Hamburg. Plus und Minus: Die Beach-WM hatte nur wenig Kritikpunkte, Bürgermeister Peter Tschentscher lobte “geniale Stimmung“.

Die 12. Beachvolleyball-WM,, nach Berlin im Jahr 2005 erst die zweite im deutschen Sand, hatten außer den Medaillengewinnern viele weitere Plus- und nur wenige Minuspunkte. Eine – durchaus - subjektive Bilanz.

PLUS


Das Publikum
: Auch wenn es an den letzten vier Turniertagen immer öfter zu immer längeren Warteschlangen kam, ertrugen die Besucher die Wartezeiten bei freiem Eintritt großteils mit hanseatischer Gelassenheit in Zweierreihen. Und die, die auf dem Center Court und den beiden Nebenplätzen zuschauten, feuerten nicht nur die deutschen Duos an. „Hamburg wird immer in unseren Herzen bleiben“, bedankte sich die neue Weltmeisterin Sarah Pavan (32) für die Profis aus 37 Nationen. Mit Melissa Humana-Paredes (26) gewann sie für Kanada beim 2:0 (23:21, 23:21)-Finalsieg gegen Alix Klineman/April Ross (USA) die erste WM-Medaille für ihr Land überhaupt.
Die Hochbahn:
In der U-Bahn Hallerstraße, in dem das Motiv „Tennis am Rothenbaum“ ständig an der Kachelwand prangt, wurden den Zuschauern aus nah und fern mit blauen Pfeilen auf dem Bahnsteig und der Aufschrift „The Way to the Beach“ kreativ und plakativ der ins Stadion Weg gewiesen.
Der Sprecher:
Der Tiroler Florian „Flo“ Rudig war zwar parteiisch, aber großteils fair, stellte sich mit „DJ Stari“ immer besser aufs Hamburger Publikum ein, löste Begeisterungswellen aus, brüllte nicht bloß ins Mikrofon, sondern lieferte auch Infos zu den Teams, erklärte strittige Spielsituationen und stellte HSV-Stadionsprecher Dirk Böge in den Schatten, der öfter von „gelegten Bällen“ sprach – beim Beachvolleyball tabu.
Die Gastronomie:
Das Angebot war mit knackiger Bratwurst (3 Euro), frischen Fischbrötchen, Tacos, Burgern und Flammkuchen (8 Euro), Bier (3,50 plus 2 Euro Pfand für 0,3 l), Cocktails und Aperol Spritz vielfältig, das Preisverhältnis noch fair. Auf der „Food Corner“ konnte man Speis und Trank vor der Leinwand genießen. Zudem gab es gratis frisches Obst von Sponsor Adi Nord für jeden, der gesund essen wollte.
Sport & Spaß:
Ein Pool (speziell am ersten Hitze-Wochenende), eine Aufschlag-Geschwindigkeitsmessung, zwei Mini-Volleyballfelder und eine Haltestange (mit Hang-Time-Messung) luden Groß und Klein in den Pausen zum fröhlichen Kräftemessen.
Das Dach:
Erwies sich am kühlen und regnerischen Sonnabend als voll WM-tauglich und machte den Rothenbaum bei fünf von sechs Spielen zur lauten Indoor-Beach-Arena.

MINUS


D
ie Beschallung: War insbesondere an den ersten Turniertagen, als der Center Court noch nicht voll war, zu laut und zu dröhnend. Weniger wäre mehr.
Das Motorrad:
Eine Stunt-Artist knatterte vor und nach den Finals auf einer abgesperrten Fläche vor der Westtribüne – umweltschädlich, überflüssig, zu einer Beach-WM völlig unpassend.

PLUS-MINUS
Der Senatschef:
Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) lobte nach der Frauen-Siegerehrung „die geniale Stimmung im Stadion“, verpasste aber wegen der Triathlon-WM danach das Männer-Halbfinale mit Thole/Wickler (ETV). Immerhin schaute er sich am Sonntag kurzfristig das Finale bis zum Ende an, ehe er zum Galoppderby nach Horn musste.