, hieß es in einem Zwischenbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU). Damit wurden erste Annahmen der Bundespolizei am Montag bestätigt. Zuvor hatten mehrere Medien über das Gutachten vom Freitag berichtet.
Nach dem Unfall mit drei Leichtverletzten war auch spekuliert worden, dass Pyrotechnik der Fans eine Rolle gespielt haben könnte. Nun hieß es, es lägen „keine Erkenntnisse vor, dass das Ereignis auf die Einwirkung Dritter zurückzuführen ist“. Mit dem Zwischenbericht ist die Untersuchung nicht abgeschlossen. Die Ermittler würden sich laut BEU noch mit der Ausbreitung des Brandes und mit Fragen der Instandhaltung des Zuges beschäftigen. Der Zug war 1954 gebaut worden.
Das Feuer brach am Abend des 19. Oktober auf der Fahrt von Berlin-Charlottenburg nach Freiburg im Breisgau aus. An Bord waren 700 Fans des SC Freiburg, die nach einem Spiel bei Union Berlin nach Hause wollten. Kurz nach der Abfahrt musste der Zug beim S-Bahnhof Bellevue evakuiert werden. Ein Waggon brannte komplett aus. Es entstand ein Sachschaden in Höhe von 155.000 Euro.
United-Torwart Romero übersteht schweren Unfall unversehrt
Der argentinische Torhüter Sergio Romero vom englischen Rekordmeister Manchester United hat einen Autounfall nahe des Trainingszentrums Carrington unverletzt überstanden. Das berichten englische Medien unter Berufung auf eine entsprechende Bestätigung der Red Devils.
Den Berichten zufolge soll der 32 Jahre alte Keeper am Montag in seinem weißen Lamborghini auf dem Weg zum Training verunglückt sein. Bilder in den Sozialen Medien zeigen das demolierte Sportauto, das mit abgerissenem Heck unter einer Leitplanke verkeilt ist. Der 96-malige Nationalspieler Romero steht auf den Bildern neben dem Wrack.
Der Verein bestätigte den "Manchester Evening News", dass es sich tatsächlich um das Auto seines Torhüters handele, einen Lamborghini Gallardo im Wert von 190.000 Euro, den Romero im Januar 2017 erworben hatte.
Der Torwart soll laut Sky Sports trotz des Unfalls am anschließenden United-Training teilgenommen haben. Romero ist in dieser Saison Manchesters Nummer zwei hinter dem Spanier David de Gea. Beim 0:2 (0:1) beim enteilten Tabellenführer FC Liverpool am Sonntag hatte er auf der Bank gesessen.
An dem Fahrzeug entstand ein Totalschaden. Die Temperaturen im Raum Manchester lag in der Nacht auf Montag um den Gefrierpunkt. Die Straßen sollen auch am Morgen noch teilweise glatt gewesen sein. Wie es zu dem Unfall kam, war zunächst allerdings nicht bekannt.
Pyrotechnik beim Pokalspiel auf St. Pauli: Auch Frankfurt muss zahlen
Das war ein teurer Pokalabend am Hamburger Millerntor: Nach dem FC St. Pauli muss auch Bundesligist Eintracht Frankfurt für die Verfehlungen seiner Fans im Pokalduell Ende Oktober in Hamburg zahlen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verurteilte den hessischen Europa-League-Starter zu einer Strafe in Höhe von 37 000 Euro, nachdem die Fans insgesamt 13 Bengalische Feuer gezündet und acht Raketen abgeschossen hatten.
Der Zweitligist aus Hamburg war schon in der Vorwoche zu einer Strafe von 16.200 Euro verurteilt worden. Beide Vereine haben die Urteile bereits akzeptiert.
Cavani will Paris verlassen – Anfrage aus Madrid
Uruguays Stürmerstar Edinson Cavani will den französischen Meister Paris Saint-Germain verlassen. PSG-Sportdirektor Leonardo sagte nach dem 1:0-Sieg im französischen Pokal gegen den FC Lorient am Sonntagabend, dass Cavani sich mit einem entsprechenden Wunsch an den Club gewandt hat. Er bestätigte vor Journalisten nach dem Spiel auch eine Anfrage von Atlético Madrid für den 32-Jährigen, der im Sommer 2013 vom SSC Neapel nach Paris gewechselt war und derzeit verletzt ist.
Atléticos Angebot habe allerdings nicht den Wert Cavanis widergespiegelt, erklärte Leonardo. Daher habe es seit einigen Tagen keinen Kontakt mehr gegeben. Es gehe auch nicht um Geld, sondern darum, worauf Cavani Lust habe. „Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie es ausgeht“, fügte der brasilianische Sportdirektor hinzu.
Man habe zwar Alternativen, so habe der deutsche Nationalspieler Julian Draxler nicht viel gespielt. „Aber ganz ehrlich, es bleibt schwierig, einen Spieler wie Cavani zu ersetzen“, sagte Leonardo. Trainer Thomas Tuchel hatte nach der Partie gesagt, er wisse nicht, ob Cavani im Februar noch da sei.
Doppelpack für Juventus: Italien feiert "Marsmensch" Ronaldo
Der fünfmalige Weltfußballer Cristiano Ronaldo hat einmal mehr die italienischen Gazetten durch seinen Doppelpack am Sonntag verzückt. „Der Marsmensch aus Madeira bringt Juve auf den Erfolgspfad“, lobte die "Gazzetta dello Sport" nach Ronaldos entscheidenden Toren zum 2:1 (1:0) gegen Parma Calcio und führte weiter aus: „Ronaldo trifft mit einem Tempo, das an seine besten Zeiten in Madrid erinnert. Die physische und psychische Kontrolle, die er über sich selbst hat, ist einmalig.“
Juve liegt in der Tabelle der Serie A nun vier Punkte vor dem ehemaligen Champions-League-Sieger Inter Mailand, der bei US Lecce nicht über ein 1:1 (0:0) hinausgekommen war. Ronaldo brachte Juve mit einem abgefälschten Schuss in Führung (43.). Drei Minuten nach dem Ausgleich von Andreas Cornelius (55.) erzielte der Portugiese seinen zweiten Treffer.
„Ronaldo hat schon vor Beginn des Spiels die Augen eines Tigers, der nach der Beute jagt“, so der Corriere della Sera. „Die Normalität eines Phänomens wie Ronaldo: Für Juve ist er eine Erfolgsgarantie. Auch bei komplizierten Spielen findet er stets die entscheidende Lösung“, analysierte der Corriere dello Sport.
„Diese Punkte sind für uns wichtig. Das Spiel war nicht einfach, ich bin glücklich, der Mannschaft mit meinen Treffern geholfen zu haben“, sagte Ronaldo. Auch Juve-Coach Maurizio Sarri sparte nicht mit Komplimenten für CR7. „Ronaldo ist ein Meister, der 100 Probleme löst. Die ganze Mannschaft kreist um ihn“, schwärmte der 60-Jährige.
Draxler zieht mit PSG ins Pokal-Achtelfinale ein
Der französische Meister Paris St. Germain ist ins Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs eingezogen. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel setzte sich beim Zweitligisten FC Lorient mit 1:0 (0:0) durch. In der nächsten Runde spielt PSG beim Drittligisten Pau FC (29. Januar), der sich mit 3:2 nach Verlängerung gegen Girondins Bordeaux durchgesetzt hatte.
Mit Nationalspieler Julian Draxler in der Startelf, doch ohne die Starspieler Neymar und Kylian Mbappe gewann der Rekordpokalsieger durch ein Tor von Pablo Sarabia in der 80. Minute. Nationalspieler Thilo Kehrer stand nicht im Kader.
Der Tabellenführer der Ligue 1 tat sich lange schwer gegen den unterklassigen Spitzenreiter. Lorient-Schlussmann Paul Nardi parierte die wenigen gefährlichen Chancen der Gäste. Nach einer Flanke von Kapitän Thiago Silva erlöste Sarabia den Favoriten per Kopf.
Messi beschert Trainer Quique Setién siegreiches Barça-Debüt
Dank Matchwinner Lionel Messi hat Quique Setién ein erfolgreiches Debüt als Trainer des FC Barcelona gefeiert. Der 61 Jahre alte Coach gewann mit seinem Team am Sonntagabend aber nur mit viel Mühe 1:0 (0:0) gegen den FC Granada. Zudem mussten die Gäste nach dem Platzverweis gegen Germán Sánchez (Gelb-Rot/69. Minute) gut 20 Minuten mit neun Feldspielern auskommen. Superstar Messi erlöste den Tabellenführer, der die Tabelle punktgleich mit Real Madrid (beide 43) weiter anführt, mit seinem Treffer in der 76. Minute.
Erst vor einer Woche hatten sich die Katalanen von Trainer Ernesto Valverde getrennt. Barça liegt in der Tabelle weiterhin nur aufgrund der besseren Tordifferenz vor Rekordmeister und Erzrivale Real Madrid. Die Königlichen gewannen eine Woche nach dem Sieg im Supercup am Sonnabend das Spitzenspiel gegen den FC Sevilla mit 2:1 (0:0).
Ex-Nationalspieler Fritz von Erfurts Finanzproblemen "geschockt"
Der frühere Nationalspieler Clemens Fritz hat sich erschüttert von den erneuten Finanzproblemen des Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt gezeigt. „Das tut verdammt weh – und hat mich wirklich geschockt“, sagte der gebürtige Erfurter der „Thüringer Allgemeinen“ und bezeichnete die Situation als „Katastrophe“.
Für Fritz sind die Erfurter Probleme hausgemacht. „Aus der Ferne kann ich keine Schuldzuweisungen machen. Aber ich hatte nie das Gefühl, dass es in Erfurt ein Miteinander gibt; ein Anpacken, die Karre gemeinsam aus dem Dreck zu ziehen“, sagte der heutige Chefscout von Werder Bremen. „Ich glaube, das ist das Hauptproblem. Andere Vereine nutzen die Insolvenz für einen Neubeginn; bei Rot-Weiß wurde alles nur noch schlimmer.“
In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass RWE unter anderem anstehende Gehälter der Spieler nicht zahlen könne. Der Insolvenzverwalter Volker Reinhardt hatte daraufhin Masseunzulänglichkeit angezeigt. Mitte dieser Woche soll bei RWE über die Zukunft und einen möglichen Rückzug der Regionalliga-Mannschaft entschieden werden.
Western Sydney Wanderers entlassen Babbel
Die Western Sydney Wanderers haben sich am Montag von ihrem Trainer Markus Babbel getrennt. Dies teilte der Club nach dem 0:1 (0:1) gegen Perth Glory, der dritten Liga-Niederlage nacheinander, mit. Die Wanderers blieben damit im unteren Drittel der Tabelle der australischen A-League.
Babbel, der unter anderem bei Bayern München und beim FC Liverpool gespielt hatte, ist bereits der zweite deutsche Trainer in Australien, der innerhalb weniger Tage entlassen wurde. Erst vor einer Woche hatte sich der Verein Melbourne Victory von Trainer Marco Kurz getrennt.
Gegen Rassismus – Bailey für Schließung von Fanblöcken
Leon Bailey vom Bundesligisten Bayer Leverkusen wünscht sich bei Rassismus-Vorfällen im Fußball drastische Maßnahmen. „Vielleicht muss man die Spiele abbrechen oder Fanblöcke schließen“, sagte der Jamaikaner im Interview von „T-Online.de“. Solche Strafen „würden den Menschen zeigen, wie wichtig es ist, klar dagegen vorzugehen. Ich glaube, dass das helfen kann.“
Dass die Vereine in England zuletzt strenger durchgriffen, findet Bailey gut. „So sollte es auch sein, man darf das nicht ungeachtet lassen. Diese Zeiten sind vorbei“, sagte der 22-Jährige. „Wir haben doch eine gemeinsame Liebe, den Fußball. Warum bezahlst du Geld für ein Ticket, um dann einfach nur jemand anderen verbal zu verletzen? Feuer doch dein Team an, sei gegen das andere Team, aber Rassismus darf keinen Platz im Stadion haben. Das kann dem Fußball massiv schaden.“
Auf die Frage, ob er selbst schon Rassismus in Deutschland erlebt habe, antwortete Bailey: „Das habe ich schon, aber das blende ich aus. Ich hasse es, mich zu streiten oder mit Leuten zu diskutieren. Es zerstört meine Energie, meine Fröhlichkeit.“
Paulinho sichert Brasilien Auftaktsieg in Olympia-Qualifikation
Dank des Leverkusener Bundesligaprofis Paulinho ist Brasiliens U23 siegreich in die südamerikanische Qualifikation für den olympischen Fußballwettbewerb im Sommer in Tokio gestartet. Das 19 Jahre alte Bayer-Talent sicherte dem Goldmedaillengewinner von Rio 2016 ein 1:0 (1:0) gegen Peru zum Turnierauftakt in Kolumbien mit einem Schuss aus spitzem Winkel kurz vor dem Pausenpfiff (43.).
Der Leipziger Matheus Cunha, mit neun Treffern in elf Spielen Toptorjäger der aktuellen Olympia-Auswahl, hatte in der Nacht vor dem Spiel über Unwohlsein geklagt und musste für die Auftaktpartie passen. Augsburgs brasilianischer Linksverteidiger Iago verbrachte die komplette Partie auf der Ersatzbank.
Die zehn südamerikanischen Nachwuchsmannschaften spielen in zwei Gruppen die beiden Tokio-Tickets aus. Nach der Vorrunde spielen dann die jeweils beiden besten Teams bis zum 9. Februar die beiden Tokio-Starter im Duell jeder gegen jeden aus. Brasiliens nächster Vorrundengegner ist am Mittwoch Uruguay, das seine Auftaktpartie gegen Paraguay ebenfalls mit 1:0 gewann.
Manchester United lange ohne Rashford
Der englische Rekordmeister Manchester United muss voraussichtlich sechs Wochen auf Torjäger Marcus Rashford verzichten. Der englische Nationalspieler hatte im FA-Cup-Spiel gegen die Wolverhampton Wanderers (1:0) eine Rückenverletzung erlitten.
Nach dem Ausfall des Stürmers könnte Manchester noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Teammanager Ole Gunnar Solskjaer kündigte nach der 0:2-Niederlage beim FC Liverpool „kurzfristige Geschäfte, die wir machen müssen“, an.
Gräfe vermisst Leistungsprinzip bei Schiedsrichtern
Für Schiedsrichter Manuel Gräfe kommt der Leistungsgedanke bei den Unparteiischen in der Bundesliga immer noch zu kurz. „Dieses Anreiz-Prinzip, dass sich Leistung positiv und negativ auch in der Anzahl der Ansetzungen bemerkbar macht, greift leider immer noch nicht. Es geht aus meiner Sicht zu oft immer noch nach Politischem, Regionalem oder Persönlichem“, sagte der Berliner im "Kicker"-Interview.
Der 46-Jährige war in einer Umfrage der Bundesliga-Profis in der Winterpause zum sechsten Mal in Folge zum besten Bundesliga-Schiedsrichter gekürt worden. In der Hinrunde leitete er allerdings nur sechs Spiele. Das sei „sicher deutlich zu wenig“, sagte Gräfe und ergänzte: „Ich verstehe, dass alle gefördert werden sollen – aber dazu gehört auch die Förderung der Top-Schiedsrichter. Gute Schiedsrichterleistungen helfen dem deutschen Fußball. Also sollte man seine besten Leute losschicken.“
Gräfe bemängelte zudem die in seinen Augen zunehmend übertriebene Ausrichtung auf den Fitness-Aspekt bei den Schiedsrichtern: „Fitness war das kleinste Problem der deutschen Schiedsrichter in den vergangenen 15 Jahren.“ Stattdessen müsse man dahin kommen, „dass die Schiedsrichter wieder mehr den fußballerischen Gesamtblick bekommen“, so Gräfe und fügte an: „Das Wichtigste für einen Schiedsrichter sind das Spielmanagement und eine hohe Entscheidungsqualität. Das kommt mir zu kurz.“