Hamburg. Zverev schläft in seinem Kinderbett und will sich den Fans in seinem Wohnzimmer am Rothenbaum öffnen.
Alexander Zverevs Mission Selbstvertrauen in seiner Heimat Hamburg begann mit einem Showmatch. Am späten Sonntagnachmittag schlug der zuletzt so enttäuschte Tennis-Weltranglistenfünfte ein paar lockere Bälle in einem Mixed-Duell mit der Österreicherin Barbara Schett (43) ohne Wettkampfcharakter. Das Sandplatzturnier am Rothenbaum, bei dem Zverev seinen Wimbledon-Frust vergessen möchte, startet am Montag.
„Ich wollte nach Hause, dorthin, wo das Publikum hinter mir steht, wo ich gemocht werde“, hatte der 22-Jährige zu seinem Motiv gesagt, erstmals seit drei Jahren wieder in der Hansestadt anzutreten. "Sascha" Zverev schlief in seinem Kinderbett, will bei seinem Verein Uhlenhorster HC vorbeischauen und nutzte den seltenen Heimatbesuch zum Beantragen eines neuen Reisepasses. Sein Hauptwohnsitz befindet sich in Monaco.
Vater betreut Zverev nach Disput mit Lendl
Deutschlands Nummer eins hatte zuletzt zunehmend Rückschläge einstecken müssen – darunter eine Erstrundenniederlage auf dem Rasen von Wimbledon. „Mein Selbstvertrauen ist gerade weniger als Null“, sagte er danach. Abseits des Courts verlor er unnötig Kraft durch den Streit mit seinem Ex-Manager Patricio Apey, in dem er nun vorankommen will. Unglücklich war Zverev auch zuletzt über die Zusammenarbeit mit seinem Trainer Ivan Lendl – ein Gespräch zwischen beiden hat es bereits gegeben.
Beim Turnier am Rothenbaum wird Zverev von seinem Vater betreut, in der ersten Runde wartet voraussichtlich am Dienstag eine knifflige Aufgabe gegen den Chilenen Nicolas Jarry. Zverev ist hinter dem Österreicher Dominic Thiem (ATP-4.) an Nummer zwei gesetzt. Weitere deutsche Teilnehmer sind unter anderem Jan-Lennard Struff (ATP-35.) und Philipp Kohlschreiber (ATP-69.), der bei seiner 15. Rothenbaum-Teilnahme am Montag auf den Ungarn Marton Fucsovics trifft.