Hamburg. Frisbee-Sportler trafen sich auf dem Sportplatz des SV West-Eimsbüttel. Zu Gast waren 20 Mannschaften aus ganz Europa.
Am Wochenende traf sich die Ultimate-Frisbee-Szene zum jährlichen Vorbereitungsturnier, dem „Hamburg Rumble“, diesmal auf dem Sportplatz Vogt-Kölln-Straße des SV West-Eimsbüttel. Zu Gast waren 20 Mannschaften aus ganz Europa. Erstmals spielten fünf Damenmannschaften in einer eigenen Klasse um den Titel. Ziel ist es, eine Scheibe in die Endzone des Gegners zu werfen, wo sie ein Mitspieler fangen muss. Beide Mannschaften haben je sieben Spieler auf dem Feld. Nach einer Stunde ertönt ein Signal: Auf den Spielstand der in Führung liegenden Mannschaft werden zwei Punkte addiert. Wer nun zuerst diese Anzahl an Punkten erreicht, gewinnt und beendet das Spiel.
„Bei unserem Sport spielen alle miteinander, nicht gegeneinander“, sagt Mitorganisator Christian Holling. Er spielte selbst jahrelang Ultimate Frisbee für die „Fischbees“, die das Turnier ausrichten. Dass die Atmosphäre von Fairness geprägt ist, merkt man in jeder Spielszene. Einen Schiedsrichter sucht man vergebens auf dem Kunstrasenfeld. Grundlage ist der „Spirit of the Game“, wo Fair Play festgeschrieben ist. Ein Regelverstoß wird nicht mit einer Bestrafung geahndet, vielmehr wollen alle Beteiligten nach einem Foul die vorherige Spielsituation wieder herstellen.
In Deutschland gibt es rund 5000 Aktive
Ultimate Frisbee wurde in den 1960er-Jahren erfunden. In Deutschland gibt es rund 5000 Aktive. Doch nur wenige Zuschauer sehen sich heute die Spiele an. „Unser Sport wird noch oft belächelt. In den Fußball-dominierten Vereinen stoßen wir dann auch auf Gegenwind“, erzählt Holling. „Deswegen gehen wir eher in die Schulen und versuchen dort das Interesse an Ultimate Frisbee zu wecken“. Die Strukturen sind in den vergangenen Jahren gewachsen, längst gibt es Welt- und Europameisterschaften.
Levke Walczak (23) hat schon an beiden Großereignissen teilgenommen. Sie spielte mit der deutschen U-24-Nationalmannschaft in den USA, in drei Wochen steht die EM im portugiesischen Portimao (6. bis 11. Mai) an. „Am meisten begeistert mich das Fair Play und die Community. Durch den Sport habe ich Freunde in ganz Europa“, sagt Walczak. Am Ende steht sie im Finale gegen die irische Nationalmannschaft, das die Irinnen knapp gewinnen.
Zeit für ein Erinnerungsfoto
Traurig ist am Ende niemand. Stattdessen umarmen sich die Spielerinnen. In einem gemeinsamen Kreis wird das Spiel besprochen. Hinterher muss noch Zeit für ein Erinnerungsfoto sein. In wenigen Wochen sehen sich alle auf dem nächsten Turnier wieder.