Hamburg. Neben dem sportlichen Weg in die Erstklassigkeit könnte sich in diesem Jahr für die Towers ein weiterer Zugang in die BBL auftun.
Von Ostersonnabend an kämpfen die Hamburg Towers in maximal fünf Spielen mit den Niners Chemnitz um den Aufstieg in die Basketballbundesliga (BBL). Drei Siege sind nötig. Das erste Heimspiel (Dienstag, 19.30 Uhr) der Wilhelmsburger in dieser Halbfinalserie ist mit 3400 Zuschauern ausverkauft. Neben dem sportlichen Weg in die Erstklassigkeit könnte sich in diesem Jahr für die Towers ein weiterer Zugang in die BBL auftun – über eine Wildcard.
Von den vier Halbfinalteilnehmern haben Chemnitz, Hamburg und Nürnberg zum 15. April eine Erstligalizenz beantragt, die Academics Heidelberg, Tabellenzweiter nach der Hauptrunde, nicht, weil ihre neue Halle noch gebaut wird. Bei den Falcons Nürnberg bestehen Zweifel, ob der Verein die Anforderungen der BBL erfüllen kann. Die Möglichkeit, dass es nur einen statt zwei Aufsteiger aus der 2. Liga gibt, besteht.
BBL hat zwei Optionen
Bei dieser Konstellation hat die BBL zwei Optionen: Die Bundesliga spielt 2019/20 mit 17 statt 18 Vereinen, was die in europäischen Wettbewerben engagierten Spitzenclubs begrüßen würden, die ohnehin eine Reduzierung der Liga auf 16 Mannschaften anstreben. Die Alternative wäre ein Wildcard-Verfahren. Den Preis für einen Freiplatz hat die BBL aber zur nächsten Spielzeit von 250.000 auf 700.000 Euro heraufgesetzt.
Zieht man die TV-Gelder von 250.000 Euro ab, die jeder Erstligaverein erhält, wären das noch 450.000 Euro. Über die Vergabe einer Wildcard entscheiden die Gesellschafter der BBL, in diesem Fall die dann 17 Vereine. Was für die Towers spräche: Hamburg ist für die Bundesliga und ihre Sponsoren ein hoch attraktiver Standort.
Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby lehnt eine Wildcard allerdings ab: „Damit beschäftige ich mich nicht. Wir wollen sportlich aufsteigen, und das traue ich uns auch zu. Wir entwickeln uns Schritt für Schritt. In die Geschichte der Towers passt es nicht, dass wir uns den nächsten Step erkaufen.“ Der sofortige Aufstieg könnte jedoch den Plänen von Towers-Hauptgesellschafter Tomislav Karajica, eine größere Spielstätte an den Elbbrücken zu bauen, den Elbdome, Nachdruck verleihen.