Hamburg. Für alle fünf Erst- und Zweitligavereine geht es in Glücksburg noch um die Saisonziele. Alster-Rückkehr geplant.
Dort, wo Schulschiffe und Yachten gepflegt und repariert werden, wird am Sonnabend Party gemacht. „Und feiern können Segler“, kündigt Oliver Schwall an. In Glücksburg an der Ostsee finden von Donnerstag an auf der Flensburger Förde die Finalregatten der Segel-Bundesliga (DSBL) statt. Aus der Bootshalle wird kurzerhand eine Eventlocation. „Zu Ehren Eberhard Wienholts und der Hanseatischen Yachtschule gastieren wir beim Deutschen Hochseesportverband“, erklärt der Hamburger Ligagründer Schwall.
Die Alster, schon mehrfach in dem 2013 gegründeten Format aus Erster und Zweiter Liga Ausrichter des Saisonfinales, blieb 2019 außen vor. „Wir haben glücklicherweise jedes Jahr mehr Bewerber, als wir Spieltage haben. Das zeigt uns das Interesse. Und wir tun gut daran, auch anderen Vereinen die Ausrichterchance zu geben“, sagt Schwall. Die Bewerbung des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) für das kommende Jahr ist dennoch bereits eingegangen. Laut Schwall gebe es positive Signale, dass die Ligaversammlung zustimme und 2020 wieder auf der Außenalster um Meisterehren, Auf- und Abstiege gesegelt wird.
Gute Bedingungen
„Es freut mich besonders, dass dieses Spitzenereignis hier stattfindet. Die Infrastruktur der Yachtschule und das Regatta-Know-how des Flensburger Segel-Clubs bieten die denkbar besten Bedingungen“, sagt Eberhard Wienholt. Der 91 Jahre alte Hamburger Kaufmann fördert als Stifter seit vielen Jahren Vereine und Yachtschulen des Hochseesportverbands bei der Nachwuchsausbildung. Den Meistertitel wie 2017 und 2018 mit Rekordchampion NRV (vier Titel) wird Clubmitglied Wienholt jedoch nicht feiern können.
Der Hamburger Titelverteidiger wird abgelöst, mit ziemlicher Sicherheit erstmals vom Verein Seglerhaus am Wannsee. Die Berliner führen mit 15 Punkten Vorsprung die Tabelle an. Für den NRVin der Besetzung Tobias Schadewaldt (Steuermann), Klaas Höpcke (Trimm), Malte Päsler (Vorschiff) und Johann Kohlhoff (Taktik) geht es von Rang vier aus um den Sprung aufs Podium, die Champions-League-Qualifikation sowie direkt im Anschluss (20./21. Oktober) ebenfalls in Glücksburg um die Verteidigung des Ligapokals. Die vier weiteren Hamburger Vereine haben nicht weniger herausfordernde Ziele: Der Mühlenberger SC segelt gegen den Erstligaabstieg, Blankeneser SC und Hamburger SC um den Aufstieg aus der Zweiten Liga. Selbst die SV Altona-Oevelgönne als Zweitligaletzter könnte sich über die Pokalrelegation noch retten.
Steigendes Niveau der Ligaregatten
„Grund zum Feiern haben wir, wenn wir Meister sind. Das ist dieses Jahr leider nicht der Fall“, sagt NRV-Taktiker Kohlhoff mit Blick auf Vereinbarkeit von Abschlussparty und Teamzielen. Der 22 Jahre alte Youth-America’s-Cup-Teilnehmer von 2017 steht stellvertretend für das steigende Niveau der Ligaregatten. Die Jugend tut sich hervor. So ist dem von Segelikone Jochen Schümann begleiteten Talenteteam One Kiel um den Hamburger Steuermann Magnus Simon die Zweitligameisterschaft nur schwer zu nehmen. „2020 sind die dann ein ernstzunehmender Konkurrent von uns“, ist sich Kohlhoff sicher.